Autor: QueenOfPinguin
Titel: Etwas und Puppen
Bewerterinnen: onflowers und roecinante
E R S T E R E I N D R U C KTitel
→ mit "Puppen" verbindet man Geschlechtsstereotypen
→ man weiß direkt, was mögliche Themen sein könnten, die die Geschichte beinhaltet
→ Titel nimmt nicht zu viel weg, macht gleichzeitig neugierig, was das "Etwas" sein könnte2/2
Cover
→ Farblich schön gestaltet in rosa und blau ("Mädchen", "Junge"), ästhetisch ansprechend
→ der Titel ist nicht vollständig sichtbar
→ auch wenn der Titel nicht abgeschnitten wäre, die Schrift wäre dennoch sehr klein
→ Hintergrund und Schrift sind beide hell, was den Titel schlecht lesbar macht
→ lässt das Thema der Geschichte nicht erahnen0,5/2
Klappentext
→ kurz und knapp zusammengefasst
→ Alleinstellungsmerkmal fehlt
→ könnte mehr Lust aufs Lesen machen1/2
T E C H N I S C H E S
Schreibstil
→ sehr gelungene, detaillierte Szenenbeschreibungen (der Spielplatz, die Puppe und ihr Haus, der Sand), vor allem der Anfang sehr atmosphärisch und bildlich beschrieben
→ viele Wortwiederholungen
→ manche Stellen sind etwas eigenartig ausgedrückt
→ umgangssprachliche Begriffe (z.B. "rum" statt "herum") -> kindliche Sprache? Falls ja, wird diese aber nicht konsequent benutzt3,5/5
Rechtschreibung/Grammatik
→ "das" und "dass" wird verwechselt
→ fehlende Kommata
→ Flüchtigkeitsfehler und fehlende Punkte2/3
Layout
→ etwas zu viele Absätze beim Dialog, ansonsten gut
1/1
I N H A L T
Aufbau
→ die Beschreibung der Situation am Anfang ist ein guter Einstieg. Beginn: friedlichen Szene, das Mädchen wirkt wie ein ganz "normales Mädchen"
→ ihre "Andersartigkeit" wird erst später im Dialog mit dem Jungen aufgeklärt
→ als der Ball die Sandburg zerstört, beginnt der Dialog mit dem eigentlichen Kern der Geschichte
→ der Hauptkonflikt (Verwechslung des Mädchens als Junge, Geschlechterstereotype) wird schnell aufgelöst, die beiden freunden sich an
→ kein sichtlich erkennbarer "Höhepunkt", Konflikt könnte etwas greifbarer sein und sich nicht so schnell auflösen -> kaum Spannungsaufbau4,5/5
Logik
→ das Mädchen ist verwirrt, dass der Junge sie für einen Jungen hält und "fragt sich, was an ihr wie ein Junge aussieht". Vermutlich wäre ihr sowas schon früher aufgefallen und sie wäre schon häufiger als Junge verwechselt worden, ist vielleicht solche Anmerkungen zu ihrem Geschlecht sogar schon gewohnt
→ das Mädchen beginnt zu weinen, als ihr Kunstwerk zerstört wird, danach interessiert es sie aber scheinbar nicht mehr. Als sie mit dem Jungen spricht, ist die Sandburg plötzlich wie vergessen4/5
Charaktere
→ Durch die detaillierte Beschreibung des Spielens wird das Mädchen charakterisiert, sie wirkt als würde sie das Spielen sehr lieben, wirkt fürsorglich zu den Puppen und lehnt Geschlechterstereotype ab
→ die Gedankengänge sind etwas sprunghaft, nicht immer gut nachvollziehbar
→ Emotionen werden mangelhaft beschrieben (man kann sich nicht so gut hineinfühlen)
→ der Junge selbst hat keine greifbare Persönlichkeit, er scheint das Mädchen erst abzulehnen aber dann sofort ohne zu zögern anzunehmen. Er wirkt dadurch wie eine Repräsentation der "Moral" der Geschichte: Zu Beginn gibt es Vorurteile, dann werden sie ganz einfach aufgelöst und der Konflikt ist vorbei7/10
Umgang mit Stereotypen
→ 2 Protagonisten: das Mädchen ist schwarz/ POC, der Junge weiß
→ beide brechen mit Geschlechtsstereotypen (Mädchen hat kurze Haare, Junge will Rock tragen
→ Sie erfüllen aber auch manche Stereotype (Der Satz: "Der Junge mit dem Ball unter dem Arm, das Mädchen mit der Puppe in den Händen.")
→ der Junge beginnt, Stereotypen zu hinterfragen
→ nicht ganz klar, ob das Mädchen trans ist (sich in einem männlich gelesenen Körper befindet) oder ob ihre kurzen Haare der einzige Grund ist, warum sie für einen Jungen gehalten wird. Wenn letzteres der Fall ist, finde ich die Moral etwas zu lasch, weil kurze Haare bei einem Mädchen kein sooo riesiges Ding sind4/5
F A Z I T
Sonstige Bemerkungen (Pluspunkte)
→ die Stelle mit den Röcken ist gut gelungen: das Mädchen will sie nicht mehr, während der Junge sie haben möchte, sie profitieren also voneinander
3/10
Abschluss
→ die Geschichte zeigt, wie Kinder mit Geschlechtsstereotypen umgehen
→ sind bereit, einander zuzuhören und voneinander zu lernen
→ trotzdem könnte das Thema noch näher im Dialog der beiden Kinder bearbeitet werden
→ unklar, wer die Zielgruppe der Geschichte ist. Für ein sehr junges oder kindliches Publikum gut, für ein älteres Publikum ist die Thematik etwas zu oberflächlich und simpel gehaltenDie Geschichte hat
32,5/40 Punkten erreicht
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