Prolog

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Er starrte auf die filigranen Dolche, die in ihrer Hand aufblitzten. Die Miene der Frau hatte eine tödliche Ruhe angenommen, während sich das Rauschen der Bäume der Stille unterwarf. Doch ihr weißblondes Haar, auf dem sich die letzten Strahlen des Mondlichts spiegelten wogte um ihr Gesicht herum. Mit jedem Schritt, den sie weiter auf den Krieger und sein Ross zu tat, verflochten sich die Schatten der Bäume bis sie zu einer Einheit verschmolzen den Mond aussperrten. Auf einmal wurde seine Rüstung schwer, als ob das Schwinden des Lichts die Düsternis in seine Kleider gewebt hätte. Er suchte nach einem Pfad zwischen hohen Tannen, auf den er seinen Schimmel hätte lenken können, doch plötzlich umfingen ihn dunkle Nebelschwaden. Sie schienen aus dem Schatten geboren, verbannt und wiedergeboren in schauriger Schönheit. Das Tier unter ihm fing an panisch zu wiehern und auf der Stelle zu tänzeln. Der Blick des Ritters schoss zu der Frau und dann sah er es, etwas, das weitaus schlimmer war als die Waffe in ihrer Hand.

Alestra - SchattennebelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt