Kapitel 6

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Neugierig auf die Aussicht trat der Blonde nach draußen und schaute sich erstaunt um. Die Terrasse war viel größer als es von drinnen den Anschein hatte. Ein Teil war überdacht und dort standen mehrere Stühle und ein Tisch. Auf der anderen Seite gab es ein Holzpodest auf dem zwei Liegestühle standen. Auch hier gab es eine Menge Palmen und auch andere mediterrane Pflanzen, welche das Ganze sehr exotisch aber auch gemütlich erschienen  ließen. Draco ging bis nach vorne an die gemauerte Brüstung und bewunderte die Aussicht. Statt auf andere Häuser hatte man einen wunderschönen Blick auf den Park und weiter hinten war die Skyline der Londoner-City zu sehen, samt Riesenrad. Geschirr-Geklapper ließen ihn herumfahren und jetzt konnte er auch die recht moderne Bauweise bewundern. Diese war flach gehalten, sodass Harry auch in den oberen Räumen keine schrägen Wände hatte. Der Gryffindor war gerade dabei, den Tisch zu decken und Draco konnte ihn dabei erneut mustern. Statt Freizeit-Klamotten trug dieser jetzt eine helle Jeans, ein weißes T-Shirt und darüber ein dunkelblaues, kurzärmliges Hemd, welches nicht zugeknöpft war.
„Ich war leider heute noch nicht einkaufen gewesen, also kann ich dir nur ein paar von Mollys Keksen anbieten", erklärte Harry als der Blond zum Tisch kam und sich hinsetzte.
„Mach dir keinen Stress, ich hab vorhin ausgiebig gefrühstückt", erwiderte Draco und schenkte dem Schwarzhaarigen ein Lächeln.
„Na, dann haben wir ja was gemeinsam", meinte Harry und setzte sich ebenfalls hin. Schnell schenkte er den Kaffee ein und stellte dem Blonden eine Tasse hin. Keiner der beiden wusste was er sagen sollte und so tranken sie beide erst mal schweigend ihren Kaffee.
„Du hast... eine... fantastische Aussicht", brach Draco schließlich das Schweigen.
„Ja, die war auch der Grund, warum ich die Wohnung gekauft habe. Man wohnt in der Stadt, fühlt sich aber nicht eingeengt", erklärte Harry. „Wo wohnst denn du?", fragte er dann zurück.
„Ziemlich weit draußen, im Highgate. Meine Eltern haben mir dort ein Haus vermacht, damit ich endlich Zuhause ausziehe", erklärte der Blonde grinsend.
„Bist ihnen wohl auf die Nerven gefallen", sagte Harry in einem neckischen Ton und grinste ebenfalls.
„Si in etwa", gab Draco offen zu. Ihr Gespräch wurde durch ein Klingeln eines Telefons unterbrochen.
„Äh, entschuldige mich", meinte der Schwarzhaarige und ging nach drinnen. Draco konnte zwar nicht verstehen was gesprochen wurde, allerdings hörte es sich nicht gerade nach einem netten Gespräch an. Als Harry wenig später wiederkam, sah er ziemlich angepisst aus.
„Mein Ex-Chef...", knurrte er und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen.
„Er fand deine Kündigung wohl nicht so toll?", schlussfolgerte der Blonde.
„Nicht wirklich, aber ich habe keine Lust mehr auf den Scheiß. Sollen sie sich ein anderen Kindermädchen suchen", fauchte Harry.
„Willst du lieber alleine sein?" fragte Draco und machte Anstalten aufzustehen.
„Nein, bitte bleib. Du bist genau das, was ich jetzt brauche", rutschte es dem Schwarzhaarigen heraus und er hätte sich am Liebsten auf die Zunge gebissen.
„Na dann", meinte der Blonde mit einem Grinsen und sein Herz machte einen Hüpfer. Anscheinend genoss Harry seine Gesellschaft.
„Tanzt du öfters auf der Theke?" fragte Harry um vom Thema abzulenken und brachte damit den Blonden zum Lachen.
„Hahaha, nein, eigentlich nicht. Das war mal ein Gag für Blaise zum Geburtstag. Dieser liebt nämlich den Film. Und da haben Pansy und ich uns oben hingestellt und getanzt. Aber wenn die Leute gut drauf sind und viele Stammgäste da sind, dann mache ich das auch schon mal zum Spaß, und fast immer zu diesem Lied. Deswegen haben Josch und seine Gruppe mich auch gleich angefeuert", erklärte er dann.
„Was macht Pansy denn so? Hast du noch Kontakt zu den anderen Slytherins?", wollte Harry neugierig wissen.
„Also Pans arbeitet bei einer Werbefirma und ist da sehr erfolgreich. Blaise ist, wie du gestern ja mitbekommen hast mein Partner im DRAISE. Theo ist im Ausland, aber ich hab schon lange nichts mehr von ihm gehört. Milissent und Gregory leben in den USA, sie haben geheiratet und soweit ich weiß in zwischen zwei (?) Kinder... von den anderen habe ich seit der Schule nichts mehr gehört", berichtete der Blonde. „Und was machen deine Freunde?"
