Wiedersehen

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p.o.v. Gellert

Langsam öffne ich meine Augen. Ich setze mich auf und schaue mich um. Ich befinde mich in einem Wald, in meiner Nähe ist ein See, dessen Oberfläche im Mondlicht glitzert. Ich stehe auf und laufe zu einem großen Baum am Ufer des Sees. Je näher ich ihm komme, desto vertrauter erscheint er mir. Es ist die Trauerweide, deren Äste das Wasser berühren und eine Art Höhle um den Baumstamm bilden.

Ich trete an die Weide und hebe die Hand, um den Blättervorhang zurseite zu schieben. Ich zögere. Dies ist der Ort, an dem Albus und ich so viele gemeinsame Stunden verbracht haben. Der Ort, an dem wir unseren ersten Kuss geteilt haben.

Ich schiebe die Äste zur Seite und betrete das Dunkel der Höhle. Ich höre das leise Plätschern des Wassers, erzeugt durch das Schwingen der Zweige auf dem See. Langsam gehe ich zum Stamm und fahre darüber. Die raue Rinde wird durch Einkerbungen durchbrochen. Ich lächel, hier stehen Albus und mein Anfangsbuchstabe unter dem Zeichen der Heiligtümer des Todes. Wir haben sie damals, als wir unser Vorhaben geplant haben, mit einem Zauber in die Rinde eingraviert.

Ich trete wieder in die mondhelle Nacht und gehe am See entlang Richtung Godric's Hollow. Erstaunt bleibe ich stehen und betrachte mein Antlitz in der Wasseroberfläche. Ich bin wieder jung, meine Haare haben wieder den Goldton, der sich mit der Zeit verloren hat. Ich sehe noch für eine Weile meine neu errungene Jugend an und gehe dann weiter zum Dorf.

Ich komme am Friedhof vorbei, doch ich kann keine Namen oder Daten auf den Grabsteinen erkennen. Sie sind vollkommen glatt. Verwundert gehe ich weiter, bis ich vor Albus Haus stehe. Ich zögere und schaue zum Nachbarhaus, dem Haus meiner Großtante Bathilda Bagshot. Ich wische meine Bedenken beiseite und klopfe zaghaft an die Haustür.

Nach einiger Zeit sind Schritte im Haus zu hören und kurz darauf wird die Tür aufgerissen. "Gellert!", ruft Albus strahlend und umarmt mich stürmisch. "Hallo Albus.", sage ich erfreut, aber auch etwas unruhig, da ich nicht weiß, ob er mir verziehen hat. Mein Gesichtsausdruck spricht wohl Bände, denn als Albus sich von mir löst, meint er: "Schau nicht so, Gellert. Ich habe dir längst verziehen!". Ich lächel ihn dankbar an und er zieht mich ins Haus, die Treppe hoch, in sein Zimmer. "Ich stell dich morgen meinen Eltern vor. Dann können wir auch deine Großtante besuchen gehen.", sagt Albus und setzt sich auf sein Bett.

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Noch ein Kapitel, dann ist die Geschichte am Ende angelangt.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch.
Lasst einen Kommentar da :)

Liebe Grüße
Luzi

Nach dem TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt