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0"Was war das?", wollte ich auf seinen Kopf werfen. Ich schämte mich, dass ich auf den Moment und ihn reingefallen war. Wie konnte ich mich so gehen lassen? Es war in unserem Büro und doch... heiß.

Mit roten Wangen knöpfte ich unter zittrigen Händen meine Bluse zu. Die Erinnerung, wie er diese geöffnet hatte lies mich Schmunzeln, sodass ich einen "Was ist mit dir?" Blick von Dave erhielt.

"Die Einverständniserklärung.", erinnerte er mich und wollte anscheinend dabei zu sehen, wie ich meine Hose zuknöpfte und durch meine Haare fuhr. Nichts Spektakuläres, Dave.
Ich mied es in seinen Augen zu starren. Dieses Blau lies mich nicht klar denken. Vor allem wenn sie durch geschwungenen Wimpern noch mehr zur Geltung kamen. Da war man gleich eifersüchtig darauf.

Ich schritt zu meinem Computer un die Einverständniserklärung wiedet auszudrucken. Unnötiger Papierverbrauch, wenn man bedachte, dass diese ausgedruckt im Labor auf dem zweiten Stock lag. Da fiel mir ein, dass mein Laptop auch noch oben war.
Ich entschied mich dafür, ihn rauf zu bitten. Er folgte mir schließlich. Still standen wir uns nach 5 Minuten im Labor gegenüber.
"Hier.", überreichte ich ihm die Erklärung und wartete auf seine Reaktion.

Dave war gerade dabei diese mir zu entnehmen, als ich es fest noch zurück hielt. Ich hatte ihm noch einer der wichtigsten Veränderungen verheimlicht.
"Da gibt es noch etwas, auf was du dich einstellen solltest."
Sturr blickte er in meine Augen und machte mich nervös. Es war die Augenfarbe. Das musste der Grund sein.

"Ein Werwolf paart sich." Es folgte ein Grinsen.
"Ja, Tiere eben." Ich verdrehte meine Augen und mied es ihm auf den Oberarm zu schlagen.
"Ich meinte, da du dann nicht ein Tier wirst sondern ein Mensch, dass sich verwandeln kann mutierst." Dave nickte und gab mir das Gefühl, er würde meinem Gerede folgen.
"Bekommst du auch eine Mate...", nuschelte ich das letzte Wort.
"Eine was?", fragte er nach.
Ich seufzte und wurde deutlicher.
"Eine Seelenverwandte. Eine Person, an der du dich auf Anhieb angezogen fühlen wirst. Feuchte Träume mit ihr hast. Deine Gedanken von ihr überfüllt werden..."
"Das heißt ich mutier zum heißen Stalker, der sich in einem behaartes Wesen verwandeln kann?", unterbrach er meinen Redeschwall und fasste es in knappen Wörtern zusammen.

"So ziemlich.", stimmte ich ihm zu.
"Nichts Ungewöhnliches.", zuckte er mit seinen Schultern und lockerte somit die angespannte Situation. Zumindest war ich etwas angespannt.
"Du machst da wirklich mit?"
Man konnte es an meiner Stimme raushören. Ich konnte es noch immer nicht realisieren, dass ich  dieses Projekt endlich umsetzen konnte.
"Ich halte mein Wort, Drew."

Erleichtert atmete ich aus und schenkte ihm ein Lächeln.

Zwei Tage später inwessen ich mich ins Projekt gestürzt und diverse Dinge vorbereitet hatte, war es so weit.
Dave zog sich bis zur Unterhose aus und blickte skeptisch auf die Laborliege.
"Du wirst doch nicht meine Organe verkaufen?"
Ich konnte mich nicht zurück halten.
"Ich hoffe, du hattest ein schönes Leben, Dave"

Dave schenkte mir einen ermahnenden Blick. Er schien nicht gut aufgelegt zu sein. Man sah ihm die Sorgen an. Also fiel mein Grinsen.
"Glaubst du ich bin so herzlos?" Das war ich nicht. Dave zuckte mit seinen Schultern. Daraufhin schwenkte ich bloß meinen Kopf.
"Ich werde alles in meiner Macht tun um dich am Leben zu halten, Dave. Auch wenn es heißt, Meines herzugeben." Ich hoffte, er sah es in meinen Augen. Es war mein vollster Ernst.

"Ich vertrau dir."
"Das solltest du auch."
Aus Impuls lehnte ich mich vor und gab ihm einen Kuss auf seinen Lippen. Ich wusste nicht, was auf mich zu kommen könnte, trotzdem war ich zuversichtlich und verlor nicht die Hoffnung. Es würden schreckliche 24 Stunden werden, indem ich auf ihn wachen würde, aber ich könnte ihn nie alleine lassen. Ich hatte mir lange Gedanken gemacht, was das Ganze zwischen uns war. Mein Unterbewusstsein hatte mich  darauf einstellen lassen, keine Gefühle zu entwickeln. Jedoch war ich auf sein Treffen mit Candice eifersüchtig gewesen und das konnte nur auf Gefühle hindeuten. Mein Herz hatte versagt.

Also hatte ich mich damit abgefunden ihn von dern Ferne zu mögen. Ich wusste noch nicht, ob ich ihn liebte. Schwierig zu beurteilen, wenn man noch nie geliebt hatte. Wie fühlte man sich wenn man verliebt war?

"Bereit?", fragte ich sicherheitshalber nach. Er nahm wortkarg auf der Liege Platz und legte sich auf seinen Rücken hin. Seine Augen funkelten im Licht der grellen Neonröhren, die mir eine gute Sicht auf seine Venen gaben.
"Es wird etwas pieksen"
Dave nickte und lies mich sein Blut mit dem Werwolfgen wieder intervenös injezieren.
"Du wirst jetzt müde Dave. Das ist gsnz normal.", klärte ich ihn auf.

Dave nickte ein letztes Mal, bevor seine Augen zu fielen und ich jetzt darauf warten konnte, dass die Verwandlung auch einsetzte.

Zwölf Stunden une ich saß noch immer dabei seinen Puls zu messen, sowie seine Veränderungen aufzuzeichnen.
Weitere zwölf Stunden und Dave war dabei aus seinem Tiefschlaf aufzuwachen. Bis dahin hatte ich mehr Muskelmasse und eine veränderte Körperstruktur aufgezeichnet. Welche Veränderungen noch aufkommen würden, würde sich ergeben, sobald Dave aus seinem Tiefschlaf auferwacht war.

"Dave?"
Sachte rüttelte ich ihn an seine Schulter und musste staunen, wie fest diese nun war.
"Mhm..." Er stöhnte auf. Instinktiv hielt ich meine Luft an. Ich wusste nicht, wie schnell er mit den Veränderungen klar kam.
Langsam wich ich zurück. Still beobachtete ich wie seine Augenlider aufflatterten und dank des grellen Lichtes sich verengten.

Dave räusperte sich.
"Willst du ein Glas Wasser?", brachte i h mühsamst raus. Sein Kopf wandt sich in meiner Richtung. Seine Augenfarbe war dünkler geworden. Seine Haare wirkten kraftvoller und seine Gedichtszüge standen noch mehr hervor.
Dave schwenkte seinen Kopf und schien nicht einmal zu blinzeln. Ich nickte und wartete weiter ab.

Irgendwann schien er mir ein Lächeln zu schenken.
"Mate sagtest du?"

Projekt: Ein Werwolf wurde erschaffenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt