3 "Von Reitkühen und Schokoladenseiten"

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Was gab es schöneres, als einen heißen Typen auf einem schwarzen Vollbluthengst. Aber das musste ja wie all die Dinge im Leben auch, einen Nachteil haben. So toll Schokolade war, sie sorgte eben für unschöne Körperformen. Und so toll der Typ war, er war eben ein Arschloch. Schade wars.

Maila grummelte immer noch vor sich hin, während Attila sehr verwirrt über die Laune seiner Reiterin seine Runden auf dem Springplatz drehte.

Maila war eigentlich sehr guter Laune gewesen. Bis sie ihm über den Weg gelaufen war. Das war's dann gewesen. Wobei nein, so stimmte das dann doch nicht. Sie hatte eher das Gefühl, als hätte sich ihr Tag gerade noch ein bisschen gebessert, als sie ihn entdeckt hatte. Im Gegensatz zu den Püppchen konnte man ihn nämlich schon als Traum schlafloser Nächte beschreiben. Das war auch vielen anderen in dem Frühstückssaal aufgefallen, hatte sie recht amüsiert festgestellt. Er wirkte ganz nett, hatte die blaugrünen Haare freundlich begrüßt, Maila erinnerte sich, dass das Mädchen Elissa hieß und sich beim Frühstück mit ihr unterhalten. Ihr Müsli hatte nicht ganz so viel Aufmerksamkeit erhalten wie Mr. Fantastic ein paar Tische weiter.

„Den, meine Liebe, kannst du vergessen", hatte sich Lars kichernd zu ihr gesetzt.

„Dir auch einen schönen Morgen", begrüßte sie ihn zufrieden, „Warum?"

„Weil ich allerlei gehört habe.", zierte er sich mit seiner Antwort.

Maila hatte ein verpacktes Stückchen Butter nach ihm geworfen, „sprich!"

„Weil, hmh, Valerie ihn haben wollte und ihn nicht gekriegt hat und im Gegenzug all ihren Minions ihn verboten hat. Er wiederum hat alles mitgenommen, was sich ihm an den Hals geschmissen hat, aber es dann genauso schnell wieder fallen lassen. Ich schätze dich intelligenter ein, als ein Betthäschen für eine Nacht".

„Das Mysterium um dieses Mädel will ich diesen Sommer auch noch lösen", stellte sie mit einem Augenrollen fest, „was genau hat sie hier verloren, denn reiten kann sie nun wirklich nicht!".

Lars verzog das Gesicht, „das ist kein Mysterium, das ist ziemlich simpel. Ihr Vater ist reich und seine Prinzessin hat, was ihr Herz begehrt. Meistens jedenfalls"

„Aber das ist doch bescheuert - es sind doch so viele Sachen, die man sich mit Geld nicht kaufen kann, und die das Leben erst richtig schön machen!", Maila köpfte ihr Frühstücksei.

„Das siehst du so. Okay, ich auch.", er lächelte bevor er quer durch den Saal brüllte, „HE, THOMA".

„Ich komm ja schon", kam die leisere Antwort und ein rothaariger Wuschelkopf sich dazu setzte, einen vollgeladenen Teller mit sich balancierend.

„Hey Maila", flötete er dann grinsend, „ich habe ja schon soo viel von dir gehört"

„Nur die schlechten Dinge, nehm ich an", Maila musterte ihr gegenüber, das unzählige Sonnensprossen im Gesicht hatte und ein paar funkelnde blaue Augen, die Schalk nur so versprühten. Ein Clown, ganz sicher.

„Aber natürlich. Wo hast du dein Partnerlein gelassen?", Thoma fing an sein Brötchen schichtweise zu belegen.

„Weiß ich nicht. Es hat mich noch nicht gefunden", gab sie ungerührt zurück.

„Wie kann das sein?", sah Lars sie verwirrt an.

Thoma stieß ihm in die Rippen, „hast du das gestern Morgen verpennt?"

„Was verpennt?", koboldhaft verzog Lars das Gesicht, „ich würde doch nie etwas verpennen - im Gegensatz zu dir! Ich musste dich ja vorhin auch nicht noch persönlich aus dem Bett schmeißen, weil du gestern schon zu spät warst", er verdrehte die Augen.

Hufspuren im SandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt