#3.2.2 Bewertung "Dreams come true"

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Bewertet von: mondkaelbchen und roecinante.

Autor*in: justforfish

Titel: Dreams come true

E R S T E R E I N D R U C K

Titel

→ Passt zum Inhalt, sticht allerdings nicht besonders hervor und sagt nichts Eindrückliches aus. Es wirkt ein wenig zu idealistisch, um perfekt zu passen und macht auch erst zum Ende hin wirklich Sinn.
→ Übersetzt man den Titel auf Deutsch, fällt der ästhetische Aspekt der englischen Sprache weg und es wird noch deutlicher, dass der Titel etwas klischeehaft ist.

1/2

Cover

→ Beim ersten Eindruck ist klar, dass es sich um eine Weihnachtsgeschichte handelt mit der heimeligen Winterlandschaft.
→ Die Schrift könnte etwas deutlicher oder größer sein, passt aber zur Stimmung des Themas. Die Schriftarten von Titel und Autor könnte man aufeinander abstimmen.
→ Die Farben sind insgesamt etwas dunkel und der Schatten um die Bäume herum lässt das Hintergrundbild ein wenig unrealistisch erscheinen.

1/2

Klappentext

→ Der Klappentext ist präzise und knapp, aber gleichzeitig sagt er etwas über die Geschichte aus und macht neugierig. Auch die generelle Richtung der Geschichte wird angedeutet, ohne zu viel zu verraten. Sehr gut gelungen.

2/2

T E C H N I S C H E S

Schreibstil

→ Ist ab und an etwas holprig und klotzig, sieh vielleicht von den Adverbien ein bisschen ab. Manchmal ist es besser, kompliziertere Wörter wegzulassen, um den Fluss des Textes zu erleichtern – die Formulierungen passen manchmal einfach nicht ganz ineinander, dass der Text angenehm zu lesen wäre. Auch wäre es toll, wenn zwischen langen und kurzen Sätzen alterniert werden würde.
→ Deshalb leidet auch ein bisschen das Verständnis von dem, was passiert. Man kann sich die Szenen nicht perfekt im Kopf vorstellen.
→ Setze mehr Bedeutung auf das, was du sagst, sodass es für die Leser*innen eindrücklicher wird und er mit den Charakteren mitfühlt, z.B. als Ria von ihren Familienproblemen erzählt. Das wird irgendwo hingeworfen, aber die gesamte emotionale Wucht kommt für die Leser*innen nicht an.
→ "Show, don't tell!"
→ Wortwiederholungen
→ Ich finde eine Stelle gut gelungen, wo du den Geruchssinn einbaust ("Du riechst nach Gans. Du solltest duschen") und gleichzeitig durch die direkte Rede dem Sprecher markante Charaktereigenschaften verleihst.

4/5

Rechtschreibung/Grammatik

→ Passt alles super.

3/3

Layout

→ Der Text ist sehr angenehm zu lesen, da die Absätze sehr gut gesetzt sind. Auch die Formatierung mit den wörtlichen Reden passt wunderbar.

1/1

I N H A L T

Aufbau

→ Zuerst lernen wir die Freundesgruppe kennen, dann gibt es ein gemeinsames Weihnachtsessen, und schließlich endet die Geschichte mit einem Spaziergang im Schnee.
→ Wir lernen sie langsam kennen und bekommen ein Gefühl für die Dynamik in der Gruppe.
→ Die "großen Ereignisse", also Rias Erzählung und Aidens Entlassung fließen schön ein.
→ Allerdings gibt es darüber hinaus kaum Struktur. Man wird nicht mitgerissen vom Plot.

3/5

Logik

→ Es ist verständlich und schön, dass eine Freundesgruppe Weihnachten zusammen verbringen will, vor allem wenn alle von ihnen wie gesagt "nach Akzeptanz suchen" ... und sie untereinander finden. Auch die Art, wie sie miteinander umgehen und sich über diesen Abend zusammen freuen, wirkt sehr natürlich.
→ Dass Aiden gerade so auftaucht, ohne dass wir irgendeine Ahnung von ihm oder seiner Geschichte haben, ist etwas unrealistisch. Man hätte das andeuten können, das Gefühl verstärken, dass es zwar schön ist so zusammen zu feiern, aber dass noch wer fehlt. So wirkt er etwas hineingeworfen.

4/5

Charaktere

→ Im ersten Absatz werden sehr viele Charaktere kurz hintereinander erwähnt, sodass man schnell durcheinanderkommt. Besser wäre es, wenn z.B. nur zwei Protagonisten direkt zu Beginn eingeführt werden.
→ Um ehrlich zu sein, kann man sich die Menschen kaum vorstellen, da außer ihrer Identität kaum etwas beschrieben wurde. Im Text scheint nicht hervor, wie sie sich groß unterscheiden, welche Charaktereigenschaften sie haben usw. Ja, es ist eine Kurzgeschichte, aber genau hier sind Charaktere wichtig. Deshalb wäre es sehr toll, wenn du mehr Zeit darauf verwenden würdest, sie zu abgerundeten Personen zu machen.
→ Es wirkt manchmal gestelzt, wie die "Identität" eingebracht wird, und sicher, es ist ein Fokus der Geschichte, aber es ist nicht nötig, dass sie wie als Schild vor der Brust hergetragen wird und ist letztendlich nicht das, was die Person zu einer Person macht.

5/10

Umgang mit Stereotypen

→ Ich fand die Darstellung einer Gruppe von Freunden, die in einer Weise allesamt nach Akzeptanz, sehr schön. Es entspricht auch meiner Erfahrung, dass sich solche Leute gerne zusammenfinden.
→ Natürlich unterstützt die Freundesgruppe jeden bedingungslos, aber es scheint durch, dass das nicht jeder außerhalb davon tut. Sehr realistisch.
→ Über den Umgang mit Stereotypen lässt sich leider nicht allzu viel sagen, da über die Erwähnung der eigenen Identität hinaus nicht viel da war. Das finde ich sehr schade. Der Punkt ist ja genau, dass Menschen nicht von ihrer Identität definiert werden, aber in dieser Geschichte erfahren wir von ihnen kaum mehr als diese.
→ Ich fand Rias kleine Rede sehr schön, auch wie sie sie einfach so beiläufig hinwirft - und ihre Freunde besorgt sind, da es sich doch um ein problematisches Thema handelt. Sie verhält sich so, als wäre das gar keine Überraschung oder Problem für sie, aber als Leser merkt man, dass es ihr vielleicht doch wehtut. Das ist eine sehr realistische Einschätzung, würde ich sagen. Auch ihre kleine Bemerkung, dass Weihnachten doch hier bei ihren Freunden sei, ist gleichzeitig vielsagend und rührend.
→ Was mich in Rias kurzer Erzählung über ihre Enterbung ein klein bisschen gestört hat, war ihre Aussage "alle Verwandten sind entweder ... oder ...", da das Richtung Schubladendenken geht. Natürlich ist es möglich, dass ihr Umfeld toxisch ist, aber die Formulierung fühlt sich etwas zu einseitig an. Ansonsten aber geschickt eingebaut, womit Ria in ihrem Leben alles zu kämpfen hat.
→ Leider war ansonsten, wie gesagt, nicht viel Essenz da, um entweder im Positiven oder Negativen über den Umgang mit Stereotypen urteilen zu können.

4/5

F A Z I T

Sonstige Bemerkungen (Pluspunkte)

→ Die Stelle, bei der Nathan nur flüchtig über Aidens Dokument bezüglich der Schizophrenie schaut, finde ich besonders rührend. Das tiefe Vertrauen in Aidens Worte bringt die Bedeutung ihrer Beziehung auf den Punkt.

2/10

Abschluss

→ Eine Geschichte über eine Freundesgruppe, die sich gegenseitig unterstützt und Weihnachten miteinander verbringt. Manchmal fehlt es an Tiefe, aber im Großen und Ganzen kommt die positive Message beim Lesen gut an.

Die Geschichte hat

30/40 Punkten erreicht

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