Ein Schuss

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"Ist er immer noch hinter uns." Fragte ich meinen kleinen Bruder der zusammen mit mir davon rannte. Aus einer kleinen Wunde an seinen Bein ran Blut und nach seinen Gesichtszügen zu urteilen tat es ihm Höllisch weh, auch wenn er es niemals zugeben würde. Mein Bruder warf einen schnellen Blick nach hinten. "Nein wir haben in Abgehängt." Sagte er Zögerlich, ich sah mich ebenfalls um und konnte niemanden sehen. Wir blieben in einer kleinen Gasse stehen und lehnten uns gegen eine Hauswand. Mein Herz raste und mein Lunge schien zu Kollabieren. "Wer zum Teufel war der Kerl." Fragte ich meinen kleinen Bruder der Plötzlich ganz Unschuldig zu Seite guckte, natürlich wusste er wer das war oder zumindest wer in Geschickt hatte. Er hatte sich vermutlich wieder mit irgendeinen Drogenboss angelegt. Ich hatte ihm schon Hunderte male gesagt das er das verdammt noch mal lassen soll weil er dabei immer wieder fast ums Leben kam aber er wollte einfach nicht auf mich hören."Mit wem hast du dich dieses mal angelegt." Fragte ich ihn mir relativ gefasste Stimme. Ich brodelte innerlich, ich fand das ja schon schlimm genug das er sein Leben in Gefahr brachte aber jetzt hatte er auch mein Leben in Gefahr gebracht und ich hing an meinen Leben, im Gegensatz zu ihm. "Mit niemanden." Seine Stimme zitterte, ein klares Anzeichen dafür das er log, worin er sowieso nie wirklich gut war und es auch nur in absoluten Notfall tat. "Hör auf zu lügen, du hast wieder probiert eines der Mädchen zu befreien und das obwohl du mir Versprochen hast damit aufzuhören, oder?" "Habe ich nicht." "Doch hast du und jetzt hör auf zu Lügen, das kannst du sowieso nicht und jetzt erzähl mir lieber mit wem du dich dieses mal angelegt hast." sagte ich wütend, meine Wut stieg langsam ins unermessliche, wenn ich eine Sache, neben den erschossen werden, wirklich haste dann waren es Lügen. "Na gut." seufzte mein Bruder "Ich habe mich mit der Russischen Mafia angelegt, bist du jetzt zufrieden." Mit der Russischen Mafia also, es konnte ja nicht einfach irgend eine kleine Verbrecher Familie sein, nein es musste die Russische Mafia sein, mit wem sollte man sich sonst anlegen. "Wieso hast du das getan." Schrie ich. "Wieder um ein kleines Mädchen zu befreien welches von der Mafia entführt wurde." Er nickte. "Du hast mir doch Versprochen das nicht mehr selbst zu regeln sondern es der Polizei zu melden damit sie sich darum kümmern, das ist schließlich ihr Job." "Aber die Polizei kümmer sich doch sowieso nicht darum, die haben doch viel zuviel Angst vor denen und zudem war ich selbst Polizist." "Du warst für Zwei Monate Polizist und wurdest dann entlassen weil wegen deinen Heldentaten ein Zivilist gestorben ist, und jetzt riskierst du wieder das Leben von Zivilisten und dazu noch dein eigenes." "Was soll ich den Machen." Er begann auch zu schreien. "Hätte ich einfach nichts tun sollen, warten bis die Polizei eingreift oder wie in den meisten fällen einfach nichts tut, soll ich einfach die Augen vor den Problemen der Welt verschließen." "Nein, aber du sollst das Menschen überlassen..." "Die Wissen was sie tun." Unterbrach mich mein Bruder. "Das hast du mir schon dutzende male gesagt und ich habe es auch gemacht, ich habe den richtigen Menschen bescheid gegeben und habe dann gewartet und weißt du was passiert ist." Er stoppte kurz seinen Monolog." "Nichts, rein gar nichts ist passiert, es wurden nur noch mehr Menschen entführt, mehr nicht. Ich tue immerhin nicht so als würde ich nichts von den Problemen wissen, wie du es so gerne tust." Ich schüttelte frustriert den Kopf, mein Bruder war manchmal ein ziemlich Dickkopf, das zwar oft praktisch aber gerade in solchen Situationen kotzte es mich einfach an. Wieso wollte er den einfach nicht verstehen das er sich erst einmal um sich selbst sorgen sollte. "Nein, ich probiere immerhin zu helfen und manchmal geht das eben schief, damit muss ich leben aber das ist immer noch besser als zu Wissen das man Theoretisch etwas tun könnte, es aber nicht tut weil man zu Fei..." Ein Schuss durchzuckte die Gasse. Ich fuhr herum und sah zur Quelle des Geräusches, es war der Mann der uns gerade auch durch die Halbe Stadt gejagt hat. Er sah zum Boden neben mir und dann sah er mich direkt an. Doch anstatt auf mich zu schießen ging er einfach, anscheinend hatte er sein Ziel erreicht, doch er hatte keinen von uns Getroffen, oder? Ein leises Gurgeln ertönte direkt neben mir, die Kugel hatte meinen Bruder getroffen und sein Herz durchschlagen, langsam sackte er zu Boden. Ich fing in mit meinen Armen auf und ließ in sanft zu Bode gleiten. Dann riss ich ein Stück von meinen Pullover ab und presste es so Stark ich konnte auf die Blutende wunde. Ich spürte Trauer in mir Aufsteigen, Trauer die sich mit meiner Wut und meiner Angst zu einen unguten Cocktail der Panik mischte. "Halt durch, halt einfach durch." sagte ich mehr zu mir selbst als zu meinen Bruder. Es war meine Schuld, es war alles meine Schuld, hätte ich in nicht mit unseren Streit abgelenkt hätten wir diesen Mann bemerkt und hätten fliehen können. "Lass es sein." sagte mein Bruder röchelnd setzte sich auf. Ich drückte in sanft wieder runter. "Bleib liegen." "Hör mir zu." Mein Bruder probierte etwas zu sagen doch ich unterbrach in. "Sag nichts, sonst verlierst du zuviel Blut." "Nein, hör mir zu, ich bin sowieso schon so gut wie gut wie tot." Unterbrach er mich. "Ich habe Zwei Mädchen gefunden die vor kurzem entführt wurden, du musst sie retten, das ist mein letzter Wunsch." Diesen Wunsch würde ich ihm erfüllen, wenn auch nicht ganz freiwillig. "Bevor du von mir gehst." sagte ich mit Tränen in den Augen. "Gestatte mir noch eine letzte frage, wieso?" Er schaffte es nicht mehr zu antworten, die frage blieb also offen und ich wollte unbedingt wissen was der Grund für seinen Selbstmord war.

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