Fünfzehn

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Gut gelaunt lief ich ins Büro. Caleb durfte heute keinerlei sexuelle Bemerkungen von sich geben und ich hatte vor ihn bluten zu lassen, denn wenn er verlor konnte ich mit ihm machen was ich wollte. Und glaubt mir, wenn ich sage ich war versessen darauf, dass er verlor. Ich hatte nämlich dank Jolene die beste Idee aller Zeiten dafür bekommen. Lasst mich mal einen halben Tag zurückspulen damit ihr meine Erleuchtung miterleben könnt.

"Warum zur Hölle muss ich dir helfen deinen Schrank auszumisten?", beschwerte ich mich als mich Jolene in ihr Zimmer führte.
"Weil du die beste im Ausmisten und organisieren bist. Ich mein sogar deine Bobby Pins sind nach Größe sortiert und lass mich nicht zu deiner 'Krims-Krams' Schublade kommen, die organisierter als mein ganzes Leben ist", argumentierte sie und stieß mich in den Raum.
"Und während du mein Schrank auf Vordermann bringst, stalke ich Cody auf Facebook, Instagram, Snapchat und Twitter", fügte sie grinsend an bevor sie die Tür schloss und davoneilte.
"Ich werde deinen Schrank nicht alleine aufräumen!", rief ich ihr genervt hinterher, wobei ich den Schrank öffnete und mit purem Horror konfrontiert wurde.
"Oh Gosh...", atmete ich aus. Wie konnte ein Mensch nur in Ruhe schlafen, wenn der eigene Schrank wie Primark nach einem riesen Ansturm an Touristen aussah? Seufzend warf ich alle Klamotten auf den Boden, um sie danach wieder zusammengelegt in den Schrank einzuordnen.
"Willst du es nach Farbe sortiert haben oder nach Saison?", rief ich bevor ich mich davon abbringen konnte. Warum war ich nur so?! Ich wünschte ich könnte jetzt einfach ihren Schrank zuknallen und sagen: Nein Jolene ich werde deinen Schrank nicht aufräumen.
Aber das konnte ich nicht, da ich wusste, dass Jolene es niemals über ihre eigene Leiche aufräumen würde und ich konnte ehrlich gesagt nicht in Frieden schlafen nachdem ich diesen Verhau gesehen hatte. Man könnte sagen ich hätte OCD.
"Überlasse ich dir- OH MEIN GOTT! DIE BITCH!", schrie sie plötzlich, weshalb ich kurz aufschrak. Oh oh...
Jolene hatte wohl etwas gefunden...
"Kannst du das glauben?!", kam es aufgelöst von ihr als sie mit ihrem Handy ins Zimmer stürmte und kurz darauf über ihre Klamotten stolperte. Ich hätte ja angefangen zu lachen aber ehrlich gesagt war mir mein Leben zu lieb, um es an den Händen von She-Hulk zu verlieren.
"Ugh", atmete sie genervt aus bevor sie noch wütender aufstand.
"Cody betrügt mich", kam sie wieder auf das eigentliche Thema zu sprechen.
"Cody betrügt dich?" hakte ich mit hochgezogenen Augenbrauen nach und konnte mir mein Schmunzeln nicht verkneifen.
"Ja! Ich kann es auch nicht fassen!", antwortete sie außer sich.
"Uhm...seit wann seid ihr noch gleich zusammen?", fragte ich amüsiert.
"Das sind nur Details Grace!", verwarf sie meine Frage. Ich seufzte nur kopfschüttelnd aus während ich eines ihrer Shirts zusammenlegte.
"Okay also wie kommst du darauf, dass er dich betrügt?", kam es über meine Lippen und noch in derselben Sekunde bereute ich es.
"Gut also, ich war auf Codys Insta und irgendeine Bitch, die ich nicht kenne, hat sein Bild geliked, welches er vor zwei Wochen gepostet hat. Ich bin dem nachgegangen und sie folgen sich seit 12 Tagen. Außerdem ist auf diesem Bild Cody in einer Bar mit Castiel und Ben. Im Hintergrund, wenn man etwas ran zoomt sieht man die Bitch. Also haben sie sich in der Bar kennengelernt. Ich bin auf das Profil der Hoe und Cody hat zwei Bilder von ihr geliked. Und wenn man darüber nachdenkt, dass in einer Bar Alkohol fließt und die beiden sich da kennengelernt haben, dann ist daraus zu schließen, dass die kleine Ratte meinen Mann verführt hat!", erklärte sie unglaublich schnell, was es schwerer machte alles nachzuvollziehen.
"Okay...oder sie haben sich angefreundet?", gab ich unsicher von mir.
"Genau", antwortete sie mir daraufhin ironisch bevor sie etwas machte, was mich geradezu schockierte.
Sie legte ein Shirt zusammen.
Okay Grace jetzt darfst du sie bloß nicht verschrecken...
Wir legten gemeinsam alles zusammen und das Zeug, was sie nicht anzog, warfen wir in einen blauen Sack zum Spenden.
"Hast du vielleicht eine Ahnung wo ich Kamele herbekommen könnte?", hakte sie nach als wir die Hälfte bereits aufgeräumt hatten.
"Ich will gar nicht wissen, wozu du jetzt Kamele brauchst", seufzte ich auf ehe ich auf einen Schatz stieß. Ich zog das schwarze Kostüm heraus und sah es mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
"Jolene ich weiß ja, dass du ein Freak bist aber ich wusste nicht, dass du auf Rollenspiele stehst", wechselte ich amüsiert das Thema. Ihr Blick wanderte auf das knappe Dienstmädchen-Kostüm.
"Gehört Aaron. Er hat es hier vergessen", antwortete sie gleichgültig als wäre es nichts Großartiges.
"Wozu trägt Aaron...sowas?", fragte ich ungläubig und verwirrt zugleich.
"Wir haben ein Video gedreht", kam es wieder nur desinteressiert von ihr.
War ich die Einzige die das komisch fand?!
Hatten meine Freunde ein Porno gedreht?!
"Ein pornografisches Video?", hakte ich weiter nach, weshalb sie ihr Gesicht verzog.
"Nein", verwarf sie meine Theorie dann wieder gleichgültig.
Mehr würde ich auch nicht mehr herausfinden.
Jolene war immer noch bei Gedanken bei Cody. Ich legte seufzend das Teil zur Seite bis in meinem Kopf eine Glühbirne anging.
"Kann ich es ausleihen?", fragte ich als sich ein Plan in meinem Kopf formte.
"Klar", antwortete sie ohne sich etwas dabei zu denken.
Nice.

Gut, nun zurück zum eigentlichen Zeitpunkt.
"Guten Morgen", grüßte ich Caleb mit einem strahlenden Lächeln, weshalb er mich misstrauisch musterte.
"Morgen?", kam es unsicher von ihm ehe sein Blick meine Figur herunterglitt.
Ich hatte mich extra herausgeputzt. Mit meinem engen Bleistiftrock und der Bluse sah ich zwar professionell aus aber dadurch, dass es meine Kurven betonte auch aufreizend.
Er wollte gerade etwas sagen bevor er es runterschluckte und seinen Blick von mir abwandte.
"Du bist dreißig Sekunden zu spät", sprach er dann, weswegen ich amüsiert meine Augen rollte. Ich legte seinen Chococino auf seinen Platz und beugte mich dabei extra vor, so dass seine Augen unwillkürlich auf meinen Dekolleté wanderten. Er murmelte etwas unter seinem Atem, was ich nicht wirklich verstand.
"Wie bitte?", hakte ich scheinheilig nach und setzte mich dann auf meinen Platz, um mit meiner Arbeit anzufangen.
"Nichts", presste er mit einem gezwungenen Lächeln raus.
Das würde definitiv ein Spaß werden.
Während dem Arbeiten streifte ich immer mal wieder 'ganz ausversehen' sein Bein und sah ihn jedes Mal seine Bemerkung schlucken.
Braver Junge.
Anders als sonst war Caleb sehr leise, was mich mehr als nur vergnügte.
"Und was hast du gestern so gemacht?", hakte ich nach während ich versuchte nicht zu grinsen. Warum war das nur so spaßig?
