Wach wieder auf!!!

16 1 0
                                    

Max

Mir gab man keine Spritze.
Das lag wohl daran,  dass meine Augen ein Zeichen für irgendwelche mutantischen Entwicklungen waren.
Ich saß mit Chris in meinem Zimmer und wir hörten Musik, als Charlotte rein kam.
"Hey na? Was machst du hier?"
Sie zuckte mit den Schultern.
"Ich finde Mika nicht, ist langweilig, ohne sie den Kleiderschrank zu durchstöbern."
"Mädchen." Ich schnaubte und Charly watf das nächstbeste Kissen nach mir.
Mika tauchte auch nach ein paar Stunden nicht auf und Chris  und ich machten uns langsam Sorgen.
"Das kann doch nicht sein. Wo bleibt sie denn. Sie ist als letztes ins Artztzimmer."
"Komm wir gehen hin. Ich hab sowieso Kopfschmerzen. "
David stand unten vor diesen Zimmern und schien schon auf uns gewartet zu haben.
"Gut, dass ihr zwei da seid. Ihr sucht sie,  oder?"
Chris  sah mich an.
"Kommt mit."
Er führte uns in einen Raum voller weißer Betten,  der stark an ein Krankenhaus erinnerte.
An einem der Betten stand der Arzt und Mika lag drin. Völlig angespannt und ohne Bewusstsein.
"Was ist passiert? Was soll das alles?"
"Sie hat die Spritze bekommen, die du nicht hattest,  aber ihre Mutation war wohl doch schon weiter fortgeschritten,  als gedacht. Sie reagiert auf das Mittel, durch einen stark verschnellerten Prozess und ihr Körper kämpft damit."
Chris neben mir atmete scharf ein und trat einen Schritt vor.
"Was haben sie getan? Sie liegt da wegen ihnen und leidet. Weil sie ihre Geräte nicht ordentlich ablesen. Sie verfügen einfach so über ein anderes Leben, ohne Rücksicht. Niemand kann sagen, ob sie das überlebt!!"
Er wurde mit jedem Wort lauter und kam dem Arzt immer näher, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
Ich hab wirklich gedacht, Chris würde ihm eine scheuern.
Stattdessen drehte er sich um und wisperte: "Gehen Sie weg von ihr."
Der Arzt reagierte nicht.
"RAUS VERDAMMT!!"
Er verschwand und David lief ihm hinterher.
Ich ging zu Chris und legte eine Hand auf seine Schulter.
"Ich verstehe dich.  Ich bin genau so sauer,  aber wir müssen warten. Alles andere hilft Mika auch nicht.
Chris drehte sich blitzschnell um... und umarmte mich. Ich war total überrascht,  aber es fühlte sich richtig an und ich versuchte ihn zu trösten.
"Komm,  setz dich. Wir bleiben bei ihr."
Er schaute mich dankbar an und ich konnte eine Träne sehen,  die sich langsam ihren Weg nach unten suchte.
Dann nahm ich seine Hand und zog mir einen zweiten Stuhl an Mikas Bett, während er seine Finger mit meinen verschränkte.
"Danke, ihr zwei seid...ja, ihr seid tatsächlich die vermutlich wichtigsten Menschen, die ich habe."
"Nicht deine Mom, oder Charly?"
"Mom hat mir nicht die Wahrheit gesagt und sie ist meine Mutter, das zählt nicht. Und Charly hat Janys. "
Ich lächelte.
"Mir seid ihr zwei auch wichtig. Und deshalb bleibe ich auch hier.  Es gibt gerade keinen besseren Ort,  an dem ich sein könnte."

