7| Ethan

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Da ich heute gute Laune habe, kommt hier noch ein kleines Kapitel. Viel Spaß beim lesen. 💕

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Die Situation heute Vormittag setzt mir mehr zu, als ich zugeben möchte. Mr. James hatte vollkommen recht mit seinen Worten. Ich wollte das alles, ich genieße es wenn er mich berührt und nach einem Jahr warten war es die bittere Erlösung. Nie fühle ich mich so in der Nähe eines anderen Jungens. Obwohl von Junge hier keine Rede sein kann. Mr. James ist locker fünf Jahre älter als ich.
Nachdem ich aus dem Raum geflüchtet bin, habe ich Phoebe von unserem Gespräch berichtet und ihr gesagt, dass ich nach Hause gehen werde. Auch wenn es mir gesundheitlich gut geht, haben meine Nerven darunter gelitten. Als ich zu Hause war, habe ich mir bequeme Sachen angezogen und mich in meine Decke eingewickelt, wie eine Raupe. Eigentlich hatte ich vor so den ganzen Tag zu verweilen, doch das Klingeln der Tür holt mich aus meinem schönen, kuscheligen Kokon. Was würde schon passieren, wenn ich einfach liegen bleibe? Niemand weiß, dass ich zu Hause bin, doch als es nach fünf Minuten immer noch in gleichmäßigen Abständen klingelt, stehe ich auf und reiße genervt die Haustür auf. Im selben Moment möchte ich sie wieder zu schlagen, als sich mir ein Fuß in den Weg stellt.
“Lass uns reden.“, ertönt seine tiefe Stimme und ich öffne zögernd die Tür.
“Woher wissen sie überhaupt wo ich wohne?“, frage ich verunsichert nach.
“Du kannst ruhig Ethan sagen.“, antwortet er, anstatt meine Frage zu beantworten.
“Woher weißt du wo ich wohne, Ethan?“, frage ich erneut nach und schaue in seine blauen, funkelnden Augen.
“Ich habe in deiner Schülerakte nachgesehen.“, sagt er und verschafft sich gleichzeitig Zutritt in das Haus.
“Was willst du hier?“
“Dein Buch zurück bringen.“, er hält mir mein Geschichtsbuch hin, welches ich erst jetzt bemerke.
“Danke, dann kannst du jetzt ja gehen.“, sage ich und versuche nach meinem Buch zu greifen, als Ethan es zurück zieht. Ich schaue ihn genervt an und er antwortet lächelnd: “Ich möchte den Tag mit dir verbringen. Und bevor du jetzt ablehnst, gib mir diese Chance. Ich verspreche dir, dass ich dich in Ruhe lasse, wenn du nach heute nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest.“
Überlegend betrachte ich ihn. Ein paar Stunden mit ihm werden schon nicht schlimm sein.
“Okay, warte hier.“, sage ich zu ihm und gehe in mein Zimmer, um mir andere Klamotten anzuziehen. Meine kurze Jogginghose tausche ich gegen eine Jeans und das schwarze Top wird durch ein weißes T-Shirt ersetzt. Meinen Pferdeschwanz öffne ich und gehe einmal mit meinen Fingern durch die Haare. Zum Schluss nehme ich noch mein Handy vom Ladekabel und stecke es in meine Hosentasche. Als ich wieder in den Flur gehe, sehe ich Ethan, wie er bewundernd auf eine Leinwand schaut.
“Das Bild ist schön.“, spricht er auf einmal. Ich wusste gar nicht, dass er mich mitbekommen hat.
“Danke, ich habe es gemalt.“, sage ich und werfe einen kurzen Blick auf die Leinwand, die Phoebe und mich zeigt, bevor ich aus der Haustür verschwinde, gefolgt von Ethan.
Wenige Minuten später befinden wir uns beide in seinem schwarzen Mercedes. Wie kann er sich so ein Auto als Student leisten? Vielleicht sollte ich auch einfach Lehramt studieren. Aber bei dem Gedanken daran mein ganzes Leben in einer Schule zu verbringen, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Also muss ich mich wohl oder übel weiter mit der Frage auseinander setzen, was ich nach der High School anstellen möchte.
“Wo fahren wir eigentlich hin?“, frage ich interessiert nach und schaue aus dem Fenster, um ungefähr zu erahnen, wo wir hin fahren.
“Zu mir nach Hause.“, antwortet Ethan grinsend.

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