Kapitel 24

1.2K 33 0
                                    

Weihnachten und die Feiertag habe ich mit meinen Eltern in Nizza verbracht. Es war schön sie mal wieder längere Zeit zu sehen, die Qualitytime hat uns allen gut getan. Wir sind alle miteinander auch an den Friedhof gefahren zu Jules Grab. Nach den Feiertagen bin ich wieder nach Hause gefahren, wo Pierre auch schon da war. Zusammen mit Charles' Familie haben wir dann eine eigene kleine Weihnachtsfeier gemacht. Von Pierre hab ich eine neue Lederjacke bekommen, da meine alte doch schon ein wenig mitgenommen ist und von Charles neue Sneaker. Charles hat von mir einen Pulli bekommen, mit einem Bild von der Siegesfeier in Monza in der letzten Saison drauf und Pierre hat ein neues Paddle bekommen, da sein altes langsam ersetzt gehörte.

Silvester waren wir auf einer Party von Max, zusammen mit noch ein paar anderen Fahrern, darunter George, Lando, sein Kumpel Max, Carlos und Danny. Die Party war lang, wir waren bis in die frühen Morgenstunden und wir waren alle ziemlich betrunken. Ehrlich gesagt schon, als wir den Countdown runtergezählt haben Mitternacht. Die ganze Nacht haben wir getanzt, gefeiert und unseren Spaß gehabt.

Wenn ich gewusst hätte, dass es das letzte Mal für eine verdammt lange Zeit sein würde, dass ich alle sehen würde, dann hätte ich es mehr genossen. Denn Corona hat leider auch nicht vor der F1 halt gemacht. Mitte März wurde fast alles gnadenlos abgesagt oder verschoben. Seit dem sind wir in Monaco, gehen kaum außer Haus und wenn, dann eigentlich nur zwischen meiner und Pierres Wohnung oder Charles hin und her. Weiter kommen wir momentan nicht weg und das auch nur, weil Charles Wohnung in Gehreichweite ist.

Mittlerweile ist Ende April, das Wetter wird wieder besser und wärmer. Meiner Psyche hat das Ganze aber keinen Gefallen getan. Meine Depressionen wurden wieder schlimmer, oftmals bin ich tagelang nicht aufgestanden, hab einfach alles ignoriert. Es ist immer noch nicht wirklich besser, aber ich quäle mich durch einen leichten Alltag.

Lando hab ich auch seit Silvester nicht mehr gesehen, da die Jungs auch noch bei ihren Testfahrten und ihren Trainingslagern waren, bevor Covid zugeschlagen hat. Da blieb leider nicht sehr viel Zeit. Wir telefonieren zwar manchmal miteinander, aber es ist nicht dasselbe. Mit Carlos, Max, George und ein paar anderen telefoniere ich auch manchmal, aber mit Lando noch am meisten.

Pierre ist grade laufen gegangen, als ich mich Mittags mal aus dem Bett quäle. Meine Haare binde ich mir zusammen, bevor ich mir eine Leggings und einen leichten Pullover anziehe, bevor ich mir eine Maske aufsetze und mit meiner Tasche nach draußen gehe.

Die Sonne scheint, ein paar Vögel zwitschern und es ist ganz angenehm, als ich zu Charles Wohnung laufe. Er wohnt nur ein paar Querstraßen weiter, der Weg dauert vielleicht so 15 Minuten. Ich hab ihm versprochen, dass wir heute gemeinsam Mittag essen, auch wenn ich eigentlich eher in meinem Bett bleiben will.

Bei ihm angekommen, sperre ich die Wohnungstür auf und gehe rein. Aus seinem neuesten Gamingzimmer kann ich ihn schon hören. Anscheinend fährt er wieder online gegen die anderen Fahrer.

"Lando! We can be worldchampion", höre ich ihn sagen, was mich lächeln lässt. "Lando? Lando. I said we can be worldchampion. Lando! Lando!" Seine Stimme wird immer schriller und panischer während er redet.

Meine Tasche lasse ich im Flug liegen und streife mir die Schuhe von den Füßen, bevor ich zu ihm ins Zimmer gehe. Er sitzt in seinem Simulator, hat sein Headset auf und fährt ein Rennen. Ich setze mich in den Stuhl neben ihn, was ihn zusammenzucken lässt.

"Angie, du hast mich erschreckt", lacht er, was von den anderen auch Gelächter aus den Lautsprechern ertönen lässt ebenso wie eine Flut an Begrüßungen.

Ich winke in die Richtung der Kamera. "Hey Jungs. Alles klar?"

Eine kleine Weile quatsche ich mit ihnen, bevor ich dann in die Küche gehe und das mitgebrachte Essen aufwärme. Ich hab gestern Gemüsepasta mit Hähnchen gemacht, denn auch wenn die Jungs momentan nicht Rennen fahren, achten sie penibel auf ihre Ernährung. Mit den dampfenden Tellern gehe ich zurück und stelle fest, dass das alles eher in einer Art Stream umgeschlagen ist. Das Rennen haben sie beendet, reden einfach nur noch miteinander. Wieder setze ich mich neben ihn und reiche ihm seinen Teller.

You were there for me - Lando Norris FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt