Part V

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„Was soll mit mir sein?", zuckte ihr britischer Kollege lediglich seine Schultern.

„Wieso guckst du mich die ganze Zeit an, als wenn du mich am liebsten vom Balkon schubsen wollen würdest?", brachte er es auf den Punkt, „Ich glaube nicht, dass du die Nachrichten geschrieben hast oder schreibst. Dafür verhältst du dich zu feindselig. Eher so, als wenn du jemanden beschützen würdest, allerdings ist der Einzige hier, der von dir beschützt wird Marcus und der hat ja schon gesagt, dass die Nachrichten auch nicht von ihm sind."

„Irgendwie fast schade", fand George, „Ihr saht gerade nämlich auch ziemlich goldig zusammen aus."

„Goldig?", schossen seine Augenbrauen in die Höhe, „Ernsthaft George, manchmal frage ich mich, wie alt du eigentlich bist. Du redest und kleidest dich manchmal, wie mein Opa."

„Sherlock Norris", mischte sich Daniel ein, bevor sie anfangen konnten zu streiten, denn George hatte schon seinen Mund aufgeklappt, „Du hast etwas wesentliches gerade vergessen. Sowohl Marcus, wie auch Callum scheinen zu wissen, wer dein Unbekannter ist."

„Stimmt das?", kam es von Carlos.

Der junge Neuseeländer hatte sofort wieder Tränen in den Augen, während sich um Callums Mund ein verkniffener Zug legte. Marcus machte sich sogar von seinem besten Freund los, lief einige Schritte unruhig hin und her.

„Ich denke", war es wieder sein Teamkollege, der sich zu Wort meldete, „Dass unser junger Kiwi hier entweder ebenfalls in dich Lando verliebt ist oder aber in deinen Unbekannten. So fertig ist er, weil ihm bewusst ist, dass er weder bei dir, noch bei ihm eine Chance hat. Callum wiederum verhält sich so, weil in seinen Augen du an Marcus' Elend verantwortlich bist."

„Das ergibt wirklich Sinn, Daniel Watson", sah nun Max anerkennend seinen Partner an.

Der Holländer war viel ruhiger und entspannter, seit der Australier da war und ihm selbst brach bei Marcus' Anblick das Herz. Den Ferrari-Ersatzfahrer ignorierend, der ihn misstrauisch beobachtete, sprang er auf die Füße und trat vorsichtig auf den Jüngeren zu.

„Hat Daniel recht?"

Mehr wollte er gar nicht wissen. In diesem Moment interessierte es ihn nicht, dass Marcus wusste, wer ihm die Nachrichten schrieb. Er sorgte sich nur um den Jüngeren, dem es so viel schlechter, als ihm selbst zu gehen schien.

Glasige, tränenfeuchte Augen sahen ihn an und bestätigten so alles.

„Er oder ich?"

„Das ist doch egal. Hör auf ihn damit zu quälen", mischte sich Callum ein, während der Rest einfach nur stumm zusah.

„Keiner von euch", antwortete hingegen Marcus zittrig und eher so, als würde er lügen, „Einfach nur unglücklich verliebt und ganz schlecht darin ein Geheimnis für mich zu behalten."

So richtig abnehmen tat er ihm diese Aussage auf Grund des Zitterns in der Stimme nicht.

„Okay", beruhigte er ihn dennoch absolut ernst gemeint, denn irgendwie tat er ihm ganz schön leid, „Ich werde dich nicht unter Druck setzen, damit du mir verrätst, was du weißt."

„Danke."

Zum ersten Mal überhaupt seit ihrem Aufeinandertreffen im Fahrstuhl war das Lächeln des Jüngsten zurück und absolut ehrlich. Sein Puls beschleunigte sich kurz, als ihm bewusst wurde, dass auch der junge Neuseeländer jemand war, in den man sich ohne Zweifel sofort verlieben könnte. Dumm nur, dass ihm das nicht schon eher aufgefallen war.

„George hat recht", flüsterte er schüchtern und auch ein wenig bedauernd, „Es ist wirklich schade, dass du es nicht bist."

„Lando stopp", hielt dieser ihn auf, „Dass was du gerade sagst, macht es weder für dich noch für Marcus leichter und hier kommt jetzt auch keiner auf die Idee, dass sie sich gegenseitig trösten könnten. Das führt nur zu Problemen und davon haben wir hier wahrlich schon genug."

Unknown ??? (Formel 1)Where stories live. Discover now