Der Trank

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p.o.v. Albus

Ich tauche die Muschelschale in den Trank und hebe sie zum Mund. Ich zögere kurz und trinke die Schale dann leer. Augenblicklich spielt sich vor meinen Augen der Schlimmste Moment meines Lebens ab. Ich fange an zu zittern. Ich will das nicht sehen. Ich tauche die Schale wieder ins Becken und trinke sie erneut leer. Meine Beine geben nach, ich sinke zusammen.
Vor meinen Augen sehe ich meinen Bruder Aberfort der Gellert gegenübersteht. Gellert... Meine einzige wahre Liebe. Gellert Grindelwald, der mächtigste dunkle Zauberer seiner Zeit.
Ich merke kaum, dass Harry mir weiter den Trank einflößt.

Ich sehe, wie Aberforth und Gellert streiten. Ich sehe, wie sie ihre Zauberstäbe zücken und beginnen sich zu duellieren.

"Nein!", keuche ich und mich überfällt wieder diese hilflosigkeit, die ich damals verspürt habe. Harry flößt mir weiter den Trank ein. Die Bilder werden schlimmer.

Ich sehe Gellert, wie er Aberforth mit dem Cruciatus quält. Ich höre seine Schreie. "Nein! Hör auf!", flehe ich Gellert an.

"Tu ihnen nicht weh! Tu lieber mir weh!", rufe ich verzweifelt. Harry spricht mir gut zu: "Es ist alles gut, Professor. Sie müssen trinken...". Ich schüttel gequält den Kopf und öffne dann den Mund. Harry hält die Schale an meine Lippen und ich schlucke den Trank.

Ich sehe Aberforth und Gellert, wie sie kurz davor sind, einen finalen, tödlichen Zauber zu sprechen. Ich höre, wie Ariana uns anfleht aufzuhören. Doch Aberforth und Gellert ignorieren sie und werfen einen Todesfluch auf den jeweils anderen. Geschockt werfe ich einen Zauber dazwischen. Durch die darauf folgende Explosion werden wir voneinander weggeschleudert.

"Nein! Bitte nicht!", flehe ich, da ich weiß, was jetzt passieren wird. Ich will es nicht nochmal sehen, "Nein...". Harry versucht verzweifelt, mich zu beruhigen: "Professor, Sie müssen nur noch zweimal trinken. Dann ist es vorbei...". Ich öffne den Mund und schlucke den Trank.

Ich höre Aberforth verzweifelt schreien. Er schreit Arianas Namen. Ich sehe zu ihm und mir gefriert das Blut in den Adern. Er hält Arianas leblosen Körper in seinen Armen. Ich fange an zu weinen und sehe zu Gellert. Er schaut mich erschrocken an und ich kann Panik in seinem Blick erkennen. "Verzeih mir, Albus", flüstert er tonlos und rennt dann aus dem Haus. "Nein! Nein!", rufe ich ihm hinterher, doch er kommt nicht zurück. Aberforth trägt Arianas Körper aus dem zerstörten Zimmer und lässt mich allein zurück. Ich sinke in mir zusammen und lasse den Tränen freien lauf. "Nein! Töte sie nicht! Töte mich an ihrer Stelle!", rufe ich verzweifelt. Doch es passiert nichts. Es ist zu spät. Es ist meine Schuld, dass Ariana tot ist. Ich habe nicht gesehen, welcher Fluch sie getroffen hat. Doch das ist egal, denn ich weiß, dass ich Schuld an ihrem Tod bin.

"Professor! Wir haben es geschafft, Professor!", Harrys Stimme dringt wie durch einen Schleier zu mir durch. "Wasser...", krächze ich, ich fühle mich ausgetrocknet. Ich sehe wie Harry versucht, Wasser aus dem Zaubertrankbecken zu schöpfen, doch es klappt nicht. Er geht zum Ufer und tunkt die Schale in den See.

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Jaaa! Das dritte Kapitel hat mein Akku noch ausgehalten😅

Diesmal etwas länger, aber ich wollte es nicht teilen. Lasst einen Kommentar da :)

Liebe Grüße
Luzi

Nach dem TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt