Das Ende [von uns]

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*TRIGGER WARNUNG*
In diesem Kapitel wird sexueller Missbrauch beschrieben,
ich bitte daher darum das ihr es überspringt oder die Story
nicht lest wenn ihr bedenken habt.

Sie schrak hoch, als sie den lauten Knall hörte. Die Wärme des Bettes umhüllte sie, ließ sie beinahe denken es war einfach nur ein Teil des Traumes gewesen den sie gehabt hatte. Sie konnte sich aber nicht daran erinnern geträumt zu haben. Wann konnte sie sich überhaupt jemals daran erinnern worum es in ihren Träumen ging, geschweige denn ob sie geträumt hatte?

Erneut polterte es, hinterließ ein ungutes Gefühl in ihrer Magengegend. Sie war alleine zuhause, konnte ihren Freund nicht vorschicken um nachzusehen was los war. Für gewöhnlich musste sie ihn noch nicht einmal darum bitten nachzusehen, denn normalerweise sprang er ohne nachzudenken auf und begab sich auf die Suche. Dieses Mal aber war sie es die selbst unsichere Schritte der Tür entgegen setzen musste, um die Situation zu überprüfen. Lediglich im Schlafzimmer schaltete sie das Licht an, denn sollten es Einbrecher sein wollte sie es ihnen wirklich nicht einfacher machen als in der Dunkelheit durch eine unbekannte Wohnung zu irren.
Sie kannte diese Wohnung, immerhin lebten sie nun schon seit einigen Monaten hier, und sie war es gewesen die die Möbel ausgesucht und platziert hatte. Ihr Freund hatte ihr lediglich geholfen diese zu tragen.

Für einen kurzen Moment blieb sie an der Schlafzimmertür stehen, als wolle sie auf Nummer sicher gehen das auch wirklich niemand in der Wohnung war. Sie hörte nichts, zumindest nicht nahe genug um sagen zu können ob sich jemand in ihrem Zuhause befand. Stattdessen vernahm sie das Brüllen ihres Freundes vor der Haustür.
Augenblicklich setzte sie sich in Bewegung, schlängelte sich an den Möbeln vorbei durch die Dunkelheit um zu ihm zu gelangen. Was war los? Was war passiert das er brüllend vor seiner eigenen Haustür stand und durch den Hausflur lief?

Gerade wollte sie nach der Tür greifen, um diese zu öffnen, wurde diese auch schon aufgestoßen. Sie zuckte zusammen, denn obwohl sie gewusst hatte das ihr Freund sich im Hausflur befand, war es etwas Neues von ihm die Tür einfach aufzustoßen und gegen die Wand knallen zu lassen.
"Was ist los?" fragte sie. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie die Wut in seinen Augen verschwinden zu sehen, ehe er in die Wohnung eintrat und den Kopf anhob als wäre er besser als sie. Als wüsste er etwas über sie, dass sie selbst nicht erzählen konnte. Bereits jetzt hatte sie ein ungutes Gefühl, konnte aber nicht erklären weshalb.

Möglicherweise war es die Tatsache, dass er sich nun schon seit Wochen komisch verhielt.
Das sie ihn nicht mehr wirklich erkannte, und das obwohl sie vorhatten zu heiraten.

Mit einem lauten Knall warf er die Tür hinter sich ins Schloss. Sie schluckte, und obwohl sie eigentlich nichts befürchten sollte, hatte sie Angst das sie etwas getan haben könnte das diese Reaktion heraufbeschworen hatte.
Sie wusste nicht was passiert war, oder was sie getan hatte um ihn plötzlich so wütend zu machen - was war los? Weshalb war er so plötzlich wieder hier, und weshalb war er so verdammt wütend? Sie konnte ja noch nicht einmal erklären ob er wütend auf sie war, oder aber ob etwas mit seinen Freunden passiert war.

"Was ist los?" wiederholte sie ihre Frage. Sie trat näher an ihn, schob dabei ihre Arme um ihren verschlafenen Körper. Gerade noch hatte sie im Bett gelegen und geschlafen, nun aber stand ihr wütender Freund vor ihr und sah beinahe so aus als hätte er vor nur kürzester Zeit mit jemandem gestritten, möglicherweise sogar gekämpft.
Erneut trat sie näher an ihn, runzelte dabei die Stirn. "Rede mit mir, was ist passiert?" Ihre Stimme klang nicht ansatzweise so sicher wie sie sich fühlen wollte. Vorsichtig hob sie ihre Hand an um ihm die Haare aus der Stirn zu streichen, erkannte erst nachdem sie so nahe an ihn getreten war das seine Wange dunkel gefärbt und blutig war.

Die Dunkelheit des AugenblicksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt