Die Nacht bricht an

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Es würde wieder passieren, sowie in den letzten fünf Nächten. Es würde wieder genauso ablaufen, ich konnte nichts tun. Ich hatte viel Probiert um diesen Fluch zu entgehen doch keiner meiner Versuche hatte Früchte getragen. Sogar als ich mich mit Schlafmittel früher einschliefen ließ hatte mich die Dämonen eingeholt, sie erschienen mir in meinen Traum und Terrorisierten mich genauso wie in der Realität, ich konnte nicht fliehen. Die einzige Möglichkeit war der Selbstmord aber daran wollte ich einfach nicht denken, die Dämonen wollten zwar das ich zu ihnen kam damit ich meine Seele heilen konnte aber bis jetzt konnte ich immer wieder stehen. Die Frage war nur wie lange ich diesen Terror noch durchhalten konnte ohne daran innerlich zu Zerbrechen. Jede Nacht kehrten meine Dämonen zurück, es wurde immer schlimmer und es wurden immer mehr Dämonen. Ich sah aus den Fenster, die Sonne war jetzt fast schon hintern Horizont verschwunden und Tauchte den Himmel in ein Mattes Orange. Früher hatte ich diesen Anblick geliebt, heute löste er nur noch eine Sache in mir aus, Angst. Ich ging ins Wohnzimmer, hier würde ich Vermutlich die ganze Nacht bleiben. Der Balkon und die Küche waren am weitesten von diesen Ort entfernt, somit konnte ich am leichtesten der Versuchung widerstehen. Alle gefährlichen Gegenstände hatte ich schon vor Wochen entfernt und einige sogar ganz Weggeworfen, so blieb ich wenigstens am leben auch wenn ich mir manchmal wünschte es wäre nicht so. Ich setzte mich auf die Couch, machte den Fernseher an und probierte mich auf die Sendung zu Konzentrieren. Es war irgendeine Dokumentation über die Entwicklung des Computers die auf Zdfinfo lief, ich kannte sie nicht und fand sie eigentlich sogar interessant nur leider konnte ich mich kaum auf sie Konzentrieren. Und dann ging die Sonne Endgültig unter. Draußen war es jetzt komplett dunkel, nur einige wenige Lichter von Häusern oder Wohnungen kämpften gegen die Dunkelheit an. Mein Licht brannte auch noch, doch das würde die Dämonen nicht fernhalten, das hielt sie nie fern. Und dann ertönten die ersten Stimmen. "Du hast mich in den Abgrund gestoßen." Rief eine weibliche Stimme die ich meiner Schwester zuordnen konnte. Sie tauchte immer zu erst auf, sagte immer da gleiche und hatte bei jedem einzigen Wort recht. Ich hatte sie in den Abgrund gestoßen, sie war seit zwei Jahren in Therapeutischer Behandlung und lebte seit einem Jahr in einer Speziellen Anstalt die sich mit Problemen wie ihren beschäftigte. Ich hätte ihr wirklich helfen können, ich hätte die tiefe Dunkelheit in ihr sehen müssen, ich hätte ihr helfen müssen damit sie nicht noch Tiefer in diese Dunkelheit fiel. Doch was hatte ich getan, nichts, rein gar nicht ich hatte nicht einen Finger gerührt. Meine Berufliche Karriere war mir damals einfach wichtiger und da ich meine Familie sowieso nicht ausstehen konnte war mir die Entscheidung damals auch nicht allzu schwer gefallen. Heute jedoch bereute ich sie. "Du hast die Dunkelheit nicht gesehen, du bist mein Schlimmster Dämon." Sagte sie leise. Ich kniff die Augen zusammen und hielt mir die Ohren zu, ich wollte es nicht hören, nicht schon wieder, nicht noch ein weiteres Mal. "Du hast unsere Familie zerstört." Sprach eine Weitere Stimme, sie gehörte zu meinen jüngeren Bruder, dieser Vorwurf wurde das erste mal bei meinen Siebzehnten Geburtstag von ihm geäußert, er war gerade mal vierzehn und er meinte das ich an der Trennung unserer Eltern Schuld sei. Seitdem gab er mir in allen Belangen die unsere Familie negativ belasteten die Schuld, er sagte sogar ich würde unsere Familie hassen und das nur weil ich meinen Vater damals unterstützte und für meinen Job in seine Nähe zog. Bei ihm wusste ich immerhin das er nicht zu hundert Prozent richtig lag, trotzdem war er einer meiner schlimmsten Dämonen, den er war der Vorbote für meine Mutter. Er erschien meistens erst später doch heute wollten sie mich anscheinend schon von Anfang an komplett in den Wahnsinn treiben. Die Frage war nur wie lange es dieses mal dauern würde bis sie erschien, normalerweise brauchte sie zehn bis fünfzehn Minuten, Zeit die ich dringend nötig hatte um mich auf sie vorzubereiten. Zwei Minuten vergingen, zwei Minuten in denen ich es schaffte die Stimmen zu Ignorieren. Doch