Rosalie Greenwood

41 1 0
                                    


Die Zwölf Krieger betraten mit klopfenden Herzen und vor Aufregung zitternden Gliedern die große Arena. Ihr Weg hier hin war hart gewesen, doch hier ausruhen? Nein das kam für keinen der Zwölf in Frage. Sie mussten sich anstrengen, sie mussten Siegen, sie mussten überleben.

Jeder der hier versammelten Krieger wusste um was es in diesen Spielen ging.  Entweder sie gewannen, oder einer nach dem anderen fiel in den dunklen Schlund des kalten Todes.

„ Meine Damen, meine Herren. Ich möchte sie herzlich willkommen heißen, hier im Krieg der Magieeeeee!", erklang eine Stimme von irgendwoher, sie klang als käme sie aus einem sehr alten Lautsprecher.

 Die Beleuchtung in der Arena war so ausgerichtet, dass die Zwölfteilnehmer in seiner Mitte hell erleuchtet wurden. Einigen von ihnen fiel es so schwer zu erkennen ob oder wer auf der Tribüne rund um die Kampffläche der Arena ihnen zu jubelte.  Als die Stimme verklungen war, brach die Masse rund um die Zwölf in tosenden Applaus ein. Die Zwölf unterdessen standen ganz starr da. Man hätte sie für kleine Soldaten halten können, wären sie nicht ausgeleuchtet worden wie Stars.

„  Nun, damit es nicht langweilig wird wollen wir mit der Spielervorstellung beginnen. Bitte vergessen sie nicht am Ende dieser Eröffnung ihre Wetten auf den Sieger ab zu geben"

Die Krieger konnten nichts anderes tun als still dazu stehen, und zu warten bis ihr Name ausgerufen wurde. Nur um dann wie ein Hund in einem Schönheitswettbewerb nach vorne zu treten und der grölenden Masse  einige Tricks zu zeigen. Es war demütigend, dass wusste jeder einzelne von ihnen, doch sie konnten nichts dagegen tun. Ihnen war kurz vor dem Eingang in die Arena klar gemacht worden was sie zu tun hatten. Und wenn sich einer gegen die Regeln stellen würde, so wurde ihnen erklärt, müsste noch nicht einmal auf die Spiele gewartet werden um die Teilnehmerzahl zu verringern.

 „ Fangen wir also an. Wer ist denn die oder der erste?"

Stille. Man konnte förmlich die Aufregung des Publikums spüren. Alle Augen waren auf die Zwölf gerichtet. Wer würde wohl der erste sein? Was würde er können? Dies interessierte die Menschen, welche nicht selber in der Arena sein mussten am meisten. Sie scherten sich nicht darum, wie sich die Zwölf wohl fühlten, sie wussten nicht was dies für eine Qual war hier vor allen anderen vorgeführt zu werden.  Und sie würden es auch niemals erfahren, was diese Demütigung bedeutete.

„ Rosalie Greenwood" Laute Schreie und Applaus drangen von der Tribüne her, als der Name eines Mädchens mit grünen langen Haaren ausgerufen wurde. Sie wusste, was sie nun tun musste. Also trat sie mit fedrigen Schritten ein paar Meter weiter in die Arena hinein. Damit das Publikum sehen konnte wen es hier vor sich hatte.

 „ Auserwählte Kriegerin vom Stamm der Elfen", fuhr die Stimme unbeirrt fort und Rose verbeugte sich sanft Lächelnd.


 *********************** ROSALIE *************************************

Ich trat nach vorne, der weiche Sandboden der Arena gab meinen schwunghaften Schritten noch ein wenig mehr auftrieb nach oben. Von hier aus konnte ich nun besser in das riesige Publikum blicken. Meine Bühne, meine Fans. Dachte ich mir als sie für mich begannen zu jubeln und zu kreischen. Ich verbeugte mich sachte. Es soll ja keiner von mir denken ich sei irgendwem untertänig oder so etwas! Ich machte freiwillig an diesen Spielen mit und es war mir klar dass es hier um alles oder nichts ging. Doch dies war es mir wert. Wenn ich dafür einmal vor so vielen Menschen auftreten konnte? Mein ganzes Leben war eine Bühne und ich war ihr Star! Dies hier war nur eine weitere Chance für mich meinen Fankreis auszuweiten! Bald würde ich in allen Stämmen bekannt werden. Meine dunkelgrünen Haare wehten sanft in einem unnatürlich erzeugten  Wind. Meine dunklen Augen musterten unterdessen jeden einzelnen im Publikum der mir einigermaßen wichtig vorkam.  Als Star musste man sich halt die richtigen Leute raus suchen, wenn man weiter kommen wollte!

 „ Rosalie,  gib uns nun bitte eine kleine Kostprobe deines Könnens"

Ich lächelte bei diesem Satz. Die Zeit war gekommen... Langsam hob ich eines meiner Beine und knickte es elegant ein. Dann begann ich mich wie eine Spielzeug Ballerina im Kreis zu drehen. Um mich herum erhob sich ein sanfter Wind. Ich genoss es von ihm lieblich umweht zu werden. Meine Arme glitten unterdessen Richtung Himmel, und ein Regen aus grünen Blättern rieselte auf mich nieder. Sie verbanden sich mit dem Wind und bildeten eine Symphonie aus Schönheit und sich aufbauender Stärke. Zum Schluss ließ ich meine Arme blitz schnell nach vorne schnellen. Die Blätter folgten der Bewegung und trafen in die Holzfassade der Tribüne. Wie Messer blieben sie stecken. Ich verbeugte mich. Und wie zu erwarten schrie und Klatschte das Publikum wie verrückt.

„ Danke für diese wirklich Atem beraubende Darstellung deiner Kunst"

Ich tänzelte zu meinem Platz zurück, doch das Publikum hörte immer noch nicht auf zu jubeln.  Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.


Kriege der MagieWhere stories live. Discover now