Chapter One

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Kapitel 1

„Du weißt wie wichtig diese Gala ist. Solche Veranstaltungen prägen dein Bild für die Öffentlichkeit, also reiß dich mal zusammen!"

Ich hatte nichts gemacht. Obwohl ich eine anstrengende Woche hatte (voll mit Interviews für meinen neuen Film und ein paar Fotostreckenshootings für Magazine) war ich hier. Pünktlich. Von ,reiß dich mal zusammen' gingen meine Augenringe halt auch nicht weg. Dafür hatten wir ja eine professionelle Make-Up-Artistin hier. Innerlich rollte ich mit den Augen, für richtige Wut war ich zu müde.

„Ich kriege das schon hin, du musst dann nur wieder so schön lächeln". Ich schaute die Frau, die mein Gesicht hoffentlich wieder richten würde, dankbar an.

Nach dem Schminken ging es in den Fitting-Room. Ich hatte die Auswahl zwischen fünf Kleidern. Die ersten drei musste ich nicht mal anprobieren, um sagen zu können, das ich sie schrecklich fand. Das Vierte war ganz nett. Dunkelblau schimmernd mit glitzernden Details. Ganz nett, aber auch nichts besonderes. Also war das fünfte Kleid wohl mein Begleiter für heute Abend. Es war Golden mit einem sehr Vorteilhaften Ausschnitt. Steinchen waren zu einem schönen Muster befestigt und de Stoff umspielte schön meine Beine. Auch die Schuhe und die Tasche waren im passenden Stil und so war das Outfit perfekt.

„Ich will dich später auf keinem Foto gähnen sehen, dann kann nämlich nicht mal so ein Kleid noch etwas ausrichten...", mein Manager schaute mich noch ein letztes mal kritisch an, bevor er mir die Autotür öffnete.

Tief durchatmen und los. Draußen empfingen mich schon die Fotografen mit ihren Blitzlichtgewitter.

„Brooke hier her!"  „Schenk uns dein Lächeln!"  „Dreh dich mal!"

Ich setze meinen Red-Carpet-Blick auf und schritt langsam über den Fotobereich. Dabei drehte ich mich immer wieder und setze zum Schluss noch ein Lächeln auf, bevor ich im Eingang verschwand.

- BENEFIZ GALA: SAVE THE NATURE OF THE EARTH -

Na dann mal los. Ich wurde von einer Mitarbeiterin auf meinen Platz geführt und machte, nachdem sie schüchtern gefragt hatte, auch noch ein Foto mit ihr. So saß ich nun an einem runden Tisch am Rand mittig in dem Saal. Neugierig las ich die anderen Tischkärtchen. Alexandra Daddario (ich mochte sie, wir hatten uns bei einem Werbedreh kennen gelernt,waren aber keine Freunde oder so), Kate Upton (ich kannte sie nicht, nur aus der Werbung und von Magazinen) und Daniel Radcliffe (auch ihn kannte ich nur durch Harry Potter). Ich fragte mich echt wer diese seltsam Tischkombination gemacht hatte.

„Hallo Brooke, so sieht man sich wieder", begrüßte mich Alexandra. Wir unterhielten und ein bisschen über alles mögliche, Small-Talk eben.

Den anderen stellte ich mich vor und irgendwie kam unser Tisch dann in ein Gespräch über das Essen, bis es dann auch schon los ging.

Es gab verschiedene Reden über unterschiedliche Aspekte der Naturzerstörung. Diese wurden Medial durch Filme und Bilder unterstützt. Ich wurde immer müder...

Dann kam das Essen. Natürlich wurde nicht ganz aufgegessen, man musste ja auf die Figur achten.

Es war so gedacht, dass man sich beim Essen über die vorherigen Themen aus den Präsentationen unterhalten sollte, was unser Tisch auch tat. Alexandra waren vor allem die Menschen, die von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen waren, sich aber nicht wehren konnten, weil sie durch ihren niedrigen Bildungsstand keine Chance hatten so was zu verstehen, wichtig. Kate brachte die schmelzende Arktis mit den sterbenden Tieren in das Gespräch mit ein (ein Klassiker) und Daniel und ich redeten vor allem über die Auswirkungen der Abholzung der Wälder und der Waldbrände überall auf der Welt.

Im zweiten Teil des Abends ging es Lösungsansätze, die natürlich finanziell unterstützt werden mussten, weshalb wir ja alle hier waren.

Als das Programm sein Ende fand lehrte sich der Saal und die meisten gingen in Richtung eines anderen Saals, in den die Aftershow-Party stattfand. Hier gab es mehrere Tanzflächen, sowie 5 Bars und diverse Sitzmöglichkeiten. Die Kellner liefen schon fleißig mit Getränken und Häppchen umher.

Ich traf an der Cocktail-Bar zufällig Alexandra wieder und wir unterhielten uns wieder ein bisschen und tranken unsere Cocktails. Als unser Gespräch über anstehende Projekte ein Ende fand, verabschiedete mich und ging auf die Toilette.

Ich schaute in den Spiegel und sah mein Gesicht für einen Augenblick an. Ich sah irgendwie fertig aus. Zwar saß mein Make-Up natürlich immer noch hervorragend, allerdings wirkte ich sehr blass. Das konnte selbst der Rough nicht überdecken.

Ich brauchte frische Luft.

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