Nuria Ravenclaw

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Es wurde erneut ruhig in der Arena. Das wilde Klatschen des Publikums hatte dieses Mal ziemlich rasch sein Ende gefunden. Vielleicht war ihnen Gray zu aufmüpfig gewesen, als das er weiteren Applaus  verdient hätte. Und so sprach die Lautsprecherstimme ohne langes Vorreden den Nächsten Kriegernamen aus. Das Leid einer weiteren Person würde nun ihren Lauf beginnen...


Nuria Ravenclaw vom Stamme der Nachttänzer"


Das Klatschen der Hände der Leute auf den Tribünen halte laut wieder, als ein kleines, zierliches Mädchen mit pechschwarzen Haaren langsam nach vorne trat. Sie schaute sich ängstlich um und ihr Herz begann mit jedem Schritt nach vorne etwas schneller zu schlagen.


„ Sei doch nicht so schüchtern kleine. Wir wollen dir doch nichts tun"


Jetzt war ja auch noch nicht die Zeit des Tötens gekommen. In dieser Runde würden nur die Leute sterben, die sich dem Befehl verweigerten. Doch, wer dachte sich so etwas eigentlich aus? Wer würde Menschen wie Tiere behandeln nur um heraus zu finden welcher Stamm der Stärkste war? Es würde jemand tun, der nie in seinem Leben kämpfen musste. Der nicht wusste welche Angst man besaß, wenn man um sein Leben fürchten musste. Es war jemand, der niemals mit eigenen Hände eine Person hatte töten müssen, der nie die Furcht gesehen hat, den der Feind in seinen Augen trug. Dieser Jemand war das Kaisertum des Magischen Reiches.


„ Nuria... na komm"


Das schwarz haarige Mädchen stand mit aneinander gedrückten Beinen regungslos vor den Tribünen. Ihre Augen fühlten sich mit Tränen. Ihr Körper zitterte am ganzen Leib, doch die Menschen auf der Tribüne scherten sich nicht darum. Sie buhten das Mädchen herzlos aus ohne auch nur ihre Gefühle erahnen zu können.


*********************NURIA RAVENCLAW*************************

Ich konnte nichts anderes tun als reglos dazu stehen und in die wütende Menschenmenge vor mir zu schauen. Mein Körper war gelähmt vor Angst und mein Herz schlug schneller. Warum musste ich hier teilnehmen? Ich war doch unter der Altersgrenze gewesen... Ich wollte hier doch gar nicht hin. Weiter liefen Tränen über meine Wange. Ich hatte so schreckliche Angst davor zu sterben, ich... ich wollte das alles nicht... ich wollte zurück... zurück zu meiner Familie. Ob sie wohl auch da oben saßen und meine Angst ausbuhten? Ich richtete meinen Blick suchend auf die Menschenmaßen. Die Tränen in meinen Augen verwischten mir meine Sicht. Ich konnte also nicht erkennen ob sie dort saßen. „ Nuria.... Wir glauben an dich", dies waren ihre letzten Worte gewesen bevor ich gewaltvoll hinfort gezerrt wurde an diesen schrecklichen Ort. Ein neuer Schwall heißer Tränen lief mir meine Wange hinunter und tropfte auf den sandigen Boden der Arena. „ Es tut mir leid Mama... ich kann das einfach nicht.... ich .... ich bin nicht so stark wie die anderen hier", flüsterte ich leise vor mich hin und hielt mir die Hände vor das Gesicht. Ich wollte..... doch einfach nur weg....

„ Hey Kleine", erklang eine Stimme. Woher kam sie? Es war nicht die Lautsprecherstimme gewesen das war mir klar. Ich schaute mich kurz um, doch erkannte niemanden der mir so nahe kommen konnte wie die Stimme klang. „ Keine Sorge, ich rede zu deinen Gedanken. Kein anderer kann mich hören" Panik... was war das?! Wollten mich die Spielemacher manipulieren? Bildete ich mir die Stimme nur ein? Nein dazu war sie viel zu real gewesen. „ Ich bin der Schatten und du die Nacht. Wir müssen doch zusammen halten", erklärte mir die Stimme. Ich verstand es nicht so recht. „ Ich glaube an dich, du musst den Leuten vor dir nur zeigen was du kannst und sofort werden sie aufhören dir Angst zu machen. Ich bin bei dir", das Geräusch erstarb und ich nickte langsam. Stimmt. Ich war nicht alleine, auch wenn die Menschen mich zu hassen schienen. Irgendwo da draußen war meine Familie und sie wartete auf mich. Auch wenn diese Stimme nur ein Trick war, sie gab mir Mut.  Also öffnete ich meine Augen, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und schrie:

 " Geister der Nacht, herhört meinen Schrei und zeigt mir euren Tanz"

Das Publikum wurde still, erwartungsvoll schauten sie nun auf mich nieder. Plötzlich schien sich eine schwabblige Masse aus dem Erdboden zu schälen.  Es waren die schwarzen Geister der Nacht, die ich hergerufen hatte.

„ Geister, zeigt mir wie ihr tanzen könnt"

Eine leise Melodie erklang, gespielt von einer unsichtbaren Flöte, und die Geister begannen im Kreis auf einander zu zuschweben. Sie sangen ein Lied ohne Worte und in ihrer Mitte bildete sich eine tief schwarze Kugel.

 „ Geister, zeigt mir wie ihr tanzen könnt"

Schrie ich lauter und die Kugel wurde größer. Die Geister begannen lauter zu singen.

„ Geister, zeigt mir wie ihr kämpfen könnt"

Meine Stimme klang fremdartig verzerrt, als die Kugel sich anfing aufzulösen in mehrere kleinere Schattenkugeln, welche in der Arena verteilt für große Löcher sorgten.

Das Publikum begann zu klatschen, wild und voller Freude...

Kriege der MagieWhere stories live. Discover now