Kapitel 4

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„Komm, wir gehen zu mir. Ich muss mit Mr. Addison reden." Forderte ich ihn auf, während wir vermutlich um unser Leben rannten. Der Himmel war immer noch zugezogen, doch der unheimliche Mann war zum Glück nirgendwo zu sehen.

Endlich angekommen, traf ich im Gang sofort auf Mr. Addison. „Ich muss sofort mit Ihnen sprechen."

„Ich weiß." Sagte er trocken, als er nach draußen zeigte. Besorgt starrte er auf den Boden. Seine Angst war ihm ins Gesicht geschrieben. Das trug nicht gerade dazu bei, dass ich mich besser fühlte. Wir waren alle in Gefahr, dass wurde mir immer klarer.

„Irgendetwas stimmt hier nicht. Es übertrifft sogar die Erwartungen, die ich an die Gefahren hatte, die noch kommen würden." Fügte er hinzu.

„Aber was hat das alles zu bedeuten?" fragte ich. „Vorhin, am Bach, ich fühlte mich so... beobachtet. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und dann kam die Vision von einem Mann, in einem Wald, den ich schon oft in meinen Träumen gesehen hatte. Dann sah ich aber, dass es kein richtiger Mann war, er hatte komplett schwarze Augen und seine Haut war... grau." Mir schauderte es bei dieser Erinnerung, „Dann wurde, als ich wieder aufwachte, alles dunkel. Als wir wegrannten, entdeckte ich genau denselben Mann hinter einer Hecke."

Beide schauten mich besorgt an. Mr. Addison schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Oh nein, nein, nein! Das ist nicht gut. Es ist schlimmer, als ich befürchtet hatte. Der Wald... wie sah er aus? Beschreibe ihn!" Er war nun fast hysterisch.

„Er sah nicht ganz aus wie ein normaler Wald." Ich versuchte mich, an jedes Detail zu erinnern. „Da war so ein komischer Nebel. Aber irgendwie kein Nebel, den man normalerweise sieht, sondern so ein grauer Nebel. Nebenbei hatte ich auch so das Gefühl, die Bäume würden leben, als wollten sie mir etwas sagen."

Mr. Addison starrte mich mit offenem Mund an, Riley blickte zwischen uns beiden hin und her.

„Es passiert. Es wird tatsächlich passieren," sagte Mr. Addison, mehr zu sich selbst. Dann wandte er sich wieder mir zu. „Du musst uns jetzt helfen. Auf dich kommt es an. Du bist die Auserwählte. Nur du kannst beide Dimensionen vor dem Untergang bewahren." Mit diesen Worten verschwand er, während er sich beim Weggehen nervös durch die Haare fuhr.

Tränen standen mir in den Augen und meine Knie sackten ein. Riley war sofort zur Stelle.

„Ich schaffe das nicht", flüsterte ich, „Ich bin zu schwach, um ganze Dimensionen vor irgendeinem Untergang zu bewahren. Ich werde scheitern, dass bedeutet, dass alle sterben werden, oder was auch immer passiert. Vielleicht sogar schlimmeres."

„Hör mir zu, Luna. Ich hab dich gerade erst kennengelernt. Ich weiß nicht, wie du wirklich bist, denn ich kenne dich ja kaum. Aber ich bin mir sicher, dass du nicht umsonst auserwählt worden bist. Du musst es versuchen, darfst nicht aufgeben. Du bist stärker als du glaubst, dass ist das, wobei ich mir sicher bin. Komm, und jetzt steh auf, und wir werden gemeinsam schauen, wie wir die Dimensionen retten." Er reichte mir seine Hand. Ich packte sie und er zog mich nach oben. „Danke", sagte ich.

„Wir müssen irgendjemanden suchen, der uns erklärt, was hier vor sich geht", sagte ich.

Wir erreichten die Tür, durch die man zur Halle gelangt, in der ich bei meiner Ankunft war.

„Wollen wir klopfen?" fragte Riley.

„Nein. Warte", sagte ich, als ich stimmen hörte, die aus dem Raum stammten. Anscheinend fand dort gerade eine Besprechung statt.

Als wir etwas näher an die Tür herantraten, konnten wir genau verstehen, was besprochen wurde.

„Dieses arme Mädchen. Sie wurde gerade erst eingeweiht, und jetzt trägt es die Last von zwei Dimensionen auf ihren Schultern." Das war die Stimme von Mr. Addison. Offensichtlich ging diese Besprechung um mich.

Die Legende von EnkantorisWhere stories live. Discover now