Der Schock

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Spencer King. Eloises Verlobter. Kaste 6. Ich hatte ihn mir komplett anders vorgestellt, aber trotzdem war ich positiv überrascht.
Spencer hielt die ganze Zeit Eloises Hand, als wir aus dem Kerker raus gingen. Jacob trug mich, weil meine Beine immer noch nicht in der Lage waren mich zu tragen. Der Schock saß sehr tief. Aber es war mir gar nicht ganz unrecht, nicht selbst laufen zu müssen, weil ich so nach nur wenigen Sekunden in Jacobs Armen eingeschlafen war. Als ich wieder aufwachte, lang ich auf einer Wiese. Mein Kopf lag auf Jacobs Schoss in ich hörte ihn mit Eloise und Spencer reden. Langsam setzte ich mich auf, aber Jacob zog mich sofort an sich heran.
"Es tut mir wirklich leid! Ich hätte nicht gedacht, dass das so ein riesiger Schock für dich wird. Bitte verzeih mir!", sagte er ehrlich.
Ich nickte kurz, ohne ihn anzuschauen. Ich war kein bisschen böse, aber trotzdem war ich nicht in der Lage zu sprechen.
Jacob beugte sich vor um mein Gesicht zu sehen. "Geht...geht es dir soweit gut?", fragte er irritiert.
Wieder nickte ich und sah ihn diesmal dabei an. Sein Gesicht verzog sich etwas, als er mich genauer musterte. Besorgnis breitete sich in seinem Gesicht aus.
"Lauren...du bist weiß wie eine Wand..."
Jetzt schauten auch Eloise und Spencer zu mir rüber.
"Geht es dir gut?", fragte Eloise.
Ich nickte.
Jacob legte seine Hand auf meine Stirn. "Scheiße...du hast ja Fieber! Aber deine Hände sind eiskalt...! Wie...?"
"Wir sollten sie zum Arzt bringen! Das könnte ein Schockzustand sein!", stellte Spencer fest.
Ich bekam alles nur, wie durch eine Wolke hindurch mit. Ihre Stimmen wirkten gedämpft und mein Kopf brummte.
"Ich bringe sie in den Krankenflügel", sagte Jacob entschlossen und hob mich hoch. Ich wollte protestieren, aber die Müdigkeit war zu stark, außerdem spürte ich, wie mein Kopf immer wärmer und schwerer wurde.
Wir waren ziemlich weit von dem Palast entfernt, aber trotzdem trug Jacob mich den ganzen Weg. Als wir am Eingang ankamen, lief ein Wachmann gleich in den Krankenflügel, um Verstärkung anzufordern.
Ich bekam von dem Trubel um mich herum nichts mit. Mein Kopf hatte so auf Durchzug gestellt. Es war dich eigentlich alles in Ordnung, oder nicht? Außer den Kopfschmerzen und dieser verflixten Müdigkeit ging es mir super. Dachte ich zumindest.

Ich wachte mitten in der Nacht in meinem Zimmer auf. Ich lag in meinem Bett und Jacob saß an der Bettkante.
"Hey", flüsterte er erleichtert. Er sah müde und mitgenommen aus. "Du hast lange geschlafen. Wie geht es dir?" Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Wie lange?", krächzte ich. Meine Stimmbänder fühlten sich eingerostet und trocken an.
"Fast vier Tage...ich bin so froh, dass du aufgewacht bist. Dr.Kenned meinte, dass du einen leichten Schock hast und dadurch ist dein Immunsystem wohl eingekracht. Bis heute morgen warst du noch an diesen ganzen Geräten angeschlossen...Lauren...du glaubst mir gar nicht, wie leid es mir tut! Das wollte ich nicht...hätte ich das gewusst, dann hätte ich niemals...bitte glaub mir...ich wollte nicht, dass...mein Engel...bitte verzeih mir...", stotterte er. Jacob war komplett fertig mit seinen Nerven und das sah man ihm an. Es schien, als würde ihn gleich eine Träne herunter kullern und das war auf eine bestimmte Art und Weise wirklich süß. Ich legte meine Hand an seine Wange und lächelte ihn aufmunternd an, bevor ich wieder einschlief.

Als ich das nächste Mal aufwachte, saß Jacob neben mir auf dem Bett und laß ein Buch. Harry Potter und der Gefangene von Azkaban. Neben dem Bett lagen die restlichen Bände verteilt.
"Hey", sagte Jacob, als er bemerkte, dass ich wach war. Er legte sein Buch weg und lächelte mich an. "Du hast 12 Stunden geschlafen, seit du das letzte Mal wach warst. Vielleicht solltest du was essen und trinken."
Ich hielt ihn aber zurück. Ich wollte nur schlafen. Schlussendlich konnte er mich dann doch dazu überreden etwas zu trinken.
"Wie geht's dir Lauren?", fragte Jacob besorgt.
"Müde", antwortete ich träge und ließ meinen Kopf wieder auf das Kissen zurück sinken. Nur wenige Augenblicke später war ich eingeschlafen.

"Lauren! Lauren! Wach auf!", rüttelte Amy mich leicht wach. "Du musst etwas essen."
Ich sah mich verschlafen um. Jacob schlief sitzend auf meinem Bett und auf seinem Schoss war der fünfte Harry Potter Teil aufgeschlagen.
"Lass ihn schlafen. Er ist die ganze Zeit hier. Seit dem Vorfall weicht er nicht von deiner Seite und besteht darauf, dass er bei dir bleiben darf, für den Fall, dass du aufwachst und Hilfe brauchst. Das längste waren einmal fünf Minuten, die er weg war. Es ist klar, dass er übermüdet ist", flüsterte sie und seufzte dabei ein paar mal gerührt. "Inzwischen ließt er die Bücher glaub schon zum dritten Mal durch."
Sie half mir mich aufzusetzen und reichte mir dann einen Teller Suppe.
"Was sagen denn die anderen aus der Elite dazu, dass er die ganze Zeit bei mir ist?", fragte ich.
"Die denken, dass er wegen einer wichtigen Sache in Europa unterwegs ist. Nur die Königsfamilie und ein paar ausgewählte Leute wissen, wo er eigentlich ist", sagte Amy. "Du bist ihm anscheinend sehr wichtig", seufzte sie noch einmal.
"Und wie geht es Zoe und Felicitas?"
"Oje...die beiden können sich kein bisschen ausstehen...wir müssen täglich zweimal einen riesen Streit schlichten. Es wird Zeit, dass du wieder gesund wirst. Außerdem fragt Zoe die ganze Zeit, wie es dir geht. Öffentlich heißt es, dass du einen Virus hast. Stimmt ja auch irgendwie."
Sie nahm mir den Teller ab, als ich fertig gesessen hatte. "Übrigens hat Eloise gefragt, ob sie doch wohl Mal besuchen könnte. Was sagst du dazu?"
Ich lächelte. "Würde mich sehr freuen." Und dann schlief ich wieder ein.

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