Was ist hier los?!

17 2 2
                                    

Chris

Eigentlich hatte David  uns verboten, noch eine Nacht bei Mika zu bleiben. Er war der Meinung, dass wir unser Bett gefälligst zu benutzen hätten. Um ehrlich zu sein: sobald David bei sich zuhause verschwunden war, standen wir wieder zu zweit vor dem Krankenzimmer.
Der Arzt hatte gesagt, dass es Mika jetzt besser ginge und die heiße Phase quasi überstanden war.
"Ich frag mich, wie es jetzt weitergeht."
"Was weitergeht?" "So alles eben."
Ich sah Max vermutlich ziemlich verwirrt (und dämlich) an.
"Ich meine wir waren alle in der Schule und sollten vielleicht irgendwann für uns selbst sorgen können. Die werden uns ja wohl kaum für immer hier durchfüttern wollen."
"Vielleicht sind wir so Forschungsobjekte und werden dafür bezahlt?"
"Willst du das? Eigentlich nicht,  oder?"
Ich sah auf den Boden.
"Meinst du,  wir sehen unsere Eltern irgendwann wieder?"                                                                        "Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Aber ich hoffe es , irgendwie."

Wir betraten das Krankenzimmer und schwiegen eine Weile. Mika lag ganz ruhig, aber zu still, als dass es Schlaf hätte sein können. "Ich würde echt gerne wissen, wie es jetzt weitergeht. Wir sind schließlich nicht volljährig und können ja auch nicht irgendwem gehören, oder ?" Max sah mich leicht unsicher an. Ich wusste es auch nicht, wir wussten rein gar nichts. Null!

Ich betrachtete die kleinen dunklen Katzenohren, die an Max' Kopf wuchsen. Was sollte das eigentlich alles? Ich meine, als ich da saß, im dunklen Krankenzimmer und ohne die geringste Ahnung, was demnächst auf uns zukommen würde und was echt war und was nicht...Leute ich glaube, ich hatte echt Angst. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damit nicht allein war.

Ich glaube, wir haben ziemlich lange einfach nur dagesessen und gewartet, keine Ahnung worauf, aber es fühlte sich so an, als würden wir einfach nur darauf warten, dass etwas passierte.Ich sah mich um. Eigentlich war alles dunkel. Aber sie Bürotür des Arztes stand noch offen und ein leichter Lichtschimmer fiel durch den Türspalt. Ich stand auf. Der Computer war angelassen worden. Aber man brauchte ein Passwort. Na toll!

Max trat neben mich und sah sich um. Er blätterte durch ein paar lose Dokumente, die auf dem ganzen Tisch herumflogen. Nicht besonders ordentlich für einen Arzt. Aber wer wusste schon, ob er wirklich ein Arzt war. "Was ist das?" Max hielt mir ein Blatt Papier vor die Nase. "Meinst du, ich kann das ohne Licht lesen?" Er verdrehte die Augen. "Dann hör halt zu."  Er überflog den Zettel einmal. "Maximilian Surt. 12.08. Mutation 40%. Wahrscheinlichkeit eines gestaltwandelnden Phänomens. Was soll das heißen 40%?" Er sah mich eher verärgert an. "Sollen mir jetzt auch noch kleine Schnurrhaare wachsen?!" Max war kein Katzenmensch, sollte das nicht klar sein, heute hat er sie ganz gerne.

"Steht da sonst noch was? Über die anderen oder so?" "Über dich meinst du...Chris Reder ; Mutation 20%. Tja scheint nur son Bericht zwischendurch zu sein." Ich wusste nicht so ganz, was ich davon halten sollte. Es machte die ganze Sache nur noch verwirrender, aber gleichzeitig auch glaubwürdiger. Ach verdammt...

Max ließ das Blatt wieder auf den Tisch segeln und schob mich aus dem Zimmer zurück zu Mikas Bett. Er gähnte. "Weißt du, auf der einen Seite ist das ja eigentlich schon alles ganz cool, aber irgendwie würde ich auch gerne in meinem Bett aufwachen und meinetwegen auch zur Schule gehen und meine ganz normalen Probleme ignorieren. Aber nicht solche. Und diese Ohren wäre ich auch gerne los." Ich musste lachen, aber er hatte ja Recht.



Janys

Ich hatte mir schon gedacht, dass wir Max und Chris hier bei Mika finden würden. Die lag immer noch leichenblass in ihrem Bett und rührte sich nicht. David warf den anderen beiden einen strafenden Blick zu und schickte sie nach draußen. Unser aller Lieblingsarzt (Würg) war auch wieder da.

"Wir könnten versuchen, etwas aufmunterndes zu spritzen, damit sie aufwacht. Ich kann sie hier nicht die ganze Zeit im Koma halten." Ich sah ihn finster an. "Ach sie machen sich Sorgen, um ihre Patienten? Ist ja ganz was Neues..." "Janys ..." David schüttelte leicht den Kopf. Natürlich machte es keinen Unterschied, ob ich was sagte oder nicht, aber ganz ehrlich, es machte halt Spaß. Oder es sorgte dafür , dass ich mich weniger grauenhaft fühlte. Der Doc ignorierte mich gewissenhaft und machte sich an seine Arbeit, dann wies er mich an, bei Mika zu bleiben und zu warten, bis sie wieder aufwachte. Es dauerte gerade mal dreißig Minuten, bis sie anfing sich hin und her zu bewegen. Irgendwann war sie dann zumindest ansatzweise wach.

"Willkommen zurück unter den Lebenden." Sie lächelte angestrengt. "Was wars?" "Unser dilettantischer Doc. Hoffentlich tats nicht allzu weh?" "Es war wirklich furchtbar." "Wie gehts dir jetzt?" Sie neigte den Kopf. "Ich fühl mich total kaputt, hab Hunger, aber noch viel mehr Durst und ich kann deine Gefühle irgendwie spüren, cool, nich?"

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Oct 03, 2020 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

MutantWhere stories live. Discover now