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"Sie wollten mich sprechen?", klopfte ich an der Tür meines Vorgesetzten. Er war dabei seine Krawatte gerade zu richten. Bei meiner Anwesenheit ließ er diese offen um seinen Hemdkragen stehen und warf mir einen Blick zu.

"Setzen Sie sich." Ich fühlte mich wohler, wenn ich dabei stand, jedoch war er mein Vorgesetzter. Somit nahm ich vor seinem Schreibtisch Platz.
Sonnenstrahlen blendeten und der mangelnde Schlaf setzte zu. Ich hoffte, ich würde nicht einschlafen.
"Mrs. Goldstein, haben Sie eine Ahnung, warum ich sie hergeholt habe?" Ich hatte keine Ahnung und mied es auch mit meinen Schultern zu zucken, noch eine Grimasse zu ziehen. Stattdessen versuchte ich die Stimmung zu lockern.
"Ich kriege eine Gehaltserhöhung?", übertrieb ich maßlos mit meinem Lächeln, sodass meine Wangen am Ende schmerzten.

Mein Vorgesetzter ging nicht darauf ein. Stattdessen bekam ich eine ausdrucklose Miene zurück. Meine Mundwinkel fielen und das Lächeln verschwand.
"Ms. Goldstein...", begann der Chef und verflochte die Hände auf seinen Schreibtisch ineinander.
"Sie arbeiten schon drei lange Jahre an dem ein und selben Projekt. Wir sehen keine Fortschritte."
Das stimmte.

Aber das Problem in meinem Projekt war auch, dass ich dafür keine Versuche unternommen habe, da ich dafür einen freiwilligen Mann bräuchte. Ich liebe Mategeschichten somit wollte ich mir meinen Traum mit der Fantasiewelt vereinen. Ich wollte einen Werwolf-Mann erzeugen.
Ich schenkte meinem Vorgesetzten ein schwaches Lächeln.
"Ich habe dafür eine plausible Erklärung-" Der Chef hielt eine Hand vor und stoppte meinen Redeschwall.

"Das haben Sie letztes Mal auch gesagt. Wir bewegen uns im Kreis!", rotierte er einen Zeigefinger vor meinen Augen.
"Was meinen Sie?" Ich hatte eine Befürchtung, doch ich wollte nicht, dass sie wahr wurde.
"Sie haben ein Monat, Mrs. Goldstein. Einen Monat wo sie Fortschritte bringen, ansonsten muss ich Sie bitten ihr Büro zu räumen." Meine Schultern sackten ein. Ich war so knapp dran mein Ziel zu verwirklichen und nun wurde es mir vor meinen Augen weg genommen.

Ich versuchte Rückgrat zu zeigen und keine entäuschte Miene zu ziehen, also blieb mir nichts anderes übrig, als dies zu Akzeptieren und an meinem Projekt zu arbeiten. Auch wenn ich es gerade mit der Panik zutun hatte.
Sobald ich aus dem Büro meines Vorgesetzten schritt, raste ich durch die Korridore. Ich musste jemanden finden.
Wer würde freiwillig in meinem Projekt mitmachen wollen?

Und wie sollte ich die Person darauf ansprechen? "Hey, willst du ein Werwolf sein?" Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte mir irgendwen dafür zusammen
zu reiben. Vielleicht konnte ich eine Anzeige erstellen, wo ein Psychopath gesucht wurde? Was würde dann aber der Preis sein? Vielleicht... Mein Kopf suchte nach Lösungen, während ich weiter in Richtung Cafeteria schritt. Dave trat im Blickfeld auf. Er war dabei seine Jause zu zahlen, als mir eine-wohl schlechte Idee einfiel.

"Dave!", schrie ich nach ihm und ergatterte diverse Blicke irgendwelcher Kollegen und Kolleginnen. Es interessierte mich nur wenig, wenn ich dabei eine Deadline hatte.
"Ich meinte Dr. Clew." Natürlich verdrehte Dave nur mürrisch seine Augen und schenkte mir nicht einmal ein Augenkontakt zurück. Ich fand mich hinterherlaufend und hielt ihm sogar die Glastür von der Cafeteria auf.
"Dave."
"Was willst du?"
Zuckersüß lächelte ich ihn an. Ich wollte es so gerne aus meiner Seele sprechen, aber es war kein richtiger Ort dafür.

