Tag X

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Mika

Also, es war eigentlich ein  ganz normaler Tag. Ich glaube es war Freitag oder Samstag, weil wir nach dem Training oder Treffen noch alle zusammen weg wollten. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir es nicht getan hätten.
Achso, "wir" sind meine Freunde, die ich vorhin erwähnt  habe.
Chris, Janys, Charlotte , Max und ich.
Ich weiß nicht warum wir schon seit Jahren alles zusammen machen und sie wissen es auch nicht. Seit dem Verschwinden meiner Eltern wohne ich bei Janys. Er ist zwei Jahre älter und er und Charlotte sind ein Paar.
Chris ist auch schon 17 und ist Charlottes Bruder. Sie ist so alt wie ich und meine beste Freundin. Und dann ist da noch Max. Er ist 15.
Aber jetzt ist das auch egal.

Wie gesagt , es war Abend und wir waren noch in der Stadt unterwegs. Ich glaube ursprünglich waren wir auf dem Weg ins Kino. Ich weiß noch, dass wir furchtbar rumgealbert haben.  Es war gar nicht mehr weit.
Ich schlürfte lautstark mit Charlotte die letzten Reste eines Milchshakes um die Wette, weil man eh nie alles mit dem Strohhalm erwischt.
" Ich glaub, Mika hatte weniger drin."
Achja, Max war der Schiedsrichter.
"Stimmt ja nicht."
Vielleicht auch doch. Fünf Meter weiter standen Janys und Chris. Sie warteten.
"Leute, wenn ihr noch den ganzen Film sehen wollt, solltet ihr mit euren Hirnfrost-Geschichten aufhören. Wir sind spät dran." "Spielverderber ",murrte Charlotte. Aber sie grinste.
Ja, Charlotte und Janys sind wirklich deep in love.
Wir gingen also weiter und ehrlich, es war nur noch eine Ecke, um die wir hätten biegen müssen, aber zehn Meter davor ... Es war die letzte Gasse vor der Ecke und ausgerechnet Chris musste einen Seitenblick riskieren. Und stehen bleiben musste er wohl auch.
" Hey, Mika..." Nur zum Verständnis, wir liefen zwei Meter hinter den anderen.
Und ich musste wohl auch stehen bleiben, dumm, wie ich nun mal bin.
" Was ist?" " Schau mal..."
Er deutete langsam auf etwas im sehr dunklen Zwielicht in der Seitengasse.
"Seh nix." "Dann schau hin."
Und dann bog er einfach ab.
Ok stellt euch mal eine typische enge Seitengasse vor, so mit alten Kartons, Mülltonnen und zu vielen räudigen Katzen. Naja die Katzen könnt ihr auch weg lassen.
Jedenfalls standen wir jetzt in einer solchen Gasse und Chris steuerte auf den ältesten und ranzigsten Karton zu. Bah!
"Wenn da jetzt keine niedlichen Tierchen drin sind, die unbedingt Hilfe brauchen, bekomm ich zwanzig Euro von dir!"
Er antwortete nicht, sondern lachte nur und begann den Karton zu untersuchen. Ich wusste jetzt wenigstens, warum er so ein Gewese darum machte, denn das alte Pappding schien ein bisschen von innen heraus zu leuchten.
" Ich glaub, du wirst enttäuscht, oder es gibt leuchtende Katzen und Hunde." "Haha sehr witzig. Mach endlich auf."
"Leute was macht ihr denn da?! Wir kommen zu spät!" Ich sah nach hinten. Janys, Max und Charlotte standen am Eingang der Gasse und sahen uns verständnislos an.
Chris sah sich gar nicht um und öffnete das Kartonding. Ich schaute neugierig hinein und runzelte die Stirn.
"Was soll das sein? Ein Taser?"
"Dafür bräuchte es wohl einen Knopf oder so. Es sieht eher so aus wie eine Kassete. Mit ein bisschen Licht drum herum." Ich streckte den Finger aus und bildete mir ein, dass es heller zu leuchten begann. Chris war schneller und schnappte sich das Ding.
Mittlerweile standen auch die anderen neben und hinter uns. Janys rollte mit den Augen.
"Und deswegen gehen wir nicht ins Kino. Wow!" ...

Janys

Ich sah zweifelnd auf das, was Chris da gefunden hatte. Zugegeben, es leuchtete.
"Und was soll das sein?" Max nahm es Chris aus der Hand und zuckte zusammen. "Aua! Da ist Strom drauf."
Er gab es mir. Der Schlag, den ich bekam, war gar nicht so klein. Es sah nach einer Kassette aus, aber nur ganz entfernt.
Ich hielt es Charlotte hin, die mich skeptisch ansah. "Ich bin nicht sicher, ob ich es wirklich haben will."
Sie nahm es natürlich trotzdem.
"Ah! Ne, jetzt geht's wieder. " Sie drehte es um, zuckte mit den Schultern und streckte es Mika entgegen, die ungeduldig wartete.
Rückblickend hätte sie es vielleicht nicht nehmen sollen, aber wer hätte ausgerechnet sie davon abhalten sollen. Ich mit Sicherheit nicht!
Ich drehte mich weg und sah mich um. Und dann traf mich etwas im Rücken.  Ich knallte auf den nicht sehr sauberen Boden und alles wurde schwarz.

MutantWhere stories live. Discover now