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Es war schon fast Mitternacht, aber ich war bis jetzt nicht in den Dorm zurückgekehrt. Mein Handy explodierte fast mit Nachrichten.
Jun entschuldigte sich gefühlt zum Hundertsten Mal. Und die einzelnen Members schrieben mir Nachrichten. Ganz vorne war Yun Ho. Dann kam Seonghwa, nach ihm Hongjoong, Yeosang, Wooyoung, Jongho, San.
Ich saß auf einer Parkbank und starrte gen Himmel; nebenbei hörte ich Musik.
Immer mehr kam ich zu der Erkenntnis, dass ich Jun nicht auf diese Weise mochte. Beim ersten Kuss war ich einfach überrascht gewesen. Und irgendwie mochte ich das Gefühl, von einem Jungen geküsst zu werden. Aigoo. Wieso musste das so kompliziert sein?
Mein Handy klingelte. Yun Ho rief mich an.
Ich atmete tief durch und nahm den Anruf an.
"Mingi?! Wo bist du? Ich hol dich ab."
"In einem Park."
Yun Ho seufzte. "In welchem Park?"
"In der Nähe vom Dorm."
Dann legte er auf. Ich seufzte, dann checkte ich die anderen Nachrichten. Ich scrollte einfach nur durch und antwortete nicht.
Juns letzte Nachricht war, dass wir nicht unbedingt ein Paar sein mussten, aber er nicht aufgeben werde.
Uff. Wieso? Was mochte er nur so an mir? So besonders war ich nun auch wieder nicht. Was ging in seinem Kopf nur vor sich? Ich hoffte nur, dass er sich nichts antat.
"Mingi!"
Ich drehte mich um und entdeckte Yun Ho; er war total außer Atem.
"Bis du gerannt?", fragte ich. Er nickte nur und setzte sich neben mich. "Wieso?"
"Echt jetzt?"
"Hm."
Yun Ho legte seine Hände auf meine Schultern.
"Du bist mir wichtig, okay."
Beschämt sah ich nach unten. Yun Ho nahm seine Hände wieder zu sich.
"Und was geht zwischen dir und Jun? Ehrlich jetzt."
"Keine Ahnung", setzte ich an. "Es kam irgendwie dazu..?"
Er legte den Kopf zur Seite und sah mich weiterhin fragend an.
"Vor ein paar Wochen hat er mich geküsst und ich fand's gut", erklärte ich. "Aber ich habe keine solche Gefühle für ihn."
Yun Ho atmete tief durch. "Da bin ich erleichtert."
"Huh?"
"Egal", sagte er, aber zwinkerte mir zu und grinste mich an. Ich wurde wieder rot. In meinem Körper kribbelte es überall.
Ich lehnte mich zu Yun Ho vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sofort schämte ich mich und entschuldigte mich bei ihm.
"Du brauchst dich nicht entschuldigen", sagte er dann. "Ich mag es. Und ich mag dich." Daraufhin nahm er meine Hand in seine. Ich sah wieder nach unten; ich konnte ihm nicht in die Augen schauen.
Yun Ho stand abrupt auf und zog mich mit sich. "Komm, gehen wir nach Hause."
Ich nickte daraufhin.
Schweigsam gingen wir nebeneinander her. Nach ein paar Minuten griff Yun Ho nach meiner Hand. Nun gingen wir Händchen haltend nach Hause.

Wir blieben vor der Tür stehen.
"Mach dich auf etwas gefasst", verkündete Yun Ho.
"Hm? Sind sie sauer auf mich?"
"Nein. Eher krank vor Sorge." Ich stupste ihm meinen Ellenbogen in die Seite, was ihn noch mehr zum Grinsen brachte.
Yun Ho sperrte die Tür auf. Zuerst zogen wir unsere Schuhe aus, dann weiter ins Wohnzimmer. In diesem waren die anderen schon versammelt.
Seonghwa stand auf und zog mich in eine Umarmung.
"Wieso hast du nicht auf unsere Nachrichten reagiert?" Er ließ von mir ab und legte seine Hände sanft auf meine Wangen. "Mach sowas nie wieder, okay?"
"Ja, Eomma", kicherte ich.
Seonghwa sah mich böse an und setzte sich dann wieder neben Hongjoong. Die anderen member lachten.
Ich hoffte, dass Thema war jetzt gegessen.
Anschließend wünschten uns allen eine gute Nacht und verkrümelten uns in die Zimmer.
Ich ging noch rasch duschen. Währenddessen fragte ich mich, was jetzt mit mir und Yun Ho war. Waren wir nur Freunde oder mehr? Ich mochte ihn auf jeden Fall. Und ich würde ihn gerne küssen. Aber.. ach keine Ahnung. Wieso mussten Gefühle so kompliziert sein?
Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich ab und zog mich an. Anschließend ging ich in mein Zimmer und trocknete weiterhin meine Haare.
Jongho hatte seine Augen schon geschlossen, weswegen ich versuchte, extra leise zu sein. Yun Ho war immer noch wach, hatte seine Kopfhörer in den Ohren und beschäftigte sich mit seinem Handy. Das helle Display erhellte sein Gesicht. Er sah ziemlich konzentriert aus.
Ich legte mich dann ins Bett und schloss ebenfalls meine Augen, versuchte zu schlafen.

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