dann ertönte die Stimme meiner Mittlerweile verstorbenen Mutter. "Du hast mir den Lebenswillen genommen." Flüsterte sie leise. "Du wolltest mich doch schon immer Zerstören." Die letzten Worte spuckte sie mir fast entgegen. Ich war den Tränen nahe. "Das ist nicht war." Murmelte ich leise "Ich wollte dir nie etwas tun." "LÜGE." Kam es gleichzeitig aus allen drei Mündern. "Du hast uns immer dafür verachtet das wir glücklich sind." Begann meine Schwester, ihre Stimme war Kalt und voller Verachtung. "Und deshalb hast du probiert unser Glück zu Zerstören." Sagte mein Bruder "Das ist nicht war." "Und du hast es Geschafft du hast uns alle Zerstört nur damit du Glücklich bist." Beendete meine Mutter den Satz. "Das stimmt nicht, ich wollte euch nie etwas Böses." Eine einzige Träne ran über mein Gesicht. "Hört auf." Murmelte ich leise bevor meine Familie wieder auf mich einredete. Es war ein endloser Fluss von Wörtern, der nie zu enden Schien. Nach und Nach gesellten sich weitere Stimmen dazu, ich konnte sie kaum noch auseinander halten, so viele waren es mittlerweile. Ich lag mittlerweile auf der Couch, presste meine Hände auf die Ohren um irgendwie dieses Redeschwall zu stoppen und weinte ununterbrochen. Ich wusste nicht wie lange ich da lag, es kam mir wie Stunden vor obwohl es vermutlich nur Minuten waren. Ich war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, der endlose Redeschwall benebelte meinen kompletten Verstand und ließ mich in einen Zustand aus Angst und Verzweiflung zurück. Dann ertönte eine Stimme die ich noch nie zuvor gehört hatte, doch ich kannte sie, es war die Stimme meines Freundes, einer der wenigen Menschen die mir aus meinen alten Umfeld noch geblieben waren. Aber das konnte nicht sein, ihn hatte ich noch nicht vertrieben, er war mir nicht geblieben und er liebte mich, zumindest sagte er das. "Wieso du, ich habe dir doch nichts getan." "Noch nicht." Sagte die Stimme, sie klang ungewohnt Kalt und herzlos, so kannte ich in gar nicht. "Du wirst mich Zerstören so wie du es mit jeden gemacht hast der dir mal etwas bedeutet hat, du hast schon Angefangen doch verschließt wieder die Augen, so wie du es immer getan hatte." Ohne es wirklich groß zu merken hievte ich mich von der Couch Hoch und taumelte in die Richtung des Balkons. Sie hatten recht, sie hatten alle recht alles was ich berührte ging Kaputt, ich musste es beenden bevor ich auch noch meinen Freund zerstörte. Ich kam den rettenden Balkon, den Rettenden Ende immer näher, ich musste es so schnell wie möglich beenden, jede Sekunde die ich noch lebte stellte eine mögliche Gefahr für meine Mitmenschen dar. Die Stimmen sprachen mir gut zu, sie sagten mir das ich der Menschheit einen gefallen tuen würden und sie hatten recht, sie hatten immer recht. Ich erreichte die Balkontür und probierte sie zu öffnen was sich in meinen Zustand als ziemlich kompliziert herausstellte, doch ich schaffte es nach einigen Sekunden und stieß die Balkontür. Schlagartig war es eiskalt, mein Kopf wurde durch die Abrupte Kälte ein wenig klarer. Sollte ich wirklich Springen, wenn würde ich wirklich einen Gefallen damit tun. "Jeden." flüsterte eine Stimme in meinen Kopf die ich nicht genau zu ordnen konnte, aber sie hatte recht, schon wieder hatten die Stimmen recht. Ich ging zum Geländer und starrte in die Tiefe, die Rettung meiner Seele war nahe. Ich stellte mein Fuß aufs Geländer, in wenigen Sekunden würde ich die Erde von meinen eigenen Antlitz befreien. Plötzlich hörte ich ein Klingen, ich nahm mein Fuß von Geländer und blickte zur Tür. Die Stimmen wurden schlagartig leiser und ich konnte endlich mal wieder einen klaren Gedanken fassen, wollte ich gerade wirklich springen, wenn hätte ich den damit geholfen außer mir selbst, niemanden. Es klingelte erneut, ich reagierte nicht. Mein Körper wurde plötzlich ganz schwer, ich sank nach hinten, gegen das Geländer und blieb auf den kalten Bodes des Balkons sitzen. Tränen flossen erneut über mein Gesicht und tropften auf den Boden, ich hatte versagt, nicht standgehalten. In Trance nahm ich war wie die Tür geöffnet wurde, mein Freund kam rein, rannte zu mir und redete auf mich ein. Ich nahm nicht wirklich viel davon war, ich wusste nur das ich nicht noch einmal standhalten würde, ich musste eine Lösung finden.

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