Kapitel 10

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"Okay, da ist ziemlich gut so." meinte ich und setzte mich auf meinen Stuhl.

"Ja, denke auch."

Es war Samstag, Antonia und ich waren in meinem Zimmer und probten den Dialog für Deutsch, welchen wir in 4 Tagen halten mussten.

Wir waren fertig und nun saß sie auf meinem Bett und schnaufte, als sie auf ihr Handy sah.

"Was ist los?" fragte ich Neugierig.

"Ach, so eine blöde Autorin hat was geuploadet. Ich hasse sie."
Grinsend sah ich ihr dabei zu, wie sie ihr Handy auf das Bett schmiss.

"Warum folgst du ihr dann?"

"Damit ich mich mit jemandem darüber aufregen kann."

Klang logisch.
Ich musste einfach lachen, weil ich es so witzig fand, dass sie nicht wusste, dass ich Toni von Wattpad war.

"Was ist denn los?" fragte sie verwirrt, grinste dennoch leicht.

"Ach nichts."

Sie richtete sich auf und sah zu der Schokolade, die ich auf meinem Schreibtisch liegen hatte.

Ich wusste genau was sie dachte, also sah ich sie kurz an, sie mich ebenso, und kurz darauf begann ein Rennen durchs Haus.

Sie mit der Schokolade vorne weg, ich jagte sie lachend.

Es ging die Treppe runter, ins Wohnzimmer, durch die offene Küche und am Bad vorbei wieder hoch.
Irgendwann hatte sie sich versteckt.

"Ich will auch noch Schokolade!" rief ich und lachte.

Ich hörte sie unten irgendwo kichern, also lief ich runter.
Die Tür vom Abstellraum stand einen Spaltbreit offen und gerade, als ich reinschauen wollte, wurde ich hineingezogen.

Kurz erschrak ich, dann machte sie das dunkle Licht an und erhellte den Raum ein bisschen.

Der Raum war klein, nicht mal zwei Quadratmeter, also stand Antonia nah vor mir.

Grinsend hob sie die Schokolade vor mein Gesicht.
"Hab gewonnen." meinte sie nur.

Ich nickte leicht lachend und nahm ihr die Schokolade weg.
Grinsend sah ich auf die Süßigkeit herab, sah jedoch wieder auf, als Antonia meinen Namen sagte.

"Toni?" fragte sie und sah mir tief in die Augen.

"J-Ja?" fragte ich unsicher, konnte dabei nicht anders als in ihre dunklen Augen schauen.

"Du hasst mich, oder?" 
Ihre Stimme war leise und klang doch so laut in meinem Kopf.

Beschämt ließ ich den Kopf hängen.
War das so offentlichtlich?

Ich sagte nichts, doch sie hob mein Kinn an und zwang mich, sie anzusehen.

"Ist okay." meinte sie nur.

"Nein, ich hasse dich nicht." murmelte ich nur sah verlegen zur Seite.
"Echt nicht?" 

Klang sie erleichtert?

Sie kam meinem Gesicht etwas näher, mein Herz schlug sehr stark, so dass ich die Befürchtung hatte, sie könnte es hören.
Oder spüren, so wie sie ihren Oberkörper an meinen presste.

Ich schaute verwirrt zu ihr, während sie meinem Gesicht näher kam.
Zu perplex stand ich da, bewegte mich nicht.

"Toni? Anti?" hörte man plötzlich eine Stimme von draußen rufen und sie schreckte sofort von mir weg.

Nicht ganz fähig zu glauben, was gerade beinahe passiert wäre, sah ich sie an.

Dann öffnete Rezo die Tür und schaute in unsere kreidebleichen Gesichter.

"Was macht ihr hier?" fragte er verwirrt.

Mein Herz schlug so hoch, ich war unfähig zu denken.
Antonia fing sich halbwegs, also marschierte sie schnurstracks hoch.

Rezo lief ihr hinterher, fragte sie was passiert wäre.
Dann hörte man die Haustür schließen und erneut war Rezo vor mir.

"Was ist denn passiert?" 

Ich schüttelte den Kopf, unfähig zu denken oder zu atmen.
Was war das gerade?
Und was wollte sie?

Ich rannte hoch in mein Zimmer, knallte die Tür zu und warf mich auf mein Bett.
Die Schokolade umklammerte ich mit beiden Händen.

Was war da passiert?

Und wieso hatte es mir gefallen?

New Girl In Town || anTonia FFWhere stories live. Discover now