Abrupt zog ich ihn zu unserem Labor zurück und schloss die Tür.
"Spucks aus.", forderte er mich auf und stellte sein Tablett auf seinen Arbeitsplatz ab.
"Du bist ja schwul...", fing ich an.
"Aha, ich bin also schwul.", nickte er Arme verschränkend zu mir zurück.
"Ha, ich wusste es!", warf ich abrupt ein und grinste ihn dumm an.
"War das alles?", schüttelte er seinen Kopf und widmete sich seinem Essen zu.

"Also nein...", kam ich Kopfschüttelnd zur Besinnung.
"Du hast ja zurzeit niemanden mit dem wirklich etwas hast und auch keine Kinder..."
"Komm zum Punkt Drew!"
Ich räusperte mich und sprach es an.
"Würdest du gern ein Werwolf sein?"
Es blieb für einige Sekunden still bevor er banal antwortete.
"Ich denke nicht."

"Aber Dave! Stell dir die Männer vor die Schlange stehen würden. Du würdest Muskeln bekommen, markante Gesichtszüge, intensivere Augenfarbe..." Meine Augen suchten seine und hielten diesen Stand. Er hatte schon eine schöne Augenfarbe. Wie sie dann funkeln würden? Mein Herz setzte aus, sodass ich tief einatmen musste.
"Ich werde den Job verlieren, wenn ich keine Fortschritte zeige."
"Wie stellst du dir das vor? Ich dachte, ich wäre schwul.", ließ er sein Essen wieder auf sein Tablett. Langsam wischte er seine langen Finger mit einer der weißen Servietten ab und drang in meine Komfortzone ein.

"Kompliziere das nicht die Sache?", fragte er mit einschüchternder Stimme nach. Ich wusste nicht, was es war. Er war mein Arbeitskollege. Ich sollte nicht nervös werden, aber ich war es.
"Kannst du dann nachvollziehen, was für eine Stärke ich bekommen würde. Vor allem..." Er senkte seinen Kopf. Sein warmer Atem striff mein Ohr.
"Im Bett. Ob meine Schwanzlänge sich verändert?" Meine Wangen glühten. Dieser Mann...

"Wie willst du sowas testen?"
"Ich werde dem Chef erzählen, dass du Pornos in der Arbeitszeit schaust!" Es war ein lächerlicher Versuch. Ich wusste, die Masche würde nicht ziehen. Mein Vorgesetzter war selbst ein Mann. Vermutlich machte er dasselbe in seiner Arbeitszeit und doch drohte ich Dave gerade damit.
Dieser selbst begann nur zu Lachen und schien mich immer weiter zu meinem Schreibtisch zu drängen. Meine Arschbacken spürten die scharfe Kante. Dave legte seine Hände an meinem Arbeitsplatz und hatte mich zwischen seinen Armen  gefangen.

Ich zog die Luft scharf ein, als ich seine Begierde an meinem Bauch spürte. Das war zu viel. Ich wollte schreien. Das war nicht der Plan gewesen. Ich kannte diesen Mann nicht und doch schaffte er es mit einem Satz meine Welt auf den Kopf zu stellen. Ich hatte Angst und gleichzeitig war ich aufgeregt gewesen seinem Wunsch nachzugehen.

"Das ist Beweis genug, dass ich nicht auf Männer stehe." Ein Spitzbübisches Lächeln zierte sein Gesicht, während ich zu zittern begann. Er reizte meine Nerven aus. Es könnte aber auch am Schlafmangel liegen. Was ging hier bloß vor? Ich kam nicht mit. Wie konnte meine Situation so aus der Kontrolle geraten.
"Wie weit würdest du für das gehen?", fragte er mich mit sanfter Stimme. Höchstwahrscheinlich würde ich alles dafür tun.
"Würdest du deine Jungfräulichkeit aufgeben?" Meine Augen weiteten sich.
"Woher-" Dave presste einen Zeigefinger auf meinen vollen Lippen und ließ mich verstummen.
"Deine Reaktion.", schenkte er mir die Antwort auf die unausgesprochene Frage.
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wuhu...das wird heißen Sex geben

Projekt: Ein Werwolf wurde erschaffenWhere stories live. Discover now