Der Brief

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In der nächsten Woche sank die Anzahl der Teilnehmerinnen von 30 auf nur noch 15. Anscheinen war Prinz Jacob sich sehr sicher, wie seine Zukünftige sein sollte, was jedoch seltsam war, wenn man versuchte Ähnlichkeiten unter den verbleibenden Mädchen zu finden. Es gab keine zwei Teilnehmerinnen, die sich ähnelten. Obwohl Prinz Jacob sich nicht noch einmal mit mir zu verabreden versuchte war die Woche kein bisschen langweilig für mich und trotz keiner weiteren Treffen ließ er mir zu verstehen geben, dass er mich nicht nur im Schloss "duldete". An einem Abend schieden gleich vier Mädchen auf einmal aus, weil sie so sehr untereinander konkurrierten, dass sie schließlich gegenseitig aufeinander los gingen und als am selben Abend ein weiteres Mädchen wegen Heimweh den Palast verließ waren wir nur noch 10 Mädchen.

Dani, Christina und ich saßen an dem nächsten Tag gemeinsam im Garten auf einer Picknikdecke, als Jule meine Zofe aufgeregt zu uns lief und schon von weitem mit einem Brief wedelte. "Lauren! Der Brief ist von Prinz Jacob!", rief sie schon von weitem. Sie war die aufgedrehteste meiner Zofen und ich hatte sie alle so sehr ins Herz geschlossen. Wieder einmal war ich froh ihnen das "Du" angeboten zu haben.

"WAAAS? Mach ihn auf Lauren!", kreischte mir Dani ins Ohr. Sie war aufgesprungen und hüpfte aufgeregt vor mir her. Christina blieb ganz ruhig sitzen.

"Also entweder er will sie wieder sehen, oder das ist deine offizielle Ausladung, obwohl ich eher ersteres denke", sagte sie ganz ruhig mit einem leichten Grinsen auf den Lippen.

"MACH SCHON LAUREN!", drängte Dani.

"Ja, ja...warte, ich will erst selbst lesen!" Jule gab mir den Brief und blieb neugierig stehen.

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Liebe Lauren,

zuerst möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich die Unverschämtheit besaß mich so lange Zeit nicht bei dir zu melden. Die letzte Woche war sehr anstrengend und voll. Ich hoffe es geht dir gut und du hast dich gut eingelebt. Es würde mich sehr freuen, wenn du nach dem Mittagessen mich in der Eingangshalle treffen würdest. Alles weitere würde ich dann dort mit dir besprechen.

Herzliche Grüße Jacob

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Dani riss mir den Brief aus der Hand noch bevor ich zuende gelesen hatte. "Uuuuuhh...wie mysteriös und...mhhh...mir fehlt das passende Wort. Ja..., vielleicht auch ein kleines bisschen sexy", sagte sie und wackelte mit ihren perfekt gezupften Augenbrauen, worauf Christina schallend loslachen musste.

"Was steht den drin?", fragte sie worauf ihr Dani ihr den Brief unter die Nase hielt. "Ja gut, ein kleines Bisschen mysteriös klingt das schon. 'Alles weitere würde ich dann dort mit dir besprechen'", zitierte sie.

"Und was ist, wenn er mir eigentlich nur sagen will, dass ich verschwinden soll? So unwahrscheinlich ist da nicht! In den letzten Tagen sind echt viele Mädchen ausgeschieden", gab ich zu bedanken.

"Ach Pustekuchen!", schnaubte Dani. "Wenn er dich nicht interessant finden würde, dann hätte er dich schon nach eurem ersten Treffen nach Hause geschickt. Prinz Jacob hat bewiesen, dass er sich schnell entscheiden kann. Außerdem hat er dich in dem Brief geduzt! Ich meine HALLO!? Das sagt ja wohl alles."

"Er hat mich schon bei dem ersten Treffen geduzt, dass sagt nichts aus."

"Jetzt unterschätzt dich mal nicht so gewaltig! Der Brief klingt doch mehr als positiv", stimmte auch Christina ihr zu.

"Ich wünschte ich wäre an deiner Stelle! Bei dir verläuft das so einfach alles. Du hast nichts gemacht und er mag dich. Das ist so klischeehaft!", seufzte Dani sehnsuchtsvoll. "Euer Treffen ist glaub ich viel besser gelaufen, als du es geschildert hast. Bei mir war es nur leeres Gelaber. Prinz Jacob ist zwar sehr nett und sicherlich würde jede von uns sich freuen, wenn sie von ihm als Frau ausgewählt wird, aber von Liebe kann ich meinerseits nicht sprechen", stellte sie leicht traurig fest. "Na mal sehen, was noch alles so passiert."

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