Eine 24-Stunden Chance

Epilog

Die Autofahrt war lange und leise. Elli wusste was passieren wird wenn sie zu Hause ankommen und sie war nicht bereit dazu. Natürlich war es für die Anderen auch schwer, aber schon der Tot ihres Mannes hatte sie scheinbar mehr mitgenommen als den Rest ihrer Familie. Da geht es ihr nun endlich besser und dann taucht er in ihrem Bett auf, sodass sie noch einmal Abschied nehmen muss. Das war eine bescheuerte Idee. Sie hätte sich einfach wieder umdrehen und schlafen sollen und hoffen, dass alles nur ein blöder Traum war. Aber sie war in der Früh zu geschockt gewesen um rational zu denken.

Sie gehen durch die Haustür und werden von Baby begrüßt. Elli macht sich direkt auf den Weg in die Küche um sich ein Bier zu holen. Ohne ein bisschen Alkohol schafft sie den Rest des Abends nicht.

„Maus, ich weiß es ist schwer für dich, aber denk nicht daran. Ich möchte, dass du dich an die guten Zeiten erinnerst. An die Zeiten in Saubersdorf um im anderen Haus drüben. An die Zeiten vor der Chemo.", Arthur redet auf sie ein wie auf eine kranke Kuh, „Und vergiss nie, dass ich dich liebe. Ich liebe dich wahnsinnig"

Elli muss weinen, „ich liebe dich auch. Ich sollte mich jetzt Bett-fertig machen."

Nachdem sie sich die Zähne geputzt und den Pyjama angezogen hat, liegen sie beide im Bett. „Ich möchte nicht schlafen, denn wenn ich aufwache bist du weg und ich kann da nicht noch einmal", sagt Elli. „Egal ob du schläfst oder nicht", antwortet Arthur, „sobald die Sonne aufgeht bin ich so oder so weg." Sie hat ganz vergessen wie oft sie ihn schlagen wollte.

„Du musst schlafen, damit du morgen arbeiten kannst."

„Ich weiß"

Nach einer Stunde in der die zwei Liebenden noch über Gott, wortwörtlich, und die Welt geredet haben, schläft Elli endlich ein.

Arthur beobachtet sie, bis die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster scheinen. „Ich liebe dich", sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Als Elli von ihrem Wecker unsanft aus dem Schlaf geholt wird, spürt sie eine Leichtigkeit wie seit langem nicht mehr. Sie dachte, dass der erneute Abschied alte Wunden aufreißt und neue hinterlassen würde, aber in Wahrheit hat er alte Wunden geheilt und ihr einen Abschluss geschaffen.

Sie fühlt sich frei, geliebt und glücklich und sie weiß, dass es ihrem Mann gut geht.

Alles wird gut werden.