Ich wachte auf, weil mir der komplette Nacken "Ey du Arschloch, das auf einem Stuhl schläft" in die Ohren brüllte und gleichzeitig vor Schmerzen schrie.
Wir saßen immer noch an Mikas Bett,  aber Chris hatte seinen Kopf auf die Bettdecke gelegt und schlief noch.
Irgendjemand war auch da gewesen, denn auf dem kleinen Tisch stand Frühstück und mir fiel ein, dass weder Chris noch ich seit gestern Mittag irgendetwas gegessen oder getrunken hatten. Abgesehen davon,  hatte ich immer noch Kopfschmerzen.
Ich streckte mich und stand auf, um eine Rubde zu drehen. Chris hob blinzelnd den Kopf und sah mir zu. Dann streckte er sich und seufzte dabei.
"Wie viel Uhr ist es?"
"Keine Ahnung, vielleicht sollten wir mal fragen, ob wir wieder Handys bekommen."
Chris nickte und sah zu Mika.
Ich kam zu ihm zurück und setzte mich wieder auf meinen Stuhl
"Schläft sie?"
"Es sieht so aus. Aber wohl nicht besonders gut ."
Ich beugte mich vor und Chris legte plötzlich den Kopf schief und runzelte die Stirn.
"Halt mal still."
Er streckte eine Hand aus und tastete irgendwas an meinen Haaren herum.
"Ey!" "Ich will ja nichts sagen,  aber wenn ich mich nicht irre,  wachsen da kleine Ohren auf deinem Kopf."
"Was?"
Ich griff mir an den Kopf und spürte kleine, pelzige Unebenheiten.
"Aber ich hab doch schon Ohren!"
"Das ist das zweite. Die sind wohl dabei, mit deinem Kopf zu verwachsen, um es vorsichtig auszudrücken."
Er hatte Recht. Ich saß die nächsten fünf Minuten nur da und betatschte meine neuen und meine alten Ohren.
"Komm, es sieht doch niedlich aus."
"Sagst du. Du musst damit ja auch nicht rumlaufen."
"Vielleicht hast du auch Glück. Wer weiß, was mit uns anderen passiert."

Janys

Das Haus war eindeutig zu groß. Wir sahen von Chris, Max und Mika über einen halben Tag lang original nichts.
David sagte uns dann, was los war und erlaubte uns eine halbe Stunde bei Mika.
Charlotte fand es ungerecht,  dass Max und Chris die ganze Zeit bleiben durften, was diese dann mit "Wir waren zuerst da" argumentierten. David stand nur dabei und schüttelte ab und an den Kopf.
Mit ihm wollte ich auch nicht tauschen.
Er musste immerhin auf fünf Teenager aufpassen,  stell ich mir gruselig vor.
Und Chris ließ sogar den Arzt wieder zu Mika,  wobei er sich aber in eine Ecke setzte und alles genau beobachtete.
Charly und ich wurden schließlich wieder rausgeschmissen und mussten uns eine andere Beschäftigung suchen.
Irgendwie landeten wir auf dem Flachdach, wo auch ein Trainingsbecken war und hielten die Füße ins Waser.
Es war in den letzten Tagen immer wärmer geworden.
"Wozu haben die das alles gebaut? Damit andere Länder uns nicht haben? Ernsthaft?"
"Du hast Max gesehen. Wer weiß was mit uns passiert."
"Bei mir und dir ist aber nichts und..."
"Hör zu,  vielleicht ist das alles ein Scherz,  aber vielleicht retten die uns hier auch unser Leben. "
Ich griff nach ihrer Hand und stutzte.
"Du bist total warm, eigentlich glühst du fast."
"Sag doch gleich,  dass ich heiß bin."
"Das ist nicht witzig. "
"Du bist eher eiskalt. Brrr!"
"Du spinnst..."
"Nein, ehrlich."
Sie zog fröstelnd ihre Hand zurück. "Wärm dich mal auf, oder soll ich mich ankuscheln?"
"Bloß nicht,  mir ist jetzt schon zu warm."
"Janys, du bist total kalt, dir kann nicht warm sein."
Und dann schleppte sie mich entschieden wieder nach unten, um ein Thermometer zu suchen.
"So, hier."
Ich nahm es und seufzte. "Dann musst du aber auch."
"Mach schon."
Das Ergebnis war ziemlich beunruhigend. Ich sag nur, ich hatte eine Temperatur von 28 Grad Celsius.
"Ich glaub es ist kaputt."
"Ich fürchte zwar, dass es heil ist, aber ich hoffe das das nicht stimmt. "
"Vielleicht sollten wir mal fragen, ob dieser Arzt ..."
Ich schüttelte den Kopf,  da hatte ich echt keine Lust drauf.
"Wir gehen lieber schwimmen oder so, ok?"
"Du kannst dich nicht davor drücken,  Janys."
"Ich kann  und jetzt komm."

MutantWhere stories live. Discover now