Teil 6 - Angst?

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"Haben sie Angst?", hauche ich und drücke ihm einen Federleichten Kuss auf die Wange, gehe wie eine Katze um ihn herum und streife seinen Nacken mit meinen Fingerspitzen. 

"Angst?", fragt er und lacht nervös auf. "Was für Angst? Vor dir schon gar nicht.", sagt er und ich schüttele lächelnd den Kopf. "Seit wann sind wir auf das Du umgestiegen?" Ich gehe zu dem Stahltisch der in der Mitte des Raumes steht und springe drauf, sodass ich sitze - lasse die Beine baumeln. 

"Sie sollten aufpassen wie sie reden", sage ich als er nichts antwortet und binde mir meine Haare zu einem Zopf. "Ansonsten kann das ganz schön unschön enden." Ich nehme eine Zigarettenschachtel aus meiner Jackentasche und entwende ihr eine Kippe, zünde sie an, atme tief ein und puste ihm den Rauch direkt ins Gesicht. "Machen sie sich locker."

Ich springe von dem Tisch und gehe zu ihm, biete ihm einen Zug an doch er schüttelt den Kopf mit der Aussage, er würde nicht rauchen. Desinteressiert zucke ich mit den Schultern und gehe zu einem kleinen Schrank, der in der hintersten Ecke des Raumes steht, Schatten wirft. Ich öffne ihn und sofort springt mir eine Ansammlung an Messern ins Auge. 

Ich grinse. 

Weil ich Butterflymesser am liebsten habe, eigne ich es mir an und fahre über die Klinge. Plötzlich spüre ich seinen starren Blick auf mir und ich nehme wahr, wie er einige Schritte nach hinten stolpert. Er scheint wohl zu verstehen. 

 "Bleiben sie stehen.", sage ich drohend weil er fast an der Tür ist, doch er ignoriert mich, will sich gerade umdrehen, da werfe ich auch schon das Messer und treffe ihn an seinem Oberkörper. 

Geschockt und schwer keuchend fallen ihm fast die Augen aus dem Kopf und ich grinse schon wieder, nehme einen weiteren Zug. Mit langsamen Schritten gehe ich auf ihn zu und ziehe das Messer aus seiner Schulter, drehe es vor mir herum und steche es ihm dann in den Bauch. 

Sofort sinkt er auf die Knie nieder und hebt seinen Arm, sucht Halt,  doch ich schlage ihn nur weg. Blut sickert aus den Einstichen. 

Ich hocke mich vor ihn und hebe sein Kinn mit zwei meiner Finger an, schaue in seine Augen. "Wirst du dich benehmen?", frage ich und drücke zu. "Seit wann sind wir auf das Du umgestiegen?", antwortet er keck und ich Ohrfeige ihn. 

Hat er nicht genug? Mehr kann er bekommen. 

Ich ziehe das Messer aus seinem Bauch und führe es zu seinem Gesicht, schneide Kreise hinein. 

Die Art wie er damit umgeht gefällt mir. Er provoziert mich und es macht spaß, ihn dafür zu bestrafen. 

Plötzlich höre ich das bekannte Klicken der Haustür und ziehe die Brauen zusammen. Warum muss James jetzt schon kommen? 

Seufzend lasse ich meine Folterwaffe fallen und ziehe Mr.Brigs auf die Beine, setzte ihn auf einen Stuhl und fessel ihn so fest, dass ich hoffe, er bekommt keine Luft. Danach stopfe ich ihm seinen Mund mit einem Tuch und küsse seine Stirn, verschwinde aus dem Raum und steige die Treppe empor. James ist in der Küche und ich tue so, als würde ich die oberen Treppen hinunterlaufen, betrete den Raum mit dem Kühlschrank, den ich sofort ansteuere. 

"Warum bist du so früh Zuhause?", frage ich, öffne den Kühlschrank und hole mir einen Joghurt raus. 

"Geht dich nichts an.", brummt er nur und verschwindet aus dem Raum. Tja, war wohl nicht die beste Liebesgeschichte. 

Schulterzuckend lasse ich mich auf die Couch im Wohnzimmer fallen und schalte den Fernseher ein, zappe durch die Kanäle und seufze als nichts gutes kommt. Die Serien wiederholen sich immer wieder und ich frage mich, ob die Produzenten und Manager nichts besseres fabrizieren können. 

VerdammtWhere stories live. Discover now