Our Little Secret

> Part 13

Nachdem ich mich von Leah verabschiedet habe, ging ich nach oben in mein Zimmer.

Ich packte gerade noch die letzten Kartons aus, weil ich nicht wusste was ich sonst machen sollte, als die Zimmertür aufging und Damian im Raum stand.

"Hi", sagte er und schaute sich um. Das war das erste Mal, dass er in meinem Zimmer war, soweit ich mich erinnerte.

"Hi?" Ich schaute ihn abwartend an. Er sah aus wie immer. Aber dachte ich ernsthaft, dass er sich verändert hat, nur weil er mit Leah geschlafen hat? Ich war ehrlich dumm. Nach ein paar Sekunden erwiderte er meinen Blick.

"Hast du deine Meinung geändert?" Seine Stimme klang ganz ausdrucklos, aber mir war klar, was er meinte.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein."

Er seufzte. "Du bist so stur."

"Das hat nichts mit Sturheit zutun", erwiderte ich.

Er hob eine Augenbraue. "Sondern?"

Ich zögerte, doch schließlich sagte ich: "Ich hab einfach Angst."

"Angst? Wovor denn?", fragte er überrascht.

"Vor dem was passieren wird und all das." Ich starrte auf meine Hände, die gerade dabei sind meiner Plüschmaus die Ohren abzureißen. Ich spürte Damians Blick auf mir, aber er sagte nichts. Er stand immer noch an der Tür, doch jetzt bewegte er sich auf mich zu und schnappte sich meine Arme. Aber nicht so, wie Mr Glint es getan hat, sondern vorsichtiger, behutsam. Er schob meine Ärmel hoch und schaute auf die dunklen Flecken, die an meinen Armen verteilt waren. So wie heute in der Mädchentoilette. Als wolle er wissen, ob sie noch da waren.

"Tut's weh?", fragte er, den Blick auf meine Arme gerichtet.

Ich zuckte mit den Schultern. "Ja, ein wenig."

"Hast du die sonst noch irgendwo?", fragte er.

Ich zuckte wieder nur mit den Schultern. Ich wollte eigentlich noch nachschauen, aber ich hab mich irgendwie nicht getraut.

Dann ließ er meine Arme los und trat ein Schritt zurück. "Hör zu, du brauchst keine Angst davor zu haben, was passieren könnte. Das Einzige, was passieren wird, ist, dass der Direktor diesen Arsch von der Schule schmeißt. Du kannst ihn anzeigen. Aber wenn du es nicht tust, dann musst du Angst haben. Oder denkst du, er wird dich in Ruhe lassen? Der hat einen an der Waffel, Aria, und dagegen musst du etwas unternehmen."

"Und was? Ich habe keine Beweise. Diese Blutergüsse beweisen gar nichts. Die hätten auch von einem Treppensturz kommen können oder sowas. Sie werden mir nicht glauben und mich auslachen", sagte ich und setzte mich auf mein Bett.

Damian setzte sich neben mich. "Wer ist 'sie'?"

"Die Schulleitung, der Direktor?"

"Bist du sicher, dass du nicht die Anderen meinst? Dass du nicht eher davor Angst hast, dass dich die Schüler auslachen könnten, wenn sie mitbekommen, was passiert ist?"

Überrascht schaute ich ihn an. Er hat mich durchschaut, einfach so. Ich wusste nicht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte. Aber er hatte ja Recht. Merkte man mir das so deutlich an?

Und wollte ich, dass er weiß, dass er recht hatte?

"Nein, das ist es nicht", sagte ich und hörte selber überrascht die Härte in meiner Stimme.

Ein Anflug eines Lächelns machte sich auf seinem Gesicht breit und ich fand, dass es ihm stand. Aber dann fiel mir ein, dass es hier gar nichts zum Grinsen gab. "Das ist nicht witzig."