80.: Krahl×Koch

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Genre: drama, mpreg

TW: Mpreg

Info: Beide spielen hier bei Kaiserlautern!

Für Lea1928

Pov. Julian: 

"Komm schon, Julian""; bettelte Filip, während wir nach dem Training nebeneinander zu unseren Autos liefen," Das wird lustig."
Unmotiviert schüttelte ich den Kopf. "Ich weiß nicht. Ich hab heute echt keinen bock mehr, Robin zu sehen."
So richtig gemocht hatten wir uns noch nie, aber heute im Training waren wir echt aneinander geraten und hatten uns dafür ne richtige Standpauke inklusive extra Training zur Strafe vom Trainer abholen müssen. Und dann sollte ich heute noch zum Mannschaftsabend gehen, bei dem ich wusste, dass Robin auch da sein würde. Das würde glaube ich weder mir noch Robin helfen und die Mannschaft hätte dann auch keine Freude an dem Abend.
"Ach komm schon", beharrte der Mittelfeldspieler," Ihr müsst doch nicht miteinander kuscheln. Es sind doch genug andere da, mit denen ihr euch unterhalten könnt. Und außerdem hab ich genug Bier und Schnaps gekauft, dass ihr am Ende des Abends eh vergessen habt, was ihr heute für einen Streit hattet."
Kurz überlegte ich, ehe ich dann doch nickte. Er hatte ja recht. Wir mussten weder miteinander reden noch nebeneinander sitzen und nach dem heutigen Tag war Alkohol wohl das, was ich am meisten brauchte.
"Geil man"; freute Filip sich und klatschte mir freundschaftlich auf die Schulter," Dann bis heute Abend."

Filip hatte sein Versprechen gehalten. Es gab so viel Alkohol, dass wir wahrscheinlich noch den ganzen Staff hätten einladen können und trotzdem alle mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus gelandet wären, wenn wir das alles ausgetrunken hätten.
Ich kam bewusst etwas später, weil ich wusste, dass alle, und vor alle, Robin, dann schon etwas angeheitert sein würden. 
Überschwänglich nahm Filip mich in Empfang und drückte mir gleich eine Flasche Bier in die Hand.
Es war ein guter, alkoholreicher Abend und meine Befürchtungen, Robin und ich könnten wieder Stress miteinander haben, bewahrheiteten sich nicht wirklich. 
Seine Seitenhiebe war ich ja mittlerweile schon gewohnt und konnte auch gut kontern.
"Ich..ich geh mal kurz auf Klo", lallte ich irgendwann unverständlich und machte mich auf den Weg nach oben, landete aber irgendwie im Gästezimmer anstatt im Badezimmer. 
Seufzend ließ ich mich auf das bezogene Bett fallen. So langsam machte sich das Alkohol in meinem Körper breit und obwohl ich wusste, dass ich morgen den Kater meines Lebens haben werde, freute ich mich nach diesem Tag mal über diese Wirkung.
"Das ist aber nicht das Badezimmer, das weißt du schon, oder?"
Erschrocken schreckte ich hoch und sah Robin belustigt vor mir stehen.
"Was machst du denn hier?"
Er antwortete mir nicht, sondern kam wortlos auf mich zu, nachdem er die Tür hinter sich abgeschlossen hatte.
"Weißt du eigentlich, dass du heute übel heiß ausgesehen hast, als du mich so angeschrien hast?"
"W-was?"
Auf einmal fühlte ich mich wieder stocknüchtern.
"Du bist heiß, Jule", wiederholte er sich schmunzelnd, als er direkt vor mir stand," Sehr heiß."
Er beugte sich zu mir runter, bis seine Lippen ganz nahe an meinen waren. Ich konnte seinen warmen Atem an meinen Lippen spüren, während mir ganz heiß wurde.
"Die anderen sind unten ganz beschäftigt bei Wahrheit oder Pflicht", wisperte er leise, ehe er seine Lippen ganz langsam auf meine legte.
Ich brauchte kurz, ehe ich das alles realisiert hatte. Der Kuss war innig, forschend und intensiv. So intensiv, dass ich nicht wollte, dass er endete. 
Fordernd legte ich meine Arme um seinen Nacken, zog ihn näher an mich heran und ließ mich nach hinten fallen, sodass er über mir lag, und vertiefte den Kuss noch weiter.

"Robin, können wir reden?"
Nervös blickte ich meinen Kollegen an, während dieser etwas irritiert nickte. Nach unserer gemeinsamen Nacht hatte sich alles wieder zum Alten gewendet. Wir haben uns darauf geeinigt, das zu vergessen und machten jetzt mit unseren Sticheleien weiter wie bisher.
"Was ist los?"
"Ich.. ich muss dir was sagen", fing ich etwas unbeholfen an," An dem Mannschaftsabend, als wir-"
"Julian, wir haben gesagt, wir reden da nicht mehr drüber", unterbrach er mich scharf," Diese Nacht hat es nie gegeben."
"Ich weiß, aber ich fürchte, dass es die Nacht doch gegeben hat."
"Was meinst du?", fragte er verwirrt," Sprich doch bitte nicht so in Rätseln."
Leicht nickte ich. "Ich bin schwanger, Robin", gestand ich leise," Von dir. Von dieser Nacht."
Kurz entglitten meinem Gegenüber alle Gesichtszüge, ehe sein Gesicht sich mit Wut füllte.
"Das kann nicht dein Ernst sein."
"Doch. Du wirst Papa."
"Nein, nein, nein. Ich will keine Kinder und schon gar nicht mir dir, klar? Es wäre deine Aufgabe gewesen, zu verhüten und wenn du das nicht hinkriegst, ist das nicht meine Schuld. Ich will weder mit dir noch mit diesem Kind etwas zu tun haben."
Und mit diesen Worten ließ er mich allein in der Kabine zurück und stürmte nach draußen.
Kraftlos ließ ich mich auf die Bank sinken, während ich merkte, wie sich die ersten Tränen in meinen Augen sammelten. Meine Hand legte sich wie automatisch beschützend auf meinen Bauch. Ich hatte nicht erwartet, dass wir gleich ein Paar werden würden, aber eigentlich hatte ich schon damit gerechnet, dass er mich unterstützen würde.
Ich hatte mir das doch auch nicht so ausgesucht und gewollt hatte ich es auf dieser Weise auch nicht, aber jetzt war dieses kleine Leben in mir da und ich konnte und wollte es nicht wegmachen. Ob es geplant war oder nicht; ich liebte es schon jetzt bedingungslos und daran würde sich auch nichts ändern. Egal was Robin sagte. 
Die Tür, die sich mit einem leisen Geräusch öffnete, ließ mich aus meinen Gedanken fahren. 
Jean stand vor mir; mit einer großen Portion Sorge im Gesicht. Er wusste von dem Baby; als erstes und einziges. Und das eigentlich auch nur, weil er mich zufällig gesehen hatte, als ich beim Arzt war. 
"Hey", sagte er einfühlsam, nachdem er sich neben mich gesetzt und seinen Arm um meine Schulter gelegt hatte," Was ist los?"
"Robin", brachte ich schluchzend hervor," Er..."
"Du hast es ihm erzählt?"
Nickend bejahte ich seine Frage. 
"Er... will nichts von uns wissen", erzählte ich schluchzend. Meine Hände zitterten und ich fühlte mich vollkommen leer.
"Mensch Jule." Er nahm mich sanft in den Arm und strich über meinen Rücken.
"Das wird schon. Ich rede nochmal mit ihm, okay?"
"Danke Jean", flüsterte ich an seine Schulter und legte dann wieder eine Hand auf meinen Bauch.

Pov. Robin:

