Part X

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Er konnte fast spüren, wie Arthur das Herz bis zum Hals schlug, als sie sich in der Hotellobby trafen und in ihren ersten gemeinsamen Abend starteten. Zu behaupten, dass er nicht selbst auch unglaublich aufgeregt wäre, würde bedeuten zu lügen.

„Laufen wir ein wenig am Strand entlang?", schlug er also vor und hatte die Hoffnung, dass sie an selbigen vielleicht auch eine geschützte Stelle zum Reden finden würden.

Bahrain war leider Gottes ja noch immer etwas antiquiert, was das Zurschaustellen von Gefühlen in der Öffentlichkeit anging, besonders, wenn es sich dabei um zwei Gleichgeschlechtliche handelte. Von daher wäre es ihm eigentlich lieber gewesen, wenn sie im Hotel geblieben wären, gleichzeitig brauchte er aber auch das Gefühl der Weite und Freiheit, welches sie ohne Frage draußen vorfanden.

„Wäre es nicht sicherer hier zu bleiben?", flüsterte der junge Monegasse und sprach damit seine eigenen Gedanken perfekt aus.

„Wahrscheinlich", stimmte er ihm zu, „Aber... Möchtest du lieber hierbleiben?"

Es war doch eigentlich egal, wo sie endlich reinen Tisch machten, Hauptsache sie redeten überhaupt endlich miteinander. Der junge Monegasse schien auf jeden Fall heillos überfordert, von daher übernahm er das Kommando über die Situation.

„Ich weiß, was wir machen", teilte er ihm also mit, „Komm."

Da sie sich noch im Hotel befanden, zog er ihn einfach hinter sich her, wieder zu den Aufzügen. Drückte in der Kabine den Knopf für die Dachterrasse und hoffte einfach, dass nicht zu viele Leute ebenfalls auf der Suche nach Frischluft dort oben wären.

„Ich verstehe, dass du Angst hast", erklärte er dem Jüngeren auf dem Weg nach oben, „Aber die brauchst du vor mir wirklich nicht zu haben."

„Das weiß ich, es ist nur..."

„Charles hat mir erzählt, dass das alles für dich Neuland ist, von daher... ich will nur reden und verstehen, wie das alles so sensationell schief gehen konnte und laut deiner Nachricht, willst du das doch auch. Oder hat sich das geändert?"

„Nein... Vorhin, nachdem Marcus bei mir war, hat sich das alles so leicht angefühlt. Er war ehrlich zu mir und ich habe gedacht, das kannst du auch. Aber jetzt... Schon kurz nachdem er weg war, kamen die Zweifel. Ich kann nicht glauben, wie sehr ich ihn verletzt habe."

„Du hast nichts von seinen Gefühlen gewusst", bemerkte er und scannte die Dachterrasse auf der Suche nach einer ruhigen, geschützten Ecke, die er schlussendlich auch fand.

Ganz hinten standen eine Art Strandmuscheln, gemütlich, uneinsehbar und irgendwie auch völlig abgeschieden. Bestimmt führte er den Jüngeren darauf zu und suchte eine für sie aus.

„Kann ich dich ganz kurz alleine lassen, oder flüchtest du dann sofort?"

„Ich warte, versprochen. Aber wo willst du hin? Wir sind doch gerade erst angekommen."

„Siehst du gleich", grinste er und erinnerte sich nur allzu deutlich an Charles' Tipp.

Arthur guckte ihn zwar zweifelnd an, nickte dann aber und er eilte den kurzen Weg bis zur Bar zurück. Es dauerte nicht lange und er hatte zwei Portionen Eis ergattert mit denen er den Rückweg zum jungen Monegassen antrat. Es freute ihn, als er sofort das Strahlen in den Augen des Jüngeren aufglimmen sah, als er die süße Leckerei entdeckte.

„Mein Bruder scheint es wirklich wieder gut machen zu wollen", schmunzelte Arthur, nachdem er ihm einen Becher gereicht und wieder neben ihm Platz genommen hatte und erriet damit sofort, woher er über dessen Eisvorliebe Bescheid wusste.

Unknown ??? (Formel 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt