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Zusammen mit Yun Ho ging ich in das Gebäude. Überall war ausgeschildert, wo es zur audition ging. Zum Glück. Sonst hätte ich mich bestimmt verlaufen.
Yun Ho war total energiegeladen und ich fühlte mich wie ein nervöses Frack.
Und wenn ich mich hin und wieder umsah, waren überall so hübsche Personen. Ich war so froh darüber, dass ich meine Acne noch überschminkt hatte.
Wir hatten jeweils eine Nummer bekommen und jetzt warteten wir in einem Raum. In diesem waren noch unzählige Andere.
"Was trägst du vor?", fragte mich Yun Ho.
"Ich rappe", antwortete ich knapp.
"Ist ja cool", sagte er grinsend.
"Und du?", fragte ich darauf.
"Singen und Tanzen." Er lächelte mich an. "Ich bin sicher, du machst das gut."
"Danke, du auch."
Ich wusste nicht, ob er es ernst meinte. Aber es brachte mich runter.
"232", wurde aufgerufen.
Das war ich. Langsam stand ich auf.
"Hwaiting!!"
Ich verbeugte mich leicht vor Yun Ho und verschwand dann in den Auditionraum.
Mit zitternden Händen und Knien stand ich vor dem Mikrofon.
"Hallo. Mein Name ist Song Mingi", stellte ich mich vor.
"Hallo Mr Song. Was wollen Sie vortragen?"
"Ich habe heute einen eigenen Rap vorbereitet", sagte ich.
Die Jury nickte. Die Frau in der Mitte bat mich daraufhin anzufangen.
Ich nahm das Mikrofon aus der Halterung, atmete nochmals tief durch und fing an.
Es dauerte um die 3 Minuten. Und die Jury hörte aufmerksam zu. Ich hielt keinen konstanten Blickkontakt, sonst wäre ich noch nervöser.
Nachdem ich fertig war, klatschten die Drei. Ich verbeugte mich.
"Vielen Dank Mr Song. Wir melden uns bei Ihnen."
"Dankeschön", sagte ich und verließ die Bühne. Aber in das Wartezimmer durfte ich nicht zurück. Also sah ich Yun Ho womöglich nicht wieder. Ich hätte nach seiner KakaoTalk ID fragen sollen. Er war einfach so nett. Aigoo. Was dachte ich da?
Mein Handy vibrierte. Es war Jun.

Junnie
Warst du schon dran? Wie lief es?

Ich
Ich bin fertig. Gut denke ich. Ich hoffe es.

Junnie
Sie werden dich bestimmt annehmen :)

Ich war mir nicht so sicher. Vielleicht war ich gar nicht so gut.
Jetzt war es halb fünf. Die Schule war zum Glück vorbei. Nach Hause gehen, war die beste Möglichkeit.
Ich ging in Richtung Bushaltestelle. Nun waren auch wieder Schüler unterwegs.
Ich erschrak mich, als jemand mir eine Hand auf die Schulter legte. Ich drehte mich um und sah Yun Ho neben mir.
"Du wolltest ohne mich gehen?" Er schmollte. Ich musste grinsen. "Wollen wir noch zusammen was kleines essen?", fragte er.
Eigentlich hatte ich nichts dagegen. Und auf zu Hause hatte ich auch nicht wirklich Lust.
"Klar. Kennst du dich hier aus?"
Yun Ho nickte. "Ich wohne hier in der Nähe."
Also gingen wir in ein kleines, süßes Imbiss. Es war ein bisschen versteckt, aber es sah ziemlich gemütlich aus.

"Wie lief es bei dir?", fragte er mich.
"Ich denke ganz okay. Was ist dein Gefühl?"
"Ja, bei mir auch. Aber beim Tanzen hätte ich es besser machen können."
"Oh."
"Ach, nicht so schlimm", meinte Yun Ho grinsend. "Kann ich deine Nummer haben?"
Mir wurde warm. Und ich war perplex.
Ich zögerte, doch schließlich gab ich ihm meine Nummer.
"Danke. Das freut mich echt. Wäre schade, wenn wir den Kontakt verlieren würden."
Sofort schoss mir die Wärme in die Wangen.
Ich war peinlich berührt. Wieso sagte er sowas? Ich lächelte darüber hinweg und versteckte mich in der Speisekarte.
Mein Handy vibrierte. Ich sah drauf.

Unbekannte Nummer
Hii, Yun Ho hier :))

Ich speicherte sie ein.
Abermals schaute ich intensiv in die Speisekarte. Ich hatte wirklich total Hunger. Na ja, ich hab den ganzen Tag noch nichts gegessen. Eine Sekunde später grummelte mein Bauch.
Yun Ho schaute zu mir. Sein Blick war fragend.
"Hast du heute schon was gegessen?"
Ich schüttelte mit dem Kopf.
Er lehnte sich vor, streckte seine Hand nach mir aus. Dann wuschelte er mir durch die Haare.
"Dann musst du unbedingt was essen."
Ich nickte. Yun Ho rief nach dem Kellner, der nach paar Sekunden bei uns war.
Ich bestellte einfach nur Ramen mit Chicken. Yun Ho nahm Fried Chicken.
Ich musste gähnen. Langsam wurde ich echt müde.
Zum Glück kam das Essen recht schnell.
"Guten Appetit", wünschte mir Yun Ho, was ich erwiderte.
Ich nahm die Stäbchen in die Hand und fing an, die Ramen zu essen.
Doch schmerzlich musste ich feststellen, dass ich wieder einmal zu langsam aß. Als Yun Ho nämlich bei seinem letzten Stück war, hatte ich nur knapp über die Hälfte der Ramen gegessen.
Aß ich wirklich so langsam? Immer, wenn ich mit Jun und seinen anderen Freunden aß, war ich immer der Letzte und sie gingen dann immer, obwohl ich noch nicht fertig gewesen war.
"Tut mir leid", sagte ich.
"Für was?", fragte Yun Ho.
"Ich esse total langsam."
"Und?" Er lächelte mir zu.

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