Kannst du die Schatten sehen

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"Kannst du die Schatten sehen." fragte mich mein Großvater am späten Abend. Wir hatten uns mit den Rest der Familie zu einen gemeinsamen Abendessen in einen kleinen Restaurant getroffen. Der Abend war bis jetzt recht ruhig verlaufen, zwar hatte mein Großvater nur selten gesprochen doch das war ich von ihm sowieso gewohnt. Die Frage überraschte mich jetzt aber dennoch, er sprach sonst nie in Rätseln sondern war immer ehrlich und direkt. Eine Eigenschaft für die ich in sehr Schätzte auch wenn sie einen oft in Unangenehme Situationen brachte. "Was meinst du Opa." fragte ich verwirrt. "Da, siehst du diesen Jungen Mann, der in Licht der Laterne steht." Er zeigte auf eine kleine Laterne, die ungefähr Hundert Meter von uns entfernt stand, tatsächlich stand in ihren Matten Lichtkegel ein Junger Mann. Er war ungefähr dreiundzwanzig, besaß blondes Haar und hatte dunkle Kleidung an welche in mit der Nacht verschmelzen ließ. "Ja ich sehe in." Sagte ich Langsam "Aber ich verstehe nicht was mit ihm los sein soll." "Siehst du den nicht seinen Schatten?" Fragte mich mein Großvater, ich schüttelte mit den Kopf, ich konnte nichts Ungewöhnliches an in ausmachen. "Sieh genau hin, oft versteckt sich der Schatten eines Menschen und mann kann in nicht beim ersten mal sehen." Ich sah nochmal genau hin und konnte nichts Verdächtiges erkennen. Den einzigen Schatten den ich sehen konnte war der,  der von Körper erzeugt wurde, aber den hatte jeder Mensch und auch jeder Gegenstand, so einen Schatten würde er mir nicht zeigen wollen, nur was für einen Schatten wollte er mir dann zeigen. "Ich kann nichts sehen was meinst du." fragte ich meinen Großvater. "Jetzt hör auf den Jungen deine seltsamen Geschichten erzählen, den Schatten, von den du uns immer erzählst gibt es nicht." Unterbrach uns mein Vater plötzlich, er war wütend, weshalb auch immer mein Großvater wollte mir doch nur etwas erzählen und ich interessierte mich sogar dafür, wieso wollte er also das er mir nicht noch mehr erzählte. Dann war das Gespräch vorerst beendet, mein Großvater schien die Abrupte Unterbrechung genauso zu stören wie mich. Wir aßen alle schweigend weiter,  mein Vater starrte mich und meinen Großvater die ganze Zeit an, währenddessen schaute mein Großvater immer wieder nach hinten und sah nach den Jungen Mann der Vermutlich immer noch an der Laterne stand. Irgendwann stand dann mein Vater auf um auf Toilette zu gehen. Sofort beugte ich mich zu meinen Großvater und fragte: "Woran erkennt man einen Schatten." Er überlegte kurz, dann antwortete er: "Jeder Mensch hat einen Schatten, meistens kann man in nicht sehen und meistens hat er auch keine Auswirkung auf das Privatleben einer Person, doch bei einigen Menschen wird der Schatten so mächtig das er negative Auswirkungen auf das Privatleben einer Person hat, sie verstellen sich oder probieren einen Teil ihrer Persönlichkeit zu ändern, das hat negative Folgen da man sich nicht frei Ausleben kann, ein Schatten verändert das Leben einer Person und schadet ihr damit" "Wie entstehen solche Schatten, die Tauchen doch nicht einfach so auf, oder?" Mittlerweile verstand ich auch wieso mein Vater dieses Gespräch unterbinden wollte, diese Geschichte war ein wenig Unheimlich. "Wie gesagt jeder Mensch hat einen Schatten, doch bei den meisten Menschen ist er Schwach und kaum existent, der Schatten ernährt sich von deinen Zweifeln, deiner Angst und deiner Ängsten, umso mehr Angst du verspürst umso stärker wird er." Jetzt hatte ich es verstanden doch einer Frage hatte ich trotzdem noch. "Wieso hast du eigentlich ausgerechnet den Jungen Mann als Beispiel ausgewählt, er wirkt nicht so als hätte er einen Schatten." "Deswegen habe ich in auch nicht ausgewählt er steht kurz davor seinen Schatten zu besiegen, den dass ist das wichtigste, egal wie groß und Mächtig dein Schatten ist du musst in Bekämpfen, erst wen du aufgibst oder davon rennst hast du verloren." "Erzählst du den Jungen schon wieder deine Märchen." Unterbrach uns mein Vater erneut. "Der Junge ist gerade mal Zwölf Jahre alt und deine Märchen sind das letzte was er jetzt brauchen kann." Wir aßen weiter, das Thema schien beendet zu sein doch als mein Vater rein ging um die Rechnung zu bezahlen flüsterte mein Großvater. "Dein Vater denkt der Schatten eines Menschen sei ein anderes Wesen welches neben uns existiert, doch in Wirklichkeit ist er ein Teil von uns, er ist ein Teil unserer Persönlichkeit und das macht in so gefährlich."

Kurzgeschichten SammlungWhere stories live. Discover now