4- "Das ist mein Mädchen."

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"Der Fluch der Mörder: Es wird angenommen, dass die Gesetze der Natur jeden Mörder seiner eigenen Gattung unter einen besonderen Fluch stellt, der ihn davon abhalten soll wieder Glück zu finden

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"Der Fluch der Mörder: Es wird angenommen, dass die Gesetze der Natur jeden Mörder seiner eigenen Gattung unter einen besonderen Fluch stellt, der ihn davon abhalten soll wieder Glück zu finden. Ähnlich wie in den Schriften der Religionen, glaubt man, dass natürliche Geister jeden Versuch auf Glück vereiteln, sei es in der Liebe, im Beruf oder im Ansehen der Gesellschaft.[...]"

(- Auszug aus den theologisch-biologischen Sammelschriften der königlichen Kapelle. Autor unbekannt)

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          Meine Motivation ließe sich als unterirdisch beschreiben, wenn überhaupt welche vorhanden gewesen wäre. 

In den letzten Tagen hatte ich erst meinen Bruder, dann den Rest meiner Familie verloren. Man hatte mich verfolgt und einen Wasserfall hinunterfallen lassen. Und ganz langsam begann ich an den Fluch der Mörder zu glauben. Egal was ich versuchen würde, es würde mir nicht gelingen.

Und als Ravn eine einsame Hütte an einer Kreuzung im Nirgendwo, als das langersehnte Ziel unserer Reise enthüllte, gingen meine Blicke als weiteren Attentat auf sein Leben durch.

„Und da drinnen sitzt dein Informant?", selbst wenn ich gewollt hätte, die Skepsis ließ sich nicht aus meiner Stimme verdrängen.

„...Und ertränkt seine letzten drei Gehirnzellen", erwiderte Ravn und streckte einen Arm aus, um mir von Cairi zu helfen. Entgegen meiner sonstigen Einstellung zu solchen Gesten ließ ich es zu.

„So lange noch die vorhanden sind, die wissen, wo meine Eltern sind ...", ich ließ den Satz auslaufen. Ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn sich diese Reise als unnötig entpuppte. Und genau danach sah es gerade aus.

Wenn man die Hütte im Ganzen betrachtete, wäre mein erster Schluss ‚erstaunlich großes Trollhäuschen' gewesen. Es wuchs mehr Moos auf den Dachschindeln, als im gesamten Umland auf dem Boden. Dafür lagen die meisten Fensterläden abgerissen vor den Fenstern und Glasscheiben hatte es ebenfalls kaum. Falls doch, war durch die hindurch schauen unmöglich, da sich eine satte Staubschicht auf ihnen gebildet hatte.
Wer da hinein ging, fand den Weg nie wieder nach draußen.

„Es ist nicht ganz so schlimm, wie es bei Tageslicht aussieht. Ich kenne die Leute da drinnen. Sie... sie stellen keine Fragen, deren Antworten ihnen nicht passen würden", erklärte Ravn ermutigend und nahm mir Cairis Zügel ab.

Ich seufzte. Übersetzt hieß das: Genträger mussten den Kopf geduckt halten. Sollte das hier eine Sackgasse sein, würde ich mir nicht verzeihen so viel Zeit verschwendet zu haben, die ich genauso gut auf die Suche nach meinem Bruder verwenden hätte. Mit unsicherem Blick folgte ich Ravn, der wieder meine Gedanken las.

„Lewi kann sich im Zweifelsfall problemlos alleine verteidigen. Er ist momentan das zweitmächtigste Wesen in diesem Land. Wenn er sich fangen lässt, dann aus Überzeugung."

Jagd der Verfluchten Kinder- Der Königssohn IIWhere stories live. Discover now