Leroy Sané x Jamal Musiala

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Für Minminminmiii <3

08.11.2023

Seufzend schloss Jamal die Augen. Er vernahm die ohrenbetäubenden Stimmen seiner Teamkollegen, welche, mit voller Euphorie und Adrenalin geladen, in die Umkleidekabine stürzten. Die Freude über den Sieg gegen Galatasaray war bei niemandem zu überhören; sie jubelten, grölten und lachten so laut, dass es sogar für Jamal deutlich hörbar war, der sich im Nebenraum befand.

Er lag auf einer Behandlungsliege, auf welcher er die zweite Hälfte der Partie hatte mitverfolgen können. Er freute sich für seine Mannschaft; für jeden einzelnen Teamkollegen, den Trainer und das Trainerteam. Sie alle hatten den Einzug in das Achtelfinale verdient, denn jeder hatte versucht, einhundert Prozent zu geben, was sich letztendlich ausgezahlt hatte.

Jamal jedoch fühlte sich, als hätte er nicht einmal halb so viel für das Ergebnis investiert, als seine Mitspieler. Bereits vor der Halbzeitpause hatte er, aufgrund einer Verletzung, ausgewechselt werden müssen und hatte ab dem Zeitpunkt nichts mehr für seine Mannschaft tun können. Es war eine Schande. Ausgerechnet jetzt - mitten in der Saison und kurz vor der Länderspielpause - musste er sich eine Verletzung zuziehen. Hätte das nicht warten können? Oder gar nicht erst so weit kommen müssen? Es war frustrierend und raubte Jamal jegliches Selbstbewusstsein, an welches er jede Woche hart gearbeitet hatte.

Entrüstet schlug Jamal seine Hände vor das Gesicht, rieb sich etliche Male über dieses und drückte anschließend seine Handballen in seine Augen, bis er kleine Sternchen sah. Seine Fingernägel krallten sich währenddessen schmerzvoll in seine Kopfhaut, hinterließen dort sichtbare Abdrücke.

Warum musste das Pech immer ihn heimsuchen? Was hatte er falsch gemacht? Erst die knappe Verfehlung der Kopa Trophy und jetzt noch eine Verletzung? Nun galt es nur zu hoffen, dass es nichts Langwieriges war.

Als Jamal hörte, wie jemand von außen die Türklinke nach unten drückte, nahm er seine Hände von seinem Gesicht und öffnete die Augen. Sobald er die Person erspähte, die sich durch den Spalt zwängte, hätte Jamal am liebsten angefangen zu heulen.

,,Hey, Kleiner. Wie geht es dir?", fragte Leroy, voller Sorgen geplagt, nach und schloss die Tür hinter sich. Er wirkte erschöpft, seine Bewegungen waren langsam, aus seinen streng geflochtenen Braids ragten wirre Strähnchen. Dennoch trug er ein warmherziges Lächeln auf den Lippen.

Genau das war es, welches Jamal Tränen in die Augen trieb. Er wusste, dass sich Leroys Gedanken in der letzten Stunde nur um ihn gedreht hatten und er sich daher kaum hatte konzentrieren können. Vermutlich war Leroy auch deswegen ausgewechselt worden und hatte seinetwegen nicht weiterspielen dürfen.

,,Es tut mir so leid, dass ich in der Pause nicht zu dir gekommen bin. Ich wollte mich eigentlich vergewissern, dass es dir gut geht, aber Thomas hatte noch einiges zu klären gehabt und dann war keine Zeit mehr.", rechtfertigte sich Leroy, drückte einen kurzen Kuss auf Jamals Lippen und setzte sich auf einen kleinen Hocker, neben der Trage.

,,Ist schon gut." Jamal versuchte sich an einem Lächeln, welches eigentlich völlige Genugtuung und Anerkennung ausstrahlen sollte. Allerdings wurde dieses bei Leroys nächstem Satz verwischt.

,,Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Du glaubst nicht, wie froh ich war, als das Spiel endlich abgepfiffen wurde."

Hastig wandte Jamal seinen Kopf von seinem Freund ab. Er hasste es, dass Leroys Spielweise von ihm abhängig war und er ihn damit auf dem Feld beeinflusste. Es war deutlich zu erkennen gewesen, dass Leroy am heutigen Abend keine Glanzleistung gezeigt hatte und er definitiv schon bessere Partien absolviert hatte. Aber musste Leroy ihm das extra unter die Nase reiben? Jamal war bewusst, dass Leroy es nur gut meinte und er nichts sehnlicher wollte, als dass es dem Jüngeren wieder besser ging. Leroy versuchte in solchen Momenten möglichst viel Zeit mit Jamal zu verbringen, denn er hielt an dem Prinzip ,Geteiltes Leid, ist halbes Leid' fest, womit er meistens auch den erwünschten Effekt erzielte. Jamal musste somit seine Gefühle nicht in sich reinfressen. Er hatte jemanden dem er vertrauen und der seine Bedenken nachvollziehen konnte. Er hätte nicht glücklicher sein können, einen solchen Menschen in seinem Leben zu wissen, der dazu noch sein Partner war.

Fußball Oneshots (BxB)Where stories live. Discover now