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Chapter 11

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Verärgert starrte ich aufs Grundstück und stemmte die Hände in die Hüften. Den Ärger sah man mir eindeutig an und als die nächste Staubschicht auf mich zukam, fuchtelte ich mit den Händen herum und schnaubte verächtlich. »Ist es hier immer so windig?!«, schnaufte ich und klopfte mir die Staubpartikeln von meinem Jumpsuit.

Wutentbrannt richtete ich mich an Tobias, der grinsend zur Windböe starrte und mit den Schultern zuckte. »Hier ist es immer nen bisschen windig.«

»Was Sie nicht sagen...«, murmelte ich und folgte ihm weiter zur Bruchbude. Ein anderes Wort konnte man nicht für dieses getrautes Heim verwenden. Eindeutig ein kaputter Schuppen, der wie verlassen aussah. Trotzdem schaute ich auf mein Handy und folgte ich Tobias.

Sobald er ins Innere des Hauses verschwand, war ich dabei, die Nachricht an Davis Frost zu tippen, bevor etwas unter meinen Schuhen kleben blieb. Ruckartig blickte ich zu meinen Tom Ford High Heels und mir wichen alle Farben aus dem Gesicht. Nein nein nein! Das konnte doch wohl nicht wahr sein!

Panisch machte ich einen Schritt zurück, begutachtete meine nun in braun getauchten High Heels und ließ einen Wutseufzer aus. »Was für eine Scheiße!« Der müffelnde beißende Geruch von Hundefäkalien stieg mir in die Nase und ich presste mir die Hand vor meinem Mund, nur um nicht zu würgen. Ich bin wahrhaftig in einem Hundehaufen getreten. Hundefäkalien hafteten nun unter den Sohlen meiner High Heels, klebten an meinem Absatz. Konnte der Tag nicht noch furchtbarer enden?

»Miss Moore? Miss Moore wo sind Sie denn...oh.« Tobias spähte aus der Haustür und entdeckte wie ich vergeblich versuchte den Hundekot von meinen Schuhen im Rasen abzuwischen. Ich streifte immer wieder über die Grashalme, aber nichts passierte.

»Entschuldigen Sie, Miss Moore. Wir haben seit eine Woche einen Welpen, der noch nicht ganz stubenrein ist.«

»Das ist ein Rasen...«, murrte ich leise und fischte nun doch die Taschentücher aus meiner Handtasche hervor und beugte mich runter, um meine Schuhe auszuziehen. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte ich, den Kot abzuwischen.

Tobias bemerkte meinen Gesichtsausdruck und schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln. »Ich komme gleich wieder. Ich werde Ihnen von uns Turnschuhe holen.« Schon hatte er die Schuhe an sich genommen und mich allein zurückgelassen.

Seufzend starrte ich auf meine nackten Füße und mein Gesicht verfinsterte sich. Während mein Klient damit beschäftigt war, mir Notfallschuhe zu besorgen, blickte ich auf die Bruchbude und sog alles auf, was mich nur noch mehr schockierte.

Diese Bruchbude ähnelte einem Container. Das Haus wirkte so klein und das gesamte Grundstück zu groß. Die Proportionen passten nicht einmal ansatzweise zusammen. Ich spähte nach links und presste die Lippen aufeinander. An der Hauswand standen Sperrmüll, Sperrmüll und noch mehr Sperrmüll. Weil ich mir das Haus angucken musste, tapste ich auf Strümpfen zur Hauswand und nahm es genauer unter die Lupe.

Davis Frost wollte mich doch wirklich verarschen. Es roch nach alten Möbeln und aus meiner Sicht nach Tod. Beißende chemische Gerüche stiegen mir in die Nase, was bei mir ein Niesen auslöste. Ich nieste erneut, fischte mir ein Taschentuch hervor und hielt es mir unter meine Nase. Sobald ich das Taschentuch wegnahm, prangte ein wenig von meinem Make-up am Tuch. Ich stöhnte frustriert auf, setzte mir die Sonnenbrille wieder auf und drehte mich überall um. Währenddessen machte ich die Fotos von allen Seiten, die ich für mich bräuchte. Nicht nur für diesen Auftrag, sondern um Davis damit zur Rede zu stellen.

»Hier sind Sie also«, hört ich Tobias. Ich fuhr herum und entdeckte, wie mein Klient mit modrigen Turnschuhen zu mir zurückkam. Er blieb vor mir stehen und übergab mir die angefressenen Turnschuhe. Mit einem entschuldigenden Blick grinste. »Unser Welpe knabbert alles an, was ihm zwischen die Zähne kommt. Die hier sind teils heil geblieben.«

BOSS of PassionWhere stories live. Discover now