Neues Heim

15 1 0
                                    

Chris

"Was machst du hier?"
"Ich besuche euch."
"Soll heißen, du weißt, was hier abgeht?"
Er nickte. "Und eure Eltern wissen es auch, aber sie können euch nicht sehen. Erst in ein paar Tagen."
Die anderen warfen sich unsichere Blicke zu. Ich schüttelte den Kopf.
"Was soll das alles hier?"
"Was der Arzt euch gesagt hat, stimmt.
Und man wusste das schon,seit ihr klein wart. Was meint ihr, warum ihr schon euer ganzes Leben lang zusammen verbringt, in derselben Jugendgruppe seid und auch dieselbe Schule besucht?!"
"Und unsere Eltern sollen das gewusst haben und damit einverstanden gewesen sein?"
"Einverstanden weiß ich nicht, aber sie haben eingesehen, dass es nicht anders geht. Egal, wie eure Mutationen aussehen, ihr seid zumindest so stark anders, dass es irgendwann passieren musste."
Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von uns wusste, ob wir diese Sachen glauben sollten.
"Und können wir jetzt wieder nach Hause?"
David schüttelte den Kopf.
"Ihr werdet nicht mehr zuhause wohnen. Ihr müsst das verstehen. Ihr seid in gewisser Weise ein Sicherheitsrisiko. Versteht mich nicht falsch, niemand glaubt, ihr wollt jemanden verletzen, aber wenn andere Nationen spitz kriegen, dass ihr existiert..."
"Das ist doch ein Scherz..."
"Nein. Ihr seid wertvoll für jedes Land dieser Welt und die würden so einiges dafür geben, Mutationen solcher Ausmaße zu besitzen."
"Und was kommt jetzt? Laut deiner verrückten Geschichte. Sollen wir ins Gefängnis?" Max klang spöttisch und ich verstand ihn.
"Ihr werdet morgen abgeholt, wenn Mika fit genug ist und dann bringen wir euch in euer neues Zuhause."

Charlotte

Ich blieb noch bei Mika, nachdem David wieder gegangen war. Sie war weiß wie eine Wand.
"Glaubst du das alles?", fragte sie mich.
"Ich weiß es nicht. Diese Anfälle hatten wir jetzt ja. Und David kennen wir schon unser ganzes Leben lang. Das spricht ja dafür."
Mika schüttelte den Kopf. Dann schwang sie vorsichtig die Beine über die Bettkante und versuchte vorsichtig aufzustehen.
"Pass bloß auf."
"Jaja... sag mal, bist du gewachsen?"
Sie schaute mich mit schiefgelegtem Kopf an.
"Ich weiß nicht. Vielleicht. Wie fühlst du dich?"
"War schon mal besser. Aber geht so."
Sie tappte auf bloßen Füßen zu einem Tisch, auf dem eine Flasche Wasser stand.
Ich dachte an meine Eltern.
"Ich werde dann mal gehen, ja?"
"Was? Ach ja...mach nur."
Mika sah mich nicht mal an und ich ging.
Chris und Janys waren nicht zu finden und  Max saß in seinem Zimmer, aber er war nicht wirklich ansprechbar...

Janys

Charlotte saß auf meiner Bettkante, baumelte mit den Beinen und stieß mich an , was mit Sicherheit der Grund war, warum ich wach war.
"Komm, steh auf. David ist wieder da."
"Und das ist ein Grund mich aufzuwecken ohne, dass ich einen Kuss bekomme? Was soll das denn?!"
Sie grinste und ich bekam, was ich wollte.
"Was will David denn?"
Charlotte schaute plötzlich unsicher.
"Mika geht's gut, also werden wir hier weggebracht."
Die anderen warteten schon auf einem dieser Flure.
Mika lehnte abseits, Max und Chris standen zwar nebeneinander, redeten aber nicht. David kam plötzlich auf uns zu.
"Schaut nicht so traurig. Das Haus ist wirklich toll. Und in ein paar Wochen, seht ihr eure Eltern wieder."
Niemand sagte was. Ich glaube, wir haben ihm  damals einfach nicht abgenommen, was er da erzählt hat.
Tut uns leid!
Oder auch nicht...
Mika!!

MutantWhere stories live. Discover now