„Hermine macht gerade ihr zweites Studium, dieses Mal Jura... sie hatte zuerst Medizin studiert, fand es dann aber unglaublich ungerecht, wie schwer es ärmeren Menschen gemacht wird, eine gute, medizinische Versorgung zu bekommen. Jetzt will sie Anwältin werden und diese dann vertreten. Ron hat zu aller Überraschung Patney Patil geheiratet und ist vor kurzem zum zweiten Mal Vater geworden. Er ist Hüter bei den Canmar Castreles und wohnt auch in Irland. Ginny reist durch die Welt und macht fantastische Bilder, von ihr sind auch die in meinem Wohnzimmer", erzählte Harry.
„Die sind wirklich schön, verkauft sie auch welche? Ich könnte das ein oder andere in meinem Haus gebrauchen", fragte der Blonde nach.
„Sicher! Sie hat nächste Woche eine Ausstellung in Cambridge. Wenn du Lust hast, kannst du ja mit mir dort hin gehen?" erwiderte Harry. Und als er das belustigte Grinsen in Dracos Gesicht sah, wurde ihm bewusst, dass er diesen damit irgendwie zum ein Date gebeten hatte.
„Also- das sollte nicht so- rüberkommen.. a-als ob ich dich..." [ja was denn eigentlich?]
„Daten will?" half der Blonde aus und musste noch breiter grinsen. Er fand einen verlegenen Harry einfach nur süß.
„Genau", bestätigte der Schwarzhaarige schnell.
„Mh schade. Ich würde mich echt gerne von dir daten lassen", kam es daraufhin mutig von Draco und dieser hoffte, dass er Harry damit nicht verschrecken würde. Der wiederum dachte, sich verhört zu haben. Draco Malfoy würde sich gerne von ihm daten lassen? Konnte es sein, dass er nicht der einzige war, dem der gestrige Abend so gut gefallen hatte?
„Ist das dein Ernst?" fragte er deswegen erstaunt und konnte sehen, wie sich eine leichte Röte im Gesicht des Slytherins zeigte.
„J-ja i-ich würde dich gerne- besser kennenlernen und... mit dir ausgehen. Ich fand den gestrigen Abend wirklich schön und ich- ... mag. dich. irgendwie." erwiderte der Blonde und senkte ein wenig verlegen seinen Blick. 
„Ich fand den gestrigen Abend auch schön und.. würde mich freuen.. wenn wir uns verabreden würden", meinte Harry nun leise und schenkte Draco ein strahlendes Lächeln, als dieser ihm daraufhin ins Gesicht sah.
„Hättest duuu... Lust mit mir heute Abend essen zu gehen?" fragte der Blonde vorsichtig.
„Lust schon... aber leider keine Zeit... Ich bin heute schon mit Hermine verabredet", meinte Harry bedauernd „aber wenn du morgen noch nichts vorhast..."
„Morgen wäre gut! Passt es dir, wenn ich dich um 20:00h abhole?"
„20:00h ist okay" erwiderte der Schwarzhaarige und Draco schmolz bei dessen Lächeln fast schon dahin. Sie unterhielten sich noch recht lange, bis ein Blick auf Harrys Uhr ihn erschrocken hochfahren ließ...
„Waaa Hilfe! Ich muss in 15 Minuten bei Hermine sein!" rief er geschockt.
„Kannst du da nicht hinapparieren?" wollte der Blonde wissen.
„Doch.. schon. Aber das ist irgendwie so eine Wohltätigkeitsveranstaltung und ich muss mich in Schale schmeißen!", erklärte er schon fast panisch.
„Dann würde ich sagen du verschwindest schnell im Bad und ich such dir was zum anziehen?" schlug Draco vor und Harry sah ihn dankbar an. Zusammen gingen sie nach oben, wo, wie der Blonde bereits vermutet hatte, das Schlafzimmer und das Bad war. Der Raum gefiel Draco außerordentlich gut. Genau wie unten bestand die Wand Richtung Park aus einer großen Glasfront. Der Rest war in Beige- und Bordeaux-Farben gehalten und strahlte einfach nur Gemütlichkeit aus.
Während Harry im angrenzenden Bad verschwand, öffnete der Blonde den Kleiderschrank und nahm die Garderobe genau in Anschein. Anders, als erwartet, fand er eine großzügige Anzahl von Anzügen, welche von bekannten Designern stammten. Schnell entschied er sich für einen hellgrauen Nadelstreifenanzug und dazu ein hellgrünes Hemd mit passender Krawatte. Gerade, als er alles aufs Bett gelegt hatte, kam der Schwarzhaarige nur in Boxern bekleidet aus dem Bad.
„Den hellen hätte ich auch rausgesucht. Allerdings mit einem anderen Hemd, aber die Kombination gefällt mir" meinte Harry u d zog sich schnell an.
„Und, was meinst du?" fragte er, als er fertig war.
„Du siehst toll aus" antwortete Draco.
„Sorry, dass ich dich jetzt rausschmeißen muss, aber ich freu mich auf morgen Abend!" meinte Harry, als er Draco zur Tür gebracht hatte.
„Macht nichts, ich war ja nicht angemeldet", entgegnete dieser.
„Also dann, bis morgen", sagte der schwarzhaarige noch einmal leise und gab dem Slytherin einen Kuss auf die Wange.
„Bis morgen."
[...]

Hey,
glaubt ihr, das Date wird gut laufen?
Ist ja nicht zu übersehen, dass die Beiden über beide Ohren verliebt sind!
Kommt ihr mit der Schreibweise klar oder habt ihr Wünsche? Ich bin für Feedback immer offen :3

Enjoy reading <3
~m

Nur ein 1-Night-Stand oder doch mehr? // DRARRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt