Kapitel 60: Das Quidditch-Team der Ravenclaws

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"Hier, nimm den."

Zack drückte mir einen staubigen Schulbesen in die Hand, der nicht ganz so heruntergekommen zu sein schien wie die anderen.

"Ein Shooting Star", las ich gespielt fröhlich den Namen des Besens ab. "Ich werde die schnellste Spielerin auf dem Feld sein."

Lachend schob Zack mich aus der Besenkammer in Richtung Quidditch-Stadion. "Das ist der Beste, den du hier kriegen kannst! Jetzt komm, die Anderen warten schon!"

Zack hatte mich heute Morgen in aller Frühe aus dem Bett beordert, um
mich mit zu seinem Quidditch-Training zu zerren. Trotz dem Aussetzen des Hausmeisterschaft schien Roger Davis darauf zu bestehen, dass seine Mannschaft nicht einrostete.

Etwas nervös sah ich zu den drei Quidditch-Ringen auf, die man von hier aus sehen konnte.

"Sicher, dass ich einfach so mitmachen kann?", hakte ich nach.

"Klar", erwiederte Zack, "jetzt mach dir keinen Kopf!"

Ich wusste genau, warum Zack mich hierherschleppte, warum er mich aus dem Schlaf gerissen hatte, bevor ich an Irgendetwas anderes denken konnte.

Zum Beispiel an die erste Aufgabe in zwei Tagen.

Ein Schauder durchfuhr mich bei dem Gedanken daran. Die erste Aufgabe fühlte sich irgendwie noch nicht greifbar an und doch schien der Dienstag unglaublich schnell näher zu rücken.

Die Eichung der Zauberstäbe war schon zwei Wochen her und seitdem schien die Zeit nur so an mir vorbeigeflogen zu sein.

Wenige Tage danach hatte Kimmkorn einen dreiseitigen Artikel über Potters tragische Vergangenheit veröffentlicht, in dem- zum Glück - nur ganz am Rand das Trimagische Turnier und mein Name erwähnt worden waren.

Dafür musste Potter sich ständig dumme Kommentare zu dem Artikel anhören. Kimmkorn hatte in ihren Ausführungen mächtig übertrieben.

Währenddessen war es bei mir tatsächlich wieder ein wenig bergauf gegangen.

Inzwischen starrten mich nicht mehr so viele Schüler wie am Anfang offensiv an und wenn, dann machte es mir beinahe gar nichts mehr aus. Teilweise genoss ich es dann sogar, mein Kinn zu heben und herausfordernd Blicke zu erwiedern- eine Geste, die ich mir noch vor einem Monat niemals zugetraut hätte. Es gab mir Selbstsicherheit und half mir, meine negativen Gefühle in Schach zu halten.

Doch unter der ganzen Fassade steckte immer noch ich- ein ängstliches und unsicheres Mädchen, das am liebsten so weit weg wie möglich vom Rampenlicht stand. So wie jetzt auch.

Zack lief voraus und begrüßte händeschüttelnd seine Mannschaftsmitglieder.

"Hey Roger", wandte er sich an den ältesten der Spieler, "ich hab Sam mitgebracht, wollte fragen, ob sie mitspielen kann."

Der Kapitän richtete seinen Blick von Zack auf mich.
"Ah Sam. Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?"

Ich zuckte ungelenk mit den Schultern. "Okay, denke ich."

Roger zwinkerte mir zu. "Du kriegst das am Dienstag schon hin. Wir stehen hinter dir."

Inglebee und Stretton, die hinter ihm standen, grinsten mir zu. Etwas zögerlich erwiederte ich ihr Lächeln.

"Hey", Cho kam mit ihrem Besen angeflogen. "Ist Zack da? Dann können wir starten, oder? Oh, hi Sam!"

"Sam möchte gerne mitspielen", erklärte Roger ihr. Er sah sich kurz um, "wir sind leider vollzählig, sonst hätte ich dich ja als Jägerin eingesetzt-vielleicht können wir ja eine Ausnahme machen, die Saison fällt ja aus..."

She Who Can Not Be Named Kde žijí příběhy. Začni objevovat