Kapitel 5: Staub und Asche

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Jahr: 2019

Planet: Krypsos

Es fühlte sich an, als wären schon Monate, wenn nicht sogar Jahre vergangen. Doch da Fleur immer genau die Anzahl an Tagen aufführte, wusste ich genau, dass es gerade mal 21 Tage waren. 21 Tage seit ich das schwere metallene Gerät um meinen Hals trug. Vor 21 Tagen hatte ich mich auch das letzte Mal richtig bewegt. Seit dem, war ich nur an einen Stuhl gefesselt und konnte nur noch meinen Kopf etwas und jeweils Finger und Zehen bewegen. Mehr ging nicht, da die dicken Fesseln, die an meinen Handgelenken, Oberarmen und Beinen extrem fest befestigt waren. Das starke Metall, aus dem sie bestanden, schnitt mir an den Rändern in meine Haut, wenn ich mich auch nur etwas zu viel bewegte. Mein Anzug, der vorher alles bis auf meinen Kopf von meinem Körper bedeckt hatte, bestand jetzt nur noch aus einem Top und Hosen, die bis zu den Knien reichten. Fleur hatte das, was ihm nicht passte einfach abgerissen. Schließlich musste er für seine Experimente an meine Haut. In den 21 Tagen, die ich schon in seinem Labor festgebunden war, hatte er schon einige seiner noch gewöhnlichen Experimente mit mir gemacht.

Er hatte meine Regeneration getestet, in dem er mir in beliebigen Arten Wunden zugefügt hatte. Manche waren nur oberflächlich, andere sogar so tief, dass sicherlich eine Narbe übrig blieb. Da er mich aber am Leben halten wollte, hatte er meine Wunden immer direkt wieder versorgt, damit es gar nicht erst zu einer Entzündung kam. Mit diesen Methoden hatte Fleur auch mein Schmerzlevel überprüft. Also wie viel Schmerz ich ertragen konnte und das war ungewöhnlich hoch. Die oberflächlichen Wunden spürte ich nicht einmal und bei den tiefen Wunden hatte ich mal einen Schrei von mir gegeben, doch nie hatte ich mir gewünscht, dass ich tot wäre. Während dieser Phasen, wurde mir bewusst, dass ich das sicherlich nicht das erste Mal durchgemacht hatte. Etwas war in meiner Vergangenheit passiert, sodass ich viel schlimmere Schmerzen durchmachen musste, als das was mir Fleur antat. Neben diesen Experimenten hatte er noch einfache Sachen gemacht. Er hatte mein Blut abgenommen und untersucht. Zusätzlich hatte er mir auch Schlafmittel verabreicht und dann mein Verhalten im Schlaf beobachtet. Ansonsten fand ich kaum Schlaf in diesem Labor, da er immer wieder ankam und mir auch einfach mal so wehtat ohne dass ich darauf vorbereitet war. Außerdem verließ er das Labor so gut wie nie und war somit immer bei mir. Seine Experimente wechselten immer wieder, doch bis jetzt hatte er noch nicht so viel über mich herausgefunden und konnte sich den Vorfall, durch den ich hier eingeliefert wurde anscheinend immer noch nicht erklären.

Bei meinem Blut konnte er nämlich keinerlei Anzeichen für meine Fähigkeiten finden. Das einzige, was er gefunden hatte, dass meine DNA so anders war, dass es außerhalb seines Wissens lag. Jedoch hatte er bei mir das Chromosom gefunden, dass ich außerirdisch war wie er. Bei der intergalaktischen Behörde hieß alles außerirdisch, was nicht Mensch war, da diese Behörde anfangs von Menschen gegründet wurde, obwohl sie einer der weniger hoch entwickelten Spezies der Galaxis waren. Somit hatte ich zwar menschliches Aussehen, aber meine DNA sagte eindeutig, dass ich außerirdisch war. Daraus ergab für mich, dass ich nicht von der Erde stammte, doch da ich den Namen des Planeten kannte, musste ich bestimmt schon mal irgendwann dort gewesen sein. Angeblich war der Rest meiner DNA aber so anders, dass Fleur nicht wusste mit was er es zu tun hatte. Er hatte keine Ahnung, warum meine DNA so abnormal war und um wenigstens eine kleine Erklärung zu bekommen, hatte er die 21 Tage hauptsächlich meine DNA und in Bücher gestarrt. Während dieser Phase hatte ich mal Zeit, um mich auszuruhen. In dieser Zeit tat ich jedoch fast nichts anderes, als seinen Berichten, die Fleur in sein Aufnahmegerät sprach, zu lauschen oder meinen Wunden dabei zuzusehen, wie sie heilten, was ziemlich schnell passierte. Die oberflächlichen Wunden waren nach nicht mal mehr 24 Stunden wieder verheilt und die ganz tiefen brauchten höchstens fünf Tage, um wirklich komplett verheilt zu sein. Meine Regeneration war sogar so ausgeprägt, dass selbst Narben nicht zurückblieben, was ich jedoch am Anfang angenommen hatte. Diese Fähigkeit fand Fleur äußerst interessant, weshalb ich immer mehr Wunden zugefügt bekam und er meine Regeneration untersuchte. Er wollte die Ursache in meiner DNA finden, um sie irgendwie übertragen zu können. In dieser Zeit kannte man das Genom, was für Regeneration verantwortlich war, doch es hatte ihn überrascht, dass er es bei mir nur im gewöhnlichen Maß gefunden hatte. Ist die Regeneration nämlich außergewöhnlich müsste sich das Genom wiederholen, da man herausgefunden hatte, dass außergewöhnliche Regeneration auf eine Mutation zurückzuführen ist, die keine Schäden im Körper verursachen, sondern nur dafür sorgen, dass die Wundheilung schneller ablief.

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⏰ Last updated: Jul 14, 2019 ⏰

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