"Ey Robin", hörte ich die Stimme unseres Kapitäns von hinten," Komm mal bitte."
Genervt drehte ich mich um. Ich hatte wirklich keine Lust auf irgendwelche Gespräche mit ihm. Erst gestern hatte ich erfahren, dass ich Vater werden würde. Ich wollte keine Kinder und das sollte auch so bleiben. Und obwohl mein Entschluss so fest stand, konnte ich seit gestern fast nur noch an Julian und unser Baby denken.
"Was ist?" 
Wortlos winkte er mich in sein Auto, wo ich auf dem Beifahrersitz Platz nahm und Jean beobachtete. Seine Augen waren irgendwie wütend, sein Gesichtsausdruck aufgebracht.
"Was läuft eigentlich bei dir falsch?", fragte er mit einer Stimmlage, die gar nicht zu seinem Gesichtsausdruck passte. Er wirkte so ruhig und gefasst.
"Was?", fragte ich mit verwirrten Lachen," Was ist denn mit dir los?"
"Ich frage mich nur, was falsch bei dir sein muss, wenn du den Vater deines Kind so massiv beschimpfst und abweist, wenn er dir von eurem Kind erzählt."
"Ach, hat Julian sich bei dir ausgeheult, oder was? Hör mir mal zu, wir waren besoffen. Ich hab nicht drüber nachgedacht, was passieren kann und wenn Julian schwanger werden kann, ist es auch sein Job auf Verhütung zu achten und nicht meiner."
"Nein ,du hörst mir jetzt mal zu, du Idiot. Das Kind war nicht geplant und ihr seid nicht zusammen, ja. Ich kann auch verstehen, dass du geschockt bist, aber das war Julian auch und er kann genauso viel dazu wie du. Was glaubst du, wie fertig er war, als ich ihn gestern in der Kabine aufgesammelt habe, nachdem du ihn da einfach hast stehen lassen du Arschloch."
Seine Stimme wurde immer lauter und bedrohlicher und ich realisierte so langsam, was für ein Arsch ich gewesen war.
"Wenn du Eier in der Hose hast, dann gehst du zu Julian, entschuldigst dich und stehst gefälligst zu deinem Kind. Niemand verlangt, dass ihr morgen heiratet; das will Julian genauso wenig wie du. Aber du musst Verantwortung übernehmen. Glaub mir, du wirst es bereuen, wenn du es nicht tust."
Zum Ende hin wurde seine Stimme einfühlsamer, leiser und sanfter. 
In mir ratterte alles. Ich wusste, dass ich mich nicht gut benommen hatte und Jean hatte mir jetzt die Augen ganz geöffnet. Julian ist ja auch nicht mit Absicht schwanger geworden.
"Ich... ich hab mich benommen wie ein Arschloch, oder?", fragte ich leise.
"Du bist ein Arschloch", korrigierte er mich mit scharfer Stimme," Aber du kannst dich von deinem Image lösen, wenn du jetzt zu Jule gehst."
Kurz dachte ich nach, dann schüttelte ich schnell den Kopf und steig aus dem Wagen aus.
"Danke für den Arschtritt", rief ich Jean noch schnell zu, ehe ich zu meinem eigenen Auto lief und schnell zu Julian nach Hause fuhr und der ließ mich glücklicherweise auch rein. 

"Ich weiß, du hast jedes Recht, mich zu hassen, aber bitte lass mich ausreden. Danach kannst du mich immer noch rausschmeißen."
Hoffnungsvoll sah ich zu dem Vater meines Kindes, welcher zu meinem Glück zögerlich nickte. Nervös spielte ich mit dem Saum meines Shirts, ehe ich zu reden begann. Das, was ich jetzt sagte, entschied womöglich darüber, ob er mir verzeihen würde oder nicht.
"Ich weiß, ich hab riesen mist gebaut und ich bereue das wirklich. Als du mir von dem Kind erzählt hast, ich war so geschockt und...das ist jetzt natürlich alles keine Entschuldigung, aber ich hab damit einfach nicht gerechnet und das hat mich alles irgendwie so erschlagen. Ich meine, ein Kind, das ist so was Großes und wir sind ja nicht mal... zusammen. Ich dachte, wir kriegen das eh nicht hin und... ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, was mich geritten hat. Ich hoffe nur, dass du mir verzeihen kannst... irgendwann und ich doch die Chance habe, mich um dich und unser Kind zu kümmern."
Tief Luft holend beendete ich meinen Vortrag; ich hatte vor Aufregung kaum geatmet gerade. 
Mein Blick lag indessen hoffnungsvoll auf Julian, dessen Hand auf seinem Bauch Platz gefunden hatte. Er stand erstarrt da, bis er kurz den Kopf schüttelte und mich dann wieder ansah. 
Angst durchflutete meinen Körper. Was, wenn ich mir mit meiner Aktion alles verbaut hatte?
"Ich... danke, dass du gekommen bist", wisperte er leise," Ich... kann mir vorstellen wie du dich gefühlt hast, als ich es dir erzählt habe. Genauso hab ich mich auch gefühlt. Ich hab mir das so auch nicht vorgestellt, aber jetzt ist es so und ich habe auch nicht vor, das Kind abzutreiben. Ich freue mich darauf und ich... würde mich noch mehr freuen, wenn ich die Zeit mit dir zusammen erleben könnte."
Meine Augen wurden groß, während das Glück meinen ganzen Körper erfasste. Vom großen Zeh bis zu den Haarspitzen.
"Ehrlich?"
Lächelnd nickte er. 
Stürmisch umarmte ich ihn. 
"Du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir. Ich werde dich auf Händen tragen."
Und dieses Versprechen werde ich halten; das schwor ich mir in diesem Moment.

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Where stories live. Discover now