Der schrei

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Ein Schrei, ein lauter Schrei hatte gerade die Nacht durchzuckt und mich gleichzeitig aus dem Schlaf gerissen. Woher war dieser Schrei nur gekommen, er stammte von einem kleinen Kind aber dieses Haus stand mitten im Nichts, keine Nachbarn und somit auch keine Nachbarskinder. Nur woher war der Schrei dann gekommen, hier war ja nichts. Nichts außer endlosen Feldern. Mein Mann schlief immer noch. Er hatte den Schrei anscheinend nicht gehört und dafür wollte ich ihn jetzt auch nicht Wecken. Doch ich musste einfach Wissen, woher dieser Schrei kam sonst konnte ich einfach nicht ruhig schlafen, das würde mein Gewissen nicht zulassen schließlich war es möglich das dort draußen ein Kind verunglückt war das Hilfe brauchte. Mürrisch stand ich auf und zog mich möglichst leise an um nicht meinen Mann zu wecken. Wobei, meistens brauchte man eine Trompete um ihn Wach zu kriegen, das bloße anziehen von mir würde da nicht ausreichen. Ich verließ das Schlafzimmer und ging durch die Vordertür nach draußen, wieder ertönte ein Schreien. Es kam aus den Haus aus der Gegenüberliegenden Straßenseite, warte, ein Haus auf der Gegenüberliegenden Seite. Das hatte es bis gestern noch nicht gegeben, träumte ich etwa noch. Ich knief mich einmal fest in den rechten Arm, ein starker Schmerz stieg empor, nein ich war Hellwach. Das Haus hier war Real und das Kindergeschrei schien genau aus diesem Haus zu kommen, wenn das Haus real war gab es aber sicherlich auch eine Familie die sich um das Kind kümmern konnte, damit hatte ich also nichts mehr zutun und selbst wenn. Ich würde bestimmt nicht in ein Haus gehen das gerade erst auf der anderen Seite der Straße aufgetaucht war, das kam mir doch schon sehr suspekt vor. Ich drehte mich um und wollte gerade wieder in mein eigenes Haus laufen, doch es war weg. Das ganze musste doch ein schlechter Traum sein, erst entstand auf der anderen Seite wie aus den nichts ein Haus und jetzt war mein eigenes Verschwunden. Das war doch gar nicht möglich, wie auch. Schon wieder schrie das Kind, dieses mal war der Schrei noch lauter und Markerschütternder als gerade. "Gott." Fluchte ich, ich würde wohl dieses Haus betreten müssen, vielleicht fand ich dann raus was hier gerade für ein krummes Spiel gespielt wurde. Das Kind schrie schon wieder: "Gott, ich hoffe du brauchst wirklich Helfe sonst sorge ich dafür da du sie brauchst." Fluchte ich und lief direkt auf das Haus zu, die Tür stand seltsamerweise offen und ich hatte immer mehr das Gefühl das es sich hier um einen ganz üblen Traum handelte. Sowas kannte ich sonst nur aus Horrorfilmen, hoffentlich war es jedoch keiner, ich hasste jede Art von Horror und jetzt befand ich mich gerade in einer verdammt gruseligen Situation. Vielleicht war das aber auch nur ein Hirngespinst, hinter der Tür verbarg sich vielleicht ein Wunderschöner Traum, hoffen durfte man ja noch. Die Hoffnung wurde jedoch in der Sekunde zerschlagen in der ich die Tür aufstieß, dahinter lag nämlich ein langer, dunkler, Staubiger Gang der ins Nichts zu führen schien. Ich trat ein, obwohl sich mein ganzer Körper dagegen wehrte. Die Tür fiel direkt danach ins schloss, was hatte ich auch anderes erwartet, eine Blumenwiese auf der mich mein Mann zum Picknick begrüßte, naja wohl kaum. Ich seufzte genervt, ich hasste diese ganze Situation und wollte nur  noch raus. Ich probierte die Tür zu öffnen rüttelte an ihr und probierte sie aufzutreten doch nichts geschah. Auch von den Fenstern, die man von draußen noch erkannt hatte fehlte jede Spur. Ich war also in diesen Gottverdammten Haus gefangen und der einzige mögliche weg nach draußen führte durch den dunklen Tunnel, keine Schönen Aussichten. Ich drehte mich wieder zum Gang. Doch, es wahr nicht der gang den ich gerade gesehen hatte, nein der hier war anders. An den Seiten konnte man die Umrisse von dutzenden kleinen Gestalten sehen. Was ging hier ab, was wahr das hier ein Ort und wer oder was waren diese Gestalten am Rand. Die Sicht verbesserte sich allmählich während sich meine Augen immer mehr an die Dunkelheit gewöhnten, am Rand saßen zum Glück keine Menschen dafür aber etwas was mindestens genau so Gruselig war wie Menschen. Es waren dutzende Puppen, Puppen die Menschen, die Kinder sowohl junge als auch Mädchen darstellten. Doch eine Sache fehlte den Puppen, man hatte ihnen anscheinend alle Augen ausgerissen, das ganze machte diese Puppen nur noch gruseliger. Wieder der Schrei des Kindes, dieses mal konnte ich sogar einige Wörter aus ihren Schrei entnehmen, das Kind schrie nach Hilfe. Ich wollte hier nur noch Weg, doch ich konnte nicht, ich musste diesen Kind doch helfen, oder? Schließlich hörte es sich danach an als würde dieses Kind gerade in Gefahr schweben. Aber falls das ganze hier wirklich nur ein Traum war, und das war es da war ich mir zu fast 100% sicher, dann