Durm/ Weigl

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Ich blickte den Ball hinterher. Ich konnte mich nicht bewegen. Wie angewurzelt blieb ich einfach stehen. Vor meinen geistigen Auge spielte sich immer und immer wieder das gleiche Szenario ab. Ich zuckt zusammen, aber nicht weil neben mir eine Bombe hoch geht, nein, Jule nahm mich vorsichtig in den Arm.

,,Pssht kleiner, wir stehen hier auf dem Platz. Wir sind nicht im Bus. Alles ist gut" flüstert er in mein Ohr. Mit glasigen Augen sah ich ihn an.
Nach den Ereigniss verfolgte es mich immer wieder. Egal wo ich war, ob ich alleine war oder mit Freunden irgendwo, immer musste ich an diese Explosionen denken. Nun gesellte sich auch Schmelle zu uns.

,,Du gehst erstmal raus" meinte er zu mir und sah mich besorgt an.

Mir schossen Tränen in die Augen. Nur wegen diesen scheiß Explosionen hatte ich überall Angst, egal wo ich war. Immer hatte ich die Befürchtung, dass neben mir jeden Moment eine Bombe losgeht und mich in den tot reißt.

,,Hey, Erik seh mich an" sagte Jule liebevoll zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände. Sein Atem schreifte meine Lippen und irgendwie beruhigte es mich. Er beruhigte mich. Er lies von meinen Gesicht ab und nahm stattdessen meine Hand bevor er zur Seitenlinie lief und mich zur Bank begleitet. Ich blickte kurz nach hinten und sah wie die Jungs mir mitleidig hinterhersahen. Schnell sah ich weg, ich hasste es bemitleidet zu werden, ich hasste es als Opfer dazustehen.

An der Bank 'übergab' mich Jule an Marc und ängstlich kuschelte ich mich an Marc. Ich machte mich selber fertig, ich will nicht solche Angst haben aber ich kann sie nicht einfach so abschalten. Ich seh es schon vor mir, wie die Presse sich über mich das Maul zerreißen wird.

Während dem Spiel sah Jule immer mal zu mir rüber aber ich hatte mich in meine Jacke verkrochen und lag immernoch halb auf Marc. Irgendwann wurde Jule ausgewechselt und er kam sofort zu mir.

,,Komm lass uns reingehen" sagte er und wartete nicht auf eine antwort sondern zog mich gleich mit.
Schweigend gingen wir duschen und als wir beide angezogen waren zog er mich auf sein Schoß. Ich krallte mich an sein Pullover und fing an zu weinen. Ich konnte nicht mehr. Ich weinte mich in seinen Armen aus und er streichelte mir beruhigend über den Rücken. Langsam wurde ich ruhiger und sah ihn müde an. Ich habe seit längeren nicht mehr so gut geschlafen und mehr als 3 Stunden pro Nacht zerrten langsam an meine Kräfte.

,,Schlaf" sagte Jule und küsste mich auf die Stirn.

Ich wachte auf weil mir aufeinmal so heiß wurde. Als ich mich aufrichten wollte merkte ich das jemand seine Arme um mich geschlungen hat. Ich guckte nach unten und sah das Jule neben mir seelenruhig schlief also kuschelte ich mich noch mehr an ihn ran und irgendwann bin ich wieder eingeschlafen.
Ich spürte wie jemand kleine Kreise auf mein Bauch malte und murrend wollte ich die Hand wegschieben aber derjenige, dessen Hand es war, dachte garnicht daran und verschränkte nur unsere Hände miteinander. Ich öffnete meine Augen und sah in die strahlenden Augen von Jule.

,,Guten Morgen" sagte er und grinste mich an. Ich brummte nur etwas unverständliches worauf Jule lachte.

,,Wie bin ich hier hergekommen" fragte ich und richtete mich langsam auf, aber ohne sein Hand loszulassen.

,, Ich habe dich die ganze Zeit getragen" erwiederte er darauf nur.

Er hat mich die ganze Zeit getragen?

Dankbar sah ich ihn an.

,,Danke Jule" sagte ich und guckte in seine Augen.

In seinen Blick lag etwas was ich nicht deuten konnte. Aber dieser Blick gefiel mir. Er gefiel mir sehr.

,,Was war gestern los?" fragte er und unterbrach den Augenkontakt.

Schnell guckte ich nach unten. Ich hatte noch nir mit jemanden darüber geredet aber Jule hatte irgendwas an sich und so sprudelten mir die Worte nur so raus.

,,Damals war ich mit meiner kleinen Schwester im Wald. Wir haben gerne zusammen gespielt und an diesem Tag wollte sie unbedingt im Wald verstecken spielen. Natürlich habe ich ja gesagt, ich konnte ihr nie einen Wunsch abschlagen. Unsere Eltern meinten noch wir sollen vorsichtig sein und blabla. Ich sollte sie als erstes Suchen und ich fand sie einfach nicht. Aufeinmal hörte ich einen lauten Knall ca. 30 Meter von mir weg. Ich lief so schnell ich konnte dahin aber ich war zu spät. Sie wurde in die Luft gesprengt..." zum Ende der Erzählung sammelten sich immer mehr Tränen in meinen Augen und liefen unkontrolliert ab mir hinunter.

Jule sah mich sprachlos an, er hatte wahrscheinlich mit allem gerechnet, bloss nicht mit das.

Ich sah Jule an wie er immer was sagen wollte aber er kein Wort rausbrachte. In diesem Moment wurde mir erst klar wie gute Jule aussieht und ohne das ich es richtig realisiert habe beugte ich mich nach vorne und drückte meine Lippen auf seine leicht geöffneten Lippen. Schnell wollte ich mich von ihm lösen aber bevor ich überhaupt reagieren konnte zog er mich näher an sich ran und verschränkte seine Hände hinter meinen Nacken. Wir beide grinsten und wollten und aufkeinenfall lösen. Es war nur unser schwerer Atem zu hören. Wir küssten uns immer wieder und sahen uns danach in die Augen. Gerade als wir wieder zu einen Kuss anbrechen wollten fing sein Handy an zu klingeln. Jule nahm es guckte kurz drauf und schmiss es an die Wand.

,,Das kann warten" knurrte er und zog mein T-Shirt hoch.

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Das war's dann wieder von mir :D
Den habe ich jetzt nicht mehr vorproduktziert und joa xD
Und natürlich ist die Geschichte von Erik's 'kleiner Schwester' nicht wahr, diese habe ich mir lediglich ausgedacht :p

Fußball boy&boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt