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„Ich will nicht gegen den aussagen, ich will den nicht mehr sehen", nuschelte ich. „Das kann ich verstehen, Prinzessin, ich gebe mein Bestes, damit du das auch nicht musst, allerdings kann ich dir nicht versprechen, dass es nicht trotzdem passiert", antwortete mein Bruder. „Warum nicht? Ich dachte, du kannst sowas beeinflussen", ich würde echt alles lieber machen, als Chapter im Gerichtssaal gegenüber zu stehen. „Ich kann auch sehr viel beeinflussen, wie zum Beispiel das die Staatsanwaltschaft dich nicht vorladen lässt, allerdings kann ich nichts gegen Chapters Anwalt unternehmen. Es ist sein gutes Recht dich vorzuladen und das kann ich leider nicht ändern. Würde ich das machen, könnte es heißen, dass ich den Prozess gegen ihn manipuliere und da ich vom FBI bin und wir auch die anderen Fälle betreuen, könnte es so ausgelegt werden das ich oder wir alle Prozesse gegen ihn manipuliert haben und somit kann alles angefochten werden und im dümmsten Fall wird er für nichts verurteilt", erklärte mir Cole, und auch wenn ich das natürlich voll und ganz verstehen konnte war es trotzdem nicht die Antwort die ich mir erhofft hatte. „Wir reden da darüber wenn es so weit ist, aber das liegt wie gesagt noch in der Zukunft, okay" aufmunternd sah Cole mich an. „Okay" antwortete ich leicht nickend. Ich kann es sowieso nicht beeinflussen dann sollte ich mir jetzt auch nicht darüber den Kopf zerbrechen. „Dann lass uns mal rein gehen", wir saßen noch immer im Auto obwohl Cole bestimmt schon vor 5 Minuten geparkt hatte. Langsam öffnete ich die Türe und stieg aus Coles Auto aus und trat in die pralle Sonne hinaus. Man konnte deutlich spüren das es langsam Sommer wird. Zusammen mit meinem Bruder lief ich die bestimmt 30 Meter breiten Treppenstufen hoch bis Cole zu einer geschlossenen Türe, etwas abseits des großen, breiten Haupteinganges zulief und sie mit seinem FBI Ausweis öffnete. Er hielt mir die Türe auf und ich trat in das große Gebäude hinein. Etwa 15 Meter rechts von uns befand sich der Haupteingang, der allerdings durch ein hohes Geländer und viel Polizei vom Rest des Gebäudes abgeschirmt war. Erst wenn man durch die Sicherheitskontrolle geht kam man in den gesicherten Bereich, in dem wir uns auch schon ohne Durchsuchung befanden. „Ich gehe mal davon aus das du keine Pistole, Messer oder sonstige Waffen bei dir hast" ernst sah Cole mich an. „Nein, habe ich nicht" antwortete ich sofort. Das war hier ein großes Ding bei uns. An sehr vielem Orten wurde man auf Waffen durchsucht bevor man einen bestimmten Ort betreten darf, aber das ist auch verständlich bei unseren Waffengesetzten. Neugierig schaute ich mich um während ich Cole durch das riesige Gebäude folgte. Wir liefen an den ganzen Gerichtssälen vorbei und die Treppen hoch zu den Büros und Verwaltungsräumen. „Du kannst kurz hier warten, ich bin gleich wieder da" sagte Cole als wir vor einer einer Türe stehen blieben und zeigte auf eine breite Sitzbank die an der gegenüberliegenden Wand stand. Während ich mich auf die Bank setzte, verschwand Cole durch die Tür in das Büro eines Richters, wie ich dem Türschild entnehmen konnte.
Allerdings dauerte es nicht lange bis er zusammen mit einem älteren Richer, den man unschwer an dessen Kleidung erkennen konnte, und ein paar Unterlagen in der Hand zurück kam. Sie unterhielten sich als Coles Handy zu klingeln begann und er sich etwas entfernte. Der Blick des Richters fiel auf mich, lächelnd kam er auf mich zu, „dann bist du bestimmt Mila. Dein Bruder hat mir gerade erzählt, dass du hier auf ihn wartest." „Yes sir" antwortete ich schnell. Er hatte ein nettes Lächeln und sah aus wie ein netter, älterer Mann, trotzdem wirkte er etwas einschüchternd auf mich. „Und, hat dir dein Bruder schon ein wenig etwas gezeigt von unserem Gerichtsgebäude hier", lächelnd sah mich der Richter an. „Nein, noch nicht wirklich", ich lächelte etwas zögerlich zurück. „Falls dich das alles interessiert kannst du gerne einmal zu mir in eine Verhandlung kommen" schlug mir der Richter vor. „Danke your honor, ich komme gerne darauf zurück" antwortete ich schnell. Viele Verhandlungen bei uns waren öffentlich und es konnte sowieso jeder, der möchte, sich in den Saal setzen und dabei alles beobachten, trotzdem schlägt man natürlich die Einladung eines Richters nicht aus. „Dann freue ich mich, dich bald mal bei mir begrüßen zu dürfen, bis bald Mila", verabschiedete sich der Richter. „Danke, bis bald Sir", ich schenkte ihm erneut ein Lächeln zum Abschied, bevor er sich umdrehte und davon lief. Man konnte ihm nicht nur ansehen das er ein Richter war, man konnte es auch anhand seiner Wortwahl hören. Ich sah dem Richter noch hinterher bis er um eine Ecke bog, bevor ich mich wieder hinsetzte...

Big Brothers 5Where stories live. Discover now