6 "ich wünsche einen wundervollen Tag"

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„Ich bin ganz bestimmt kein Spielverderber, und der letzte, der gegen Grillen oder kleine Zusammenkünfte etwas einzuwenden hat. Aber es ist untragbar, das Müll ohne Ende am Strand herumliegt, Alkoholleichen in den Flur spucken und im Vorgarten herumliegen und vermutlich mehr als die Hälfte der hier Anwesenden VERKATERT OHNE ENDE IST", Liam wurde immer lauter, während er im Frühstückssaal wie ein kleiner Napoleon auf und ab marschierte, der Rest des Trainerstabs stand beipflichtend nickend hinter ihm.

„ICH ERWARTE", die gequälten Gesichter aufgrund seiner Lautstärke schienen ihm Spaß zu bereiten, „dass heute bis heute Abend die Verantwortlichen und alle Beteiligten den Saustall am Strand beseitigt haben und Toiletten und Flure geputzt werden. Wir sind hier ja nicht auf einem Vergnügungsurlaub am mallorquinischen Ballermann. Ich erwarte von euch, dass ihr diese Trainingsmöglichkeit ernst nehmt und nutzt. Und nicht für Alkoholexzesse und Kifferei, schaut nicht so entsetzt, eure Spuren könntet ihr schon gründlicher aufräumen. Wenn das Putzen einwandfrei funktioniert, wird das kein größeres Nachspiel haben.", Erleichterung machte sich wie eine Welle in dem Frühstückssaal breit. Liam grinste diabolisch, „Abgesehen davon, dass ihr alle heute selber misten dürft, und ich zumindest meine Schüler gleich ohne Sattel in der Springstunde sehen werde. Wer feiert und trinkt, hat am nächsten Tag trotzdem zu funktionieren. Jörg, unser Theorielehrer und die Dressurleute, waren auch so nett, euch uns für heute freizugeben. Je nach Gruppe dürft ihr also nach dem Mittagessen Heu in die Scheune staken, Hindernismaterial streichen, Unkraut jäten, ach einen neuen Koppelzaun brauchen wir auch, und andere Tätigkeiten ausüben." Kollektives Stöhnen ging durch die Reihen, „ich wünsche allen ein erträgliches Training UND EINEN WUNDERVOLLEN TAG!"

„Gar nicht gemein, der gute", lachte Maila belustigt vor sich hin. Lars grinste ebenfalls, Thoma verzog das Gesicht. „Ich sterbe heute", gab er dann recht kläglich bekannt.

„Ich heb dir kein Grab aus. Ich schau mal, was ich nachher tolles machen darf und geh dann mein Pony richten", Maila verschwand mit ihrem Tablett.

Heu in die Scheune packen. Na super. Sie hatte ja so Lust, bei viel zu warmen Wetter in einer stickigen Scheune Heu zu staken. Sich die Beine und Arme von den Halmen zu verkratzen und staubverschmiert und verschwitzt zu sein.

Attila begrüßte sie freudig und schien sich über die Sattellosigkeit zu freuen, das hieß seiner Meinung nach nämlich Blödsinn und nicht arbeiten.

„Sorry, Dicker", strich Maila ihm tröstend über den Hals und trieb ihn in Richtung ihres Springplatzes.

„GUTEN MORGEN, MAILA", begrüßte Liam sie breit grinsend.

„Guten Morgen, Liam", gab sie nicht leiser zurück, „schrei so viel du willst. Mir macht's nichts", schadenfroh grinsend parierte sie Attila neben ihm durch.

„Spaßverderber. Aber klüger als der Rest", Liam schien heute wirklich sehr menschenunfreundliche Laune zu haben.

Sie lachte vergnügt, „ich glaub, du hattest heute Morgen schon genug Erfolg bei so vielen"

„Ich weiß. Ich hab die Aspirin und sonstiges aus dem Erste Hilfe Kasten verschwinden lassen", gab er sehr selbstzufrieden, mit einem diebischen Grinsen, von sich.

Lars gesellte sich dazu und schüttelte amüsiert nur den Kopf als er den letzten Satz hörte, „ist ja überhaupt nicht gemein", an Maila gewandt ergänzte er dann, „kein Wunder, dass Thoma vorhin fast gestorben ist"

„Menno, hat irgendwer von euch was getrunken?", beschwerte sich Liam fast schon.

„Ich nicht", Andrés hielt auf Mailas anderer Seite. Attila drehte neugierig den Kopf in Richtung des riesigen Rappen, „Bei den zwei könntest du allerdings mehr Erfolg haben", fügte Andrés dann hinzu. Elissa war bleich wie der Tod und Valerie hatte eine Designersonnenbrile auf ihrer blassen Nase platziert.

Hufspuren im SandWhere stories live. Discover now