"Nichts Besonderes...du?", antwortete er misstrauisch und nahm einen Schluck von seinem Chococino.
"Auch nichts, war ein Glätteisen kaufen, obwohl Jolene das für mich machen wollte, aber da sie es nicht gemacht hat musste ich es mir selbst besorgen", gab ich zweideutig von mir und spielte es mit Gleichgültigkeit runter, wobei Caleb sich verschluckte.
"Du-du hast es dir selbst besorgt?", hakte er nochmal ungläubig nach.
"Ja und es hat deswegen etwas länger gebraucht, weil ich in dem Gebiet noch unerfahren bin", machte ich weiter.
"Unerfahren im selbst besorgen...?", kam es nur etwas leiser von ihm.
"Mhm sonst habe ich immer jemand anderen da, der mir entweder dabei hilft oder es mir gleich gibt", redete ich weiter.
"Ich-ich muss kurz raus", brachte er nur raus und stürmte fast schon aus dem Raum.
Hach, länger würde er seine Klappe nicht mehr halten können.
Ich hörte ihn vom Flur aus laut fluchen, weshalb meine Mundwinkel hochzuckten.
Fertig mit seinem Schimpfen trat er wieder ein, genau in dem Moment als ich 'komplett ausversehen' eine Mappe fallen ließ als ich sie in den Schrank einräumen wollte und mich deswegen vorbeugte, um sie aufzuheben.
"Fuckin' hell", murmelte er genervt und lief wieder raus, wobei er die Tür zuknallen ließ.
Und dieses Mal lachte ich in mich rein.
Bald würde ich eine neue Haushaltshilfe haben, da war ich mir sicher.
Für ungefähr zehn Minuten war ich allein im Büro und man bekam ich in so einer kurzen Zeit viel hin. Ich war so viel produktiver, wenn ich alleine war.
Er kam erneut rein, dieses Mal definitiv ruhiger als davor. Dennoch angespannt, setzte er sich hin.
"Ich weiß, was du vor hast", sprach er gereizt, auf was ich mit einem gespielt verwirrten Gesichtsausdruck reagierte und dann einfach weiterarbeitete.
"Ist bei dir alles okay?", fragte ich immer noch in meiner süßen Dummerchen Rolle.
"Du siehst so angespannt aus", fügte ich bemitleidend an.
"Klappe", knurrte er nur, was mich zum Schmunzeln brachte.
Wir arbeiteten in Ruhe für ein paar Stunden bevor ich wieder etwas aus meiner Trickkiste zog.
"Ist es okay, wenn ich kurz was esse? Habe nicht gefrühstückt", gab ich von mir. Er nickte ohne mich anzusehen. Man so hart arbeiten hatte ich ihn noch nie gesehen.
Ich packte die Banane aus, die ich mir in der Früh noch schnell eingepackt hatte.
Nachdem ich sie geschält hatte wollte ich gerade ein Biss nehmen als mir auffiel, dass sich Caleb immer noch auf die Arbeit konzentrierte.
"Gott, ich liebe Bananen", sagte ich deswegen, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Er fing an zu grinsen und wollte erneut was sagen, doch machte genervt wieder seinen Mund zu. In dem Moment als er mich ansah, nahm ich einen Biss.
"Mhm", stöhnte ich gekünstelt.
Er schlug seinen Kopf frustriert auf den Tisch.
"Ich hasse dich", murmelte er.
"Wirklich? Ich mag dich auch nicht aber dafür liebe ich diese Banane. Sie ist so groß, es passt fast nicht in meinem Mund und außerdem hat sie die perfekte härte", ließ ich mich nicht davon abbringen. Er schloss gequält seine Augen.
"Mhm", stöhnte ich erneut und Calebs Beherrschung verließ ihn.
"Okay! Ich gebe auf! Hör auf mich zu quälen. Du hast gewonnen. Jede Strafe ist besser als diese Folter", kam es wütend von ihm und seine Augen hätten mich in dem Moment ermorden können.
"Gut", sprach ich nur grinsend und legte die Banane zur Seite.
"Ich werde die Bestrafung am Samstag einlösen", fügte ich triumphierend an.
Jackpot.

Arrogance. | ✔Where stories live. Discover now