war auch kein Kind in Gefahr und ich konnte hier einfach warten. Ich Sicherheit, nur umgeben von dutzenden Gruseligen, leblosen Puppen. Ach drauf geschissen, auch wenn es nur ein Traum war konnte ich immerhin hier etwas gutes tun und wer weiß vielleicht fand ich sogar einen Ausgang. Also lief ich den langen Gang entlang, an den Seiten befanden sich immer mehr und mehr Puppen, sie sahen alle verschieden aus. Keine war gleich, mal sahen sie eher Asiatisch aus, mal Europäisch. Mal waren sie Blondhaarig, mal Rothaarig keine Puppe sah gleich aus und doch hatten sie alle Gemein das ihnen die Augen fehlten, das was die Puppen Tod und Dämonisch wirken ließ. Ich ging weiter, obwohl mein Verstand schrie das ich es nicht tun sollte. Jede Faser in meinen Körper, mochte sie auch noch so klein sein sagte mir das ich so schnell wie möglich von diesem Ort verschwinden sollte. Ich kam währenddessen den Geschrei immer näher, doch auch die Art des Geschreies änderte sich, das Kind wirkte Hilfloser und Hoffnungsloser. So als würde das Kind bereits Wissen das ihr niemand helfen wollte oder konnte. Ich befand mich kaum noch Hundert Meter von dem Kind entfernt, doch sehen konnte ich es dank der Dunkelheit immer noch nicht doch langsam konnte ich zwei Umrisse erkennen. Wobei der eine Menschlich wirkte und der andere eher wie ein Gegenstand. Von wo aus das Geschrei kam konnte ich jedoch nicht zuordnen den das Kind war auf einmal ungewohnt Still, eine Nervöse Spannung lag in der Luft. Meine Beine fingen an bei jedem Schritt mehr und mehr zu Zittern, sie wussten anscheinend besser was auf mich zukam als ich selbst. Und dann konnte ich auch endlich erkennen was genau vor mir Geschah. Das Objekt war ein Käfig und in diesen Käfig saß ein sechs Jahre altes Kind mit verheultem Gesicht und vor Angst weit aufgerissenen Augen, doch der wahre Horror befand sich neben diesen Käfig. Ich konnte das Wesen, welches neben den Käfig arbeitete, nicht genau zuordnen und vermutlich wollte ich das auch gar nicht doch ein wahr klar es hatte nichts gutes im Schilde, es war in einen langen Schwarzen Umhang gehüllt und war nur ein wenig größer als das Mädchen. Es lief immer wieder um diesen Käfig herum, stellte Sachen ein und kritzelte irgendwelche Mahle auf die einzelnen Streben des Käfigs, währenddessen murmele es irgendetwas unverständliches. Das Kind schien mich entdeckt zu haben, denn die Angst wich auch ihren Augen. Doch dadurch wurde auch die Dämonische Gestalt auf mich Aufmerksam. "Ah sie an, wir haben einen weiteren Gast." Sagte das Wesen mit einer freudigen Stimme. "Schau ruhig zu aber hab keine Angst, ich sammle keine Erwachsenen." Was hatte das Wesen gerade gesagt, es sammle keine Erwachsenen, das hieß aber das er sehr wohl Kinder sammelte. Die ganzen Puppen, waren das etwas auch, nein, oder? Waren das etwas auch Kinder, Kinder die dieses Scheußliche Wesen ebenfalls Gefangen hatte. Ohne Vorwarnung griff das Wesen plötzlich durch die Gitterstäbe genau in die Augen des Kindes welches sofort laut losschrie, ob vor Schmerz oder Angst wusste ich nicht. Ich wollte eingreifen, doch meine Beine wollten sich einfach nicht in Bewegung setzten, ich war komplett Machtlos, konnte diesem Kind nicht helfen, nur zusehen wie das Scheusal ihre Augen stahl. Es riss die Augen des Kindes ross und Hinterließ zwei Schwarze Höllen aus denen Schwarzes Blut ran. Ein wahrlich abstoßender Anblick. "Man sagt ja die Augen eines Menschen sagen viel über ihn aus, nicht wahr." Sagte das Wesen und ließ vom immer noch schreienden Kind ab. "Nun den, dann wollen wir es mal zu ende bringen sagte das Wesen und schnipste einmal mit dem Finger. Plötzlich war der Gang hell erleuchtet sodass ich alles klar sehen konnte, zumindest fast alles den das Gesicht des Wesen konnte ich nicht erkennen. Dafür das Kind umso genauer, trotz der fehlenden Augen erkannte ich eine Sache genau. Dieses Kind, es ähnelte mir aber nicht so als wäre es mein Jüngeres Ich. Nein, es wirkte eher so als wär dieses Kind, mein Kind. Was war das hier nur für ein Traum. "Bitte tu ihm nichts." Schrie ich als ich es endlich geschafft hatte meine Stimme wieder zu finden doch natürlich hörte das Wesen nicht auf mich, es lief zum Käfig und begann etwas zu Summen, eine Formel. Die Stäbe des Käfigs fingen an zu Glühen, das Kind schrie noch lauter als zuvor und dann verwandelte es sich. Ich konnte es ganz genau erkennen, wie erst der eine und dann der andere Arm zu Stoff wurde, dann ging es auf die Beine über und schließlich, bestand der ganze Körper nur aus Stoff. Dieses Wesen, dieser Dämon. Er hatte mein Kind, meine Tochter in ein lebloses Objekt verwandelt. Meine Beine funktionierten Schlagartig wieder und ich rannte vor Wut schreiend auf dieses Ding zu. Das lachte nur Hämisch und schnipste einmal mit den Finger. Schreiend wachte ich auf.

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