Chapter Four

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Kapitel 4

Mein Wecker klingelte um sieben Uhr. Wie ich dieses Geräusch hasste. Ich stand auf und zog mir meine Laufsachen an. Dann schnappte ich mir eine Banane und meine Wasserflasche und joggte durch den Park in der Nähe von meiner Wohnung. Ich vergaß alles um mich herum und hörte nur auf die Musik. Ich fühlte mich befreit und die Gedanken in meinem Kopf konnten sich sortieren.

Nach dem Duschen machte ich mich fertig und wurde von einem Wagen abgeholt, der mich zu der heutigen Location brachte. Ich bat den Fahrer auf dem Weg bei meinem Lieblingscafé anzuhalten, wo ich mir einen Bagel und einen Kaffee holte. Kurze Zeit später hielt das Auto dann auch schon auf dem Parkplatz vor einer Altbauvilla. Ich stieg aus, bedankte mich und öffnete die Tür.

Drinnen wurde ich auch schon begrüßt und in den Fitting-Room geführt. Hier hingen jede Menge Outfits mit noch mehr Schuhen und Accessoires. Ich sollte heute für ein Magazin abgelichtet werden und später noch ein Interview über den Film und ein paar persönlichen Fragen geben.

Aber zuerst Die Bilder. Die Stylisten suchten insgesamt sieben verschiedene Outfits raus. Nachdem dann meine Haare und mein Makeup fertig waren ging es auch schon los.

Die unterschiedlichen Looks wurden in passend hergerichteten Räumen und im Garten und auf der Terrasse fotografiert. Heute schafften wir fünf und morgen würden dann auch die letzten zwei Outfits und das Interview hoffentlich fertig sein.

Um fünf wurde ich abgeholt und zu einem Meeting mit meinem Manager gefahren. Dieser war sehr zufrieden mit meinen Leistungen und wie diese von den Medien präsentiert wurden und in der Öffentlichkeit ankamen. Zudem hatte er informierte er mich über die anstehenden Projekte. Es gab natürlich weitere Interviews, diesmal im asiatischen Raum, da ich Europa und Die USA bereits in den letzten Monaten abgearbeitet hatte. Ich würde also in einem Monat nach Tokio, Kyoto und Peking reisen. Darauf freute ich mich, weil es mein erstes Mal dort sein würde.

Um acht stand ich endlich wieder vor meiner Wohnung und schloss die Tür auf. Ich machte mir eine Einkaufsliste und kaufte die Sachen in dem kleinen Sainbury's an der Ecke meiner Straße ein. Mit einem frisch gefüllten Kühlschrank konnte ich auch endlich wieder kochen. Als das Ofengemüse und der Schafskäse fertig waren holte ich mir noch ein Buch und genoss den ruhigen Abend nach dem voll gepackten Tag.

~

Heute war Mittwoch und der zweite Tag des Shootings. Die letzten beiden Looks waren schnell im Kasten da alle schon von gestern eingespielt waren. Jetzt folgte das Interview. Es gab zwei Teile. Der erste Teil bestand aus einfachen Fragen die als Video für die Website aufgenommen werden sollten. Die etwas interessanteren Dinge sollten dann in der zum Verkauf angebotenen Zeitschrift abgedruckt werden. Clevere Marketing-Leute.

Ich setzte mich gegenüber von der Interviewerin, einer jungen hübschen Frau auf einen Sessel. Es gab eine Kamera, die mir genau gegenüber stand und eine, die das ganze von der Seite filmte. Mir wurden die üblichen Fragen gestellt: Wie bist du zur Schauspielerei gekommen? Was bedeutet der Erfolg für dich und wie gehst du damit um? Oder: Hast du einen Freund? Dazu kamen dann noch ein paar auf den Film bezogene Fragen. Das andere Interview verlief nicht viel anders, nur dass dabei noch pikantere Aussagen über Kollegen und meine Zukunft hinzu kamen.

Zum Abendessen hatte ich mich mit Mary verabredet. Sie war meine beste Freundin und auch die mit der Ausstellung am Wochenende. Um sieben trafen uns vor dem italienischen Restaurant und bestellt so schnell wie möglich, da wir beide sehr großen Hunger hatten. Da wir uns schon länger nicht mehr gesehen hatten, gab es einiges zu erzählen.

Mary war sehr aufgeregt wegen Freitag. Es war zwar nicht ihre erste Präsentation ihrer Arbeiten, aber definitiv die größte. Vor drei Jahren nach dem Abschluss ihres Kunststudiums war sie viel herum gereist und währenddessen waren viele ihrer Werke entstanden. Zuerst wurden diese in kleineren Galerien ausgestellt, aber seit ein paar Monaten war sie so etwas wie ein Geheimtipp geworden. Deshalb wurde sie von einem der größeren londoner Museen eingeladen ein paar Bilder und Skulpturen zu einer der neuen wechselnden Ausstellungen beizutragen. Sie steckte noch voll im Vorbereitungsstress und musste noch ein paar Sachen aufbauen und auch noch ein Kleid für die Eröffnung finden. Da ich morgen frei hatte sagte ich ihr zu, ihr dabei zu helfen.

Als das Gespräch dann zu meinen Neuigkeiten und zu der Gala kam, erzählte ich zuerst von den ganzen Promotion-Interviews und die Zeit, die ich den verschiedenen Städten verbracht hatte, bevor ich bei der Gala ankam und somit auch bei Harry. Natürlich war Mary total aus dem Häuschen und interpretierte in das ganze meiner Meinung nach zu viel rein. Aber am Ende kam sie zu dem Entschluss, dass wir total unterschiedlich seien und es schwierig sein würde sich wieder zusehen. Ich wusste nicht einmal, ob ich ihn überhaupt Wiedersehen wollte, da ich aus unserem Gespräch nicht schlau geworden war und mich zudem auch noch meiner Meinung nach total peinlich Verhalten hatte.

„Ich kann die leider auch nicht wirklich weiter helfen. Weil also ich finde ja, das euer Gespräch schon ein bisschen tiefgründiger und so war, aber andererseits ist das vielleicht auch so seine Art. Ich meine irgendwie kennt ihn ja jeder, aber es ist trotzdem schwer einzuschätzen was er jetzt denkt und wie er sich normalerweise und unter Freunden verhält, beziehungsweise über was die so reden. Das ist echt voll kompliziert... Vielleicht werdet ihr euch irgendwann nochmal über den Weg laufen und je nach dem was dann passiert wird dann alle ein bisschen klarer. Also wir könnten ja mal ein bisschen auskundschaften was er gerade so treibt und vielleicht in nächster zeit so vor hat. Man kann dem Schicksal ja auch ein bisschen nachhelfen." , grinste mich Mary an.

„Nee, ich glaube wir haben beide genug zu tun die nächsten Tage und ich habe erstens gar keinen Platz in meinem Leben für eine Beziehung, auch wenn es vermutlich eh nicht passieren würde, und zweitens würde das eh nicht klappen, wegen der Öffentlichkeit und so. Außerdem warst du bei der Gala ja nicht dabei, ich glaube nicht, dass ich in irgendeiner Weise attraktiv auf ihn gewirkt habe!", gab ich zu bedenken.

„Okay, wir reden da ein anderes Mal nochmal drüber. Dann lass und jetzt einen Plan für morgen machen."

Wir verabredeten uns für zehn. Dann wollten wir zuerst alles fertig aufbauen und uns dann dem Shoppen zuwenden.

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