Kapitel 15

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Julis POV

Ein Klingeln ließ mich von meinem PC hochsehen.
Ich lief zur Tür und sah durch den Türspion.
Verwundert sah ich in Ophelias Gesicht, ehe ich die Tür öffnete.
"Was machst du denn hier?", überrascht sah ich die Brünette an, die mich sofort in eine Umarmung zog.
"Gott Juli, es tut mir so unendlich leid. Ich- ich wollte schon längst kommen, aber ich- ich wusste nicht, ob du gerade einfach alleine mit Jamal sein willst. Und dann hat Pablo mir von eurer Begegnung gestern erzählt und ich hab mich so schlecht gefühlt.", sie sah mich schuldbewusst an.
"Hey Ophelia es ist doch nicht dein Job dich um mich zu kümmern! Du brauchst dich deswegen sicher nicht schlecht fühlen!"
"Aber du hast hier niemanden. Und ich wäre da und ich... Ich war es nicht."
Ich hatte Gavis Freundin vor 2 Jahren bei der WM kennengelernt und war seitdem öfters mit ihr unterwegs gewesen, meistens bei Championsleague-Spielen, der diesjährigen EM oder auch einfach privat.
Vor einem Jahr waren wir beispielsweise gemeinsam in Finnland und Amsterdam gewesen und ich liebte die Spanierin wirklich sehr.
Aber es war nicht unbedingt ihre Aufgabe, sich um mich zu kümmern.

"Und Jamal?", sie sah mich aufmerksam an.
Ich schnaubte: "Tja, er verschließt sich, kommt spät nach Hause, redet kaum mit mir und dreht sich im Bett weg. Wenn er überhaupt da bleibt, denn die letzten Nächte ist er mitten in der Nacht aufgestanden und hat auf dem Sofa weitergeschlafen...
Ich liebe ihn und ich verstehe, dass er Abstand will, um damit fertig zu werden, aber es tut so verdammt weh Ophelia.", ich sah sie mit schimmernden Augen an, sie nahm mich abermals in den Arm.
"Oh Maus.", sie strich mir über meine Haare.
"Weißt du was, wir schauen jetzt einen Film. Und morgen gehen wir aus. Zuerst Sushi und danach gehen was trinken und lenken dich ab. Du musst dringend auf andere Gedanken kommen."
"Ophelia ich denke ni-"
"Oh doch. Vertrau mir. Wir brauchen das beide."
Ich gab mich schließlich geschlagen, denn wenn ich eins aus der gemeinsamen Zeit mit ihr gelernt hatte, dann war es, dass man Ophelia nichts abschlagen konnte.

Jamals POV

"Okay, welches Restaurant ist heute dran?", ich sah Ana fragend an, die gerade dabei war, meine Schulter zu massieren.
Sie sah belustigt zurück: "Wer sagt, dass ich heute Zeit habe?"
"Dein Terminplaner.", ich nickte zu dem Kalender an der Wand, den sie überrascht ansah.
"Wow, okay. Na gut, dann versuchen wir heute mal etwas anderes. Wie wärs mit einem Sushi-Restaurant?"
"Bin dabei. Das hatte ich eh lange nicht mehr."
"Ach echt? Wieso das?", Ana sah mich interessiert an.
In dem Moment bereute ich es, den letzten Satz gesagt zu haben.
Denn sofort kam diese Leere zurück, die mich auf schleichende Art von Innen auszufüllen schien.
Die mir das Gefühl gab, als wäre die Raumtemperatur um mindestens 10 Grad gesunken.
Ana sah mich weiterhin fragend an, weshalb ich mich räusperte, um ihre Frage zu beantworten.
"Tja, in der Schwangerschaft darf man keinen rohen Fisch essen..."
"Ouh.", sie sah mich mitleidig an.
"Jamal, das wollte ich eh noch sagen, es tut mir sehr leid. Wenn ich irgendwas für dich tun-"
"Du hilfst mir, indem du mich ablenkst. Also wenn es dir nichts ausmacht, würde ich das Thema gerne nicht mehr anschneiden und ausführlich bereden."
"Ja, natürlich."
Eine kleine Stille legte sich über uns, bis Ana ihre Stimme erhob.
"Also, 8 Uhr?"
"Perfekt."
"Holst du mich ab? Ich würde mich vorher gerne umziehen."
"Ja klar. Schick mir einfach deine Adresse."
"Mach ich, sofern du mir deine Nummer gibst.", sie grinste, ich zog ebenfalls grinsend mein Handy hervor.

"Wow, ganz schön herausgeputzt.", ich sah Ana anerkennend an.
Sie trug ein schwarzes, enges Kleid und hatte sich einen Leder-Blazer über die Schultern geworfen. Dazu trug sie silberne Glitzerhighheels und passenden Schmuck. Ihre Haare fielen ihr offen über die Schulter und eine silberne Glitzertasche vollendete das Outfit.
"Tja, was soll ich sagen. Ich liebe es mich fertig zu machen.", sie lächelte und kam zu mir, um durch die Autotür zu steigen, die ich ihr eben aufgehalten hatte.
Nachdem sie drinnen saß und sich anschnallte, schloss ich die Tür wieder und lief zur Fahrerseite, um selbst einzusteigen.
"Also, Adresse?"

Endless love ? - Jamal MusialaWhere stories live. Discover now