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Chapter 2

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Kaum hatte ich die Augen geöffnet, schon erwartete mich das unerträglichste Missgeschick am Morgen. Der Kater. Nicht nur mein Kater Armani lag eingekuschelt in meinem Bett, sondern auch der Kater in meinem Kopf meldete sich zu Wort. Ich fasste mir die Stirn und seufzte schwer.

»Auch das noch«, seufzend erhob ich mich von meinem Bett. Dabei bekam ich Armanis Gefauche mit, wie er in die Decke krallte und sich mehr einkuschelte. Armani konnte schon ein Nervenbündel sein, was absolut akzeptabel war. Ich hatte mir einen Kater angeschafft, um überhaupt einen Grund zu bekommen, nach Hause zu gehen.

Hätte ich aber zuvor gewusst, wie sehr mir dieser Tiger alles kaputt machen würde, dann hätte ich niemals mit den Gedanken daran gespielt, mir einen Hauskater anzuschaffen. Armani hingegen schien sich wirklich pudelwohl zu fühlen. Der schwarzdunkelblaue Kater mit der weißen Schnauze und weißen Pfötchen rollte sich immer mehr in meine Decke ein. Das brachte mich wiederum zum Grinsen, weshalb ich mich auf die Bettkante setzte und ihn anfing zu necken. Manchmal musste ich sehr schnell die Hand zurückziehen, bevor er seine Krallen in meine Haut einhaken würde. So konnte es gehen, dachte ich mir und fing an zu gähnen. Ich hatte nicht viel von meinem Schönheitsschlaf übrig gehabt. Wozu denn auch, ich wurde ja immerhin von Logan Hunter versetzt.

So kam es dazu, dass ich mich in dem Katzenspiel wiederfand und bereit war, einfach mit Armani die Zeit zu verbringen. Der aufbrausende Kater lag in meinen Armen gefangen und versuchte, irgendwie Reißaus zu nehmen. Lächelnd hob ich ihn hoch und sah ihn an, bevor er zuhauen wollte und ich ihn grinsend aufs Bett warf. Danach kam ich wieder zu Ruhe und blickte aus meinem Fenster. Gleich müsste ich zur Arbeit und ich würde mir davor noch einen Frappucchino aus dem Starbucks holen. Oder doch gleich einen frisch gepressten Smoothie?

»Ich habe ja Zeit«, murmelte ich zu mir selbst und war dabei, mir die Haarbürste zu schnappen, um mir das Haar zu bändigen. Meine Schlafmaske, die ich wohl in der Nacht abgelegt haben musste, lag auf dem Nachttisch. Gedankenverloren war ich dabei, mir die Abschminktücher zu greifen, nur um mir die veraltete Schminke abzuwischen, die ich wohl vergessen hatte, gestern Nacht abzunehmen. Erst dann legte ich mir den nassen Waschlappen auf mein Gesicht, nahm mir meine zehn Minuten, bis ich tiefenentspannt die Dose von der Kommode nahm und mir eine Maske aufs Gesicht legte. Ich hatte noch gut zwei Stunden. Normalerweise würde jeder Mensch so gut es geht den ganzen Schlaf nachholen, den er versäumt hatte oder noch besser, die Person würde den Wecker mit Absicht überhören, nur um weiter schlafen zu können.

Seitdem ich zu ein Pünktlichkeitsfanatiker mutiert war, hatte sich meine ganze Routine umgestellt. Ich stand immer kurz vor sechs Uhr morgens auf und machte das, was ich sonst versäumen würde. Beautyroutine und ein Wellnessmorgen nur für mich gemacht. Wie in einem Spabereich hatte ich mir alle Sachen zusammengesammelt. Mein Penthouse hatte wirklich alles. Eine Saunakabine, eine große Badewanne, ein Whirlpool und eine Massagebank. Wie in einem Luxushotel konnte ich mir hier den Wellness gönnen.

Gelassen ließ ich mir das Wasser in die Wanne ein, schlüpfte aus meinem Seidenpyjama und legte das Handtuch und den Bademantel zurecht. Erst, als das Wasser in die Wanne floss und alle Essenzen von Badebomben und Badesalz dazu gekommen waren, stellte ich mich in die Wanne und ließ mich langsam sinken.

Die Wärme durchdrang meine Haut, meine Muskeln fingen an sich zu entspannen. Nur die lästigen Kopfschmerzen meldeten sich gern zu Wort, bis ich mir die Aspirin nahm und sie mit Wasser hinuntergespült hatte. Wenn es heute so weiter gehen würde, dann könnte ich so nicht arbeiten. Frederick würde schon Nachsicht mit mir haben, dachte ich mir und lehnte mich weitgehend zurück. Aber je mehr ich versuchte, zur Ruhe zu kommen, umso weniger konnte ich mich bei dem Kater entspannen. Der in meinem Kopf, versteht sich.

BOSS of PassionWhere stories live. Discover now