Kapitel 34

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Total gestresst kam ich in der ersten Stunde zum Biologie Unterricht und setzte mich neben Karo, welche schon auf mich gewartet hatte.
"Da bist du ja endlich, wo warst du denn?"
"Frag nicht, ich hab verschlafen..."
Und in dem Moment, als meine Freundin noch etwas sagen wollte, begann unsere Lehrerin die Stunde.

Biologie war nicht wirklich eins meiner Lieblingsfächer, viel lieber beschäftigte ich mich mit Sprachen. Es machte mir Spaß, kommunikativ sein zu können und dies nicht nur in Deutschland. Neben Englisch hatte ich auch noch Spanisch und freiwillig Französisch.
Naturwissenschaften, außerdem Mathe, waren überhaupt nicht mein Ding, ich schrieb zwar gute Noten, was jedoch nicht bedeutete, dass ich die Fächer mochte.

Leider hatten wir an diesem Tag wieder Musikunterricht, mein Lehrer sprach mich jedoch zum Glück nicht mehr auf Shawn an, da sich meine, bzw. unsere Meinung nicht geändert hatte.

Nach der Schule nahm ich Sophie mit nach Hause.
"Wie wäre es, wenn wir nächste Woche mal wieder etwas unternehmen?" fragte ich sie.
"Klingt gut. Woran hast du gedacht?"
"Keine Ahnung, shoppen?"
"Ja, ich brauche sowieso eine neue Hose!" entgegnete sie mir.
Sophie liebte shoppen, und ich half ihr öfter bei der Auswahl ihres Outfits. Mit ihr hatte ich in letzter Zeit nicht viel gemacht, da weder sie, noch ich viel Zeit hatten.

Zu Hause angekommen legte ich meine Schultaschen zur Seite und schaltete die Musik laut, welche ich zuvor angemacht hatte.
Ich fing an, ein kleines Workout zu machen, da ich nichtmal Muskelkater vom gestrigen Training hatte und mich ein wenig auspauern musste.
Das Workout hatte es wirklich in sich. Ich trank meine Wasserflasche leer und begab mich ins Badezimmer, um duschen zu gehen.
Ständig flog mir der Gedanke entgegen, dass ich morgen Shawn wiedersehen würde! Ich vermisste ihn so sehr, aber gleichzeitig hatte ich auch ein wenig Angst, da ich wusste, dass es das letzte Mal für eine längere Zeit sein würde.
Anschließend zog ich mir eine gemütliche Jeans an, ein lockeres T-Shirt in Kombination mit einem Cardigan und steckte meine Haare in einem Dutt zusammen.
Unsere Mädelsabende, welche wir regelmäßig veranstalteten, waren immer recht gemütlich und mit viel Gerede gefüllt.
Ich nahm meine schwarze Tasche, packte eine Flasche Sekt und Chips ein und ging nach unten.
Gerade als ich das Haus verlassen wollte, hörte ich Mum etwas sagen.
"Wohin willst du?"
"Mädelsabend bei Karo..." entgegnete ich genervt, da ich sowieso schon spät dran war.
"Wolltest du nicht auf Lily aufpassen?!"
Verdammt, das hatte ich total vergessen...
"Sorry, aber ich habe nicht mehr dran gedacht. Ich muss jetzt auch los."
Ab und zu nervte es mich, wenn ich auf Lily aufpassen sollte, da es relativ häufig vorkam.
"Du hast mir zugesagt, du kannst jetzt nicht gehen."
"Ich glaube, Lily ist fast mehr bei mir als bei dir, vielleicht solltest du dich mal mehr um sie kümmern!"
Und mit diesen Worten verließ ich das Haus.
Warum war ich gerade so böse gewesen? Aber hatte ich nicht eigentlich recht? Egal, jetzt ist es sowieso zu spät. Also machte ich mich auf den Weg zu Caro.

Dort angekommen öffnete mir Laura die Tür.
"Hey, komm rein!"
Nachdem ich alle umarmt hatte, nahm ich auf der Couch platz.
Caro hatte alles bereit gestellt, Getränke waren auf dem Tisch zu finden, genauso wie Chips und anderer Süßkram. Als Mia kam, hatte sie eine große Tasche dabei, da sie die Nacht bei mir verbringen und morgen mit zum Flughafen fahren würde. Sie war schon ganz aufgeregt, ihre Freundin in Berlin wiederzusehen. Und ich erst, die Woche ohne Shawn hat sich echt lange angefühlt. Wie wird das wohl, wenn er 4 Monate weg ist?
"Wie läufts mit Shawn?" fragte mich Laura.
"Super! Wir konnten zwar heute nicht telefonieren, aber er hat momentan auch viel zu tun."
"Bei einem Star ist das ja auch kein Wunder. Schon aufgeregt wegen morgen?" brachte sich Caro mit ins Gespräch ein.
"Ja, total!" entgegnete Ich ihr.
Mia war irgendwie seltsam drauf, sie sagte kaum etwas und hatte mehr mit sich selbst zu tun, als mit uns zu reden.
"Mia, alles okay?" fragte ich sie, als Laura und Caro in der Küche verschwunden waren.
"Naja..." gab sie kurz zurück.
"Jetzt rück schon raus mit der Sprache!"
"Emma, erzähl es bitte nicht den anderen, ja?"
"Klar. Versprochen!"
"Ich glaube ich mag Jonas. Also mehr als mir eigentlich lieb ist. Ich glaub ich hab mich in ihn verknallt..." stotterte sie vor sich hin.
Jonas, arme Mia. Jonas war einer der beliebteren Jungen an unserer Schule und hing eher mit Mädels wie Saskia ab. An sich war er ganz nett, aber so wirklich kam man an ihn nicht heran.
"Oh man, Mia. Was machen wir denn jetzt?"
"Keine Ahnung. Ich will das doch eigentlich gar nicht. Ich habe überhaupt keine Chance bei ihm. Und außerdem könnte ich ihn niemals ansprechen."
Mia war was Jungs anging extrem schüchtern. Sie war auch nicht der Typ, der sich schnell verliebte. In dieser Hinsicht waren wir uns sehr ähnlich, aber wenn sie es tat, dann so richtig.
Und gerade als ich dazu etwas sagen wollte, kamen die anderen zwei Mädels zurück.
"So, hier haben wir noch ein paar Getränke!"
Sie hatten Cocktails vorbereitet, welche wirklich gut schmeckten.
Dann entschieden wir uns dafür, etwas im TV zu schauen.
Gerade als Caro ihn anschaltete, bekam ich eine Nachricht von Shawn.
>Hey Darling, tut mir leid, dass ich mich noch nicht gemeldet habe.<
>Kein Problem, ich bin grade mit den Mädels zusammen. Was machst du?<
tippte Ich in mein Handy.
>Dich vermissen...<
>Hey, morgen bin ich doch wieder bei dir! Mein Flug geht um halb 10, ich sollte also gegen 11 Uhr da sein! Holst du mich ab?<
>Natürlich, was denkst du denn?! Wir sehen uns morgen!<

Ich hatte Montag und Dienstag frei, weil dort irgendwelche Feiertage lagen, was perfekt war, da ich für Freitag keinen Flug mehr bekommen hatte.

Gegen 10 Uhr verabschiedeten wir uns von Laura und Caro. Dann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, dort aufzutauchen, da Mum sicherlich noch sauer war.

Zu Hause angekommen gingen wir direkt in mein Zimmer, Mum und Lily waren nicht zu Hause und Sophie schien ebenfalls in ihrem Zimmer zu sein.
"So, jetzt erzähl mal." forderte ich Mia auf.
"Ich weiß auch nicht, in letzter Zeit bekomme ich immer ein flaues Gefühl im Magen, wenn ich in seiner Nähe bin. Woher kommt das denn bitte?! Ich hab doch gar nichts wirklich mit ihm zu tun." antwortete sie traurig.
"Ach Mia, das tut mir so leid. Aber vielleicht finden wir ja eine Lösung."
"Ja klar, was sollte denn bitte Jonas von mir wollen? Der steht doch soweit ich weiß auf Saskia oder nicht?"
"Und selbst wenn, wer hält es denn mit der lange aus?!"
"Naja, egal. Wollen wir langsam schlafen gehen? Morgen wird sicherlich anstrengend..."
Also gingen wir ins Badezimmer, um uns fertig zu machen und anschließend schlafen zu gehen.

Am nächsten Morgen wachte ich total aufgeregt vom Weckerklingeln auf, auch wenn es Samstag war, fiel es mir nicht schwer, früh aufzustehen.
Dann frühstückten wir und machten uns fertig.
Ich zog mir eine blaue Jeans an, darüber ein schwarzes Top und einen grauen Cardigan. Mein Make-up war wie immer und meine Haare ließ ich offen.
Mia hatte eine schwarze Jeans mit einem lockeren rosanen Pullover an.
Wir nahmen unsere Taschen und gingen nach unten, um sie ins Auto zu packen.

Im Wohnzimmer saß schon Mum, meine Schwestern schienen noch zu schlafen.
"Mum, können wir kurz reden?"
"Wenn du meinst."
"Es tut mir leid, sowas hätte ich nicht sagen dürfen."
"Meinst du, dass es leicht für mich ist? Ich vermisse Dad doch auch total und wünschte, er wäre noch hier."
"Ich weiß. Aber für mich eben auch nicht. Ständig stelle ich meine Freunde hinten an."
"Ihr müsst doch los oder? Das klären wir einfach, wenn du wieder kommst. Viel Spaß."
Sie nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Hab dich lieb Mum."
"Viele Grüße an Shawn."

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Onde as histórias ganham vida. Descobre agora