Part 20. Gib das her!

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Heute würde ich Rider wieder treffen. Und das nicht nur kurz in der fünf Minuten Pause. Seit dem Kuss haben wir nicht mehr richtig miteinander gesprochen. Ich kann an nichts anderes denken, als an seine Grübchen und die weichen Lippen. Das bringt mich noch um. Ich weiß nicht warum, aber ich wollte ihm heute bei der Nachhilfe gefallen. Also entschied ich mich für ein braunes shirt, das man vorne am Kragen mit Schnüren binden konnte. Dazu trug ich einen blauen Rock und einen Gürtel. Nicht zu viel und nicht zu wenig. ich schminkte mich und ließ meine Haare offen. Der Rock ist wohl etwas unpraktisch. Schließlich fahren wir mit einem Motorrad zu Rider. Jetzt war es auch schon zu spät, um mich noch mal um zu ziehen. Ich lief runter, schnappte mir das Brötchen mit Marmelade von Andrew und lief raus. Das >Hey< von meinem Bruder ignorierte ich dabei gekonnt. Die Zwillinge sahen mich komisch an und fuhren los. Aiden räuspert sich vorne. >>Saphira, warum ziehst du in letzter Zeit andere Sachen in der Schule an?<< Er warf mir durch den Rückspiegel einen Blick zu. >>In meiner Freizeit laufe ich doch auch so rum. Also warum nicht schon in der Schule?<< Die Zwillinge brummten etwas unverständliches und ließen das Thema bleiben, während ich Andrews Brötchen aß.

Ich war den gesamten Tag total aufgedreht. In der Pause unterhielt ich mich draußen kurz mit Josie, die es gut fand, das ich Klamotten-technisch auch in der Schule aus mir heraus kam. Kurz, ihr gefiel mein Outfit. Ich war so nervös das ich, nach zehn Minuten quatschen, Josie verließ. Als ich das Schulgebäude betrat, spürte ich die Blicke der anderen. So war das schon den ganzen Tag über. Ich wurde regelrecht angestarrt und sah mit einem grinsen zu, wie meine Brüder alle Typen von mir fern hielten. Rider entdeckte ich mit seinen Freunden und einer Tussi auf dem Schoß, in der Cafeteria. Ich ließ es mir nicht anmerken, aber es störte mich. Warum eigentlich? Nur weil ich ein mal mit Rider geknutscht habe, heißt das nicht das ich irgendwelche Ansprüche stellen darf. Außerdem hasse ich diese naiven Mädchen, die einem Jungen hinterher rennen, der an einer Beziehung nicht interessiert ist. Ich wollte Rider nicht anglotzen, deshalb lief ich zu meinen Rückzugsort, der Bücherrei.

Riders P.O.V.

Ich hatte Saphira heute noch nicht gesehen, hielt aber Ausschau nach ihr. Als ich hier mit meinen Kumpels in der Pause an einem Tisch in der Cafeteria saß, gesellte sich plötzlich so ein Mädchen zu uns. Sie stellte sich als Cindy vor und sah total billig aus. Viel zu viel Schminke, zu kurze Kleidung und Schuhe in denen sie nicht richtig laufen konnte. Bei ihr war noch ein Mädchen, Sahra. Sie sah mindestens genau so schlimm wie Cindy aus. Cindy setzte sich einfach auf meinen Schoß und fing an uns voll zu quatschen. Na super, das hatte ich gerade noch gebraucht. Meine Kumpels sahen mich augenverdrehend an. Wir hassten quatschende Weiber, besonders wenn sie uns in einem Gespräch störten. Ich hatte meinen Jungs von der Nachhilfe und Saphira erzählt. Sie meinten, das ich mir bei ihr die Zähne ausbeiße. Aber ich wollte ja gar nichts von ihr. Das glaubten mir die Jungs nur nicht. Javier meinte, das ich noch nie einem Mädchen aus Nettigkeit geholfen habe. Weil ich eben nicht nett bin. Er meinte, das ich auf sie stehe und nur noch nicht begriffen habe, was mein Unterbewusstsein schon weiß. Daraufhin bekam er einen Schlag von mir. Die anderen hielten sich zurück. Niemals. Der spinnt doch. Ich wurde plötzlich aus meinen Gedanken gerissen, als ich Saphiras Namen aus Cindys Mund hörte. >>... und keine Ahnung, was die sich einbildet. Nur weil Saphira andere Klamotten trägt, heißt das nicht, dass sie keine Außenseiterin mehr ist. Ich meine kommt die in so nem billigen Outfit zur Schule und glaubt die Jungen fänden sie auf ein mal heiß? Tzzz. Ich sag euch was. Das ist einfach eine Schlampe die auf unschuldig macht. Ich wette...<<  Weiter ließ ich sie nicht sprechen. Es machte mich wütend, wie sie über Saphira sprach. Ich schubste sie von meinem Schoß und stand auf. Meine Kumpels sahen mich schon so an, als wüssten sie was kommt. Wahrscheinlich wussten sie es wirklich. Alle Schüler hatten sich zu uns umgedreht, um zu gucken, was passiert. >>Wage es noch ein einziges mal, so über Saphira zu sprechen und du wirst es bereuen, du Schlampe. Geh mir aus den Augen.<< Sie stapfte wütend mit ihrer Freundin davon. Javier sagte einfach trocken. >>Sag ich doch. Du stehst auf die Kleine.<< Die anderen sahen mich komisch an. >>Deine Kleine geht gerade aus der Cafeteria.<< Meinte Fernando. Er und Javier sind meine besten Freunde. >>Ich glaube, du solltest ihr nach gehen, Kumpel.<< Ich drehte mich zum Ausgang und sah wie ein Mädchen in einem blauen Rock und langen braunen Haaren die Cafeteria verließ. Aber  das konnte doch nicht Saphira sein. Sie trug in der Schule keine Röcke. Aber die Haare würden ich überall erkennen. Mist. Ich sollte hier nicht so herum stehen. Ich lief ihr nach. >>Viel Glück.<< Wünschten mir die Jungs. Wir unterstützten uns in allem, was wir taten. Wir waren wie eine Familie.  

How to love a BadboyWhere stories live. Discover now