Vier [Deu]

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 Da Alice die gleiche Stundenzahl hatte wie er, saßen sie auch bei der Heimfahrt gemeinsam im Bus nebeneinander

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Da Alice die gleiche Stundenzahl hatte wie er, saßen sie auch bei der Heimfahrt gemeinsam im Bus nebeneinander. Erst als Eric vor der Gartentür stand, trennte sich seine neue Mitschülerin von ihm. Nachdem er die Gartentüre hinter sich schloss, atmete der Junge erst einmal durch. Die durchgängige Fröhlichkeit, die Alice ausstrahlte, raubte ihm all seine Kraft, wenn sie dauernd mit ihm reden musste, ihn ausfragte. Seit sie neben ihm saß, stand in den kleinen Pausen zwischen den Stunden auch immer der Großteil seiner Mitschüler um seinen Tisch und Alice herum.

„Endlich Zuhause."

„Hattest du einen langen Tag?"

Seine Schwester wartete bereits lässig an der Hauswand gelehnt auf ihn.

„Eher anstrengend."

„Haha", seine Schwester verstand ihn auch ohne, dass er seine neue Bekanntschaft direkt nannte. „Ich finde, sie ist genau die richtige in deiner Situation gerade."

„Willst du mich etwa verkuppeln?" fragte er ungläubig und stellte sich an die Wand neben seine Schwester.

„Das hab ich nie gesagt", Sara trat einen Schritt nach vorne und wandte ihr Gesicht der Sonne zu, während sie sich mit geschlossenen Augen im Kreis drehte. „Ich meine nur, dass es gut ist, wenn du jemanden hast, der da ist."

„Du bist doch da", entgegnete er mit einem lausbübischen Grinsen. „Und ich bin lieber bei dir, als bei sonst jemanden."

„Ich werde nicht immer hier sein, das weißt du", entgegnete sie ernst. „Rein theoretisch bin ich sogar jetzt nicht hier. Darum solltest du dich lieber mit Menschen abgeben, die real sind."

„Ist es so ein Verbrechen, dass ich dich noch eine Weile bei mir haben will, mit dir reden will!" der Ton seiner Stimme näherte sich immer mehr dem eines trotzigen Kindes an.

„Nein, du trauerst und dein Verstand versucht das alles zu verarbeiten. Deshalb bin ich hier."

„Du tust so, als wüsstest du alles, was ich gerade fühle."

„Natürlich tue ich das. Ich habe doch gesagt, dass ich ein Produkt deines Verstandes bin. Daher weiß ich alles, was du weißt und du alles, was ich weiß.

Aufgrund dieser nicht zu leugnenden Tatsache ist es wichtig für dich, für mich, dass du dich nicht vor der Welt zurückziehst, dass du akzeptierst, was du nicht ändern kannst. Ich bin nicht mehr hier und das, was du siehst, womit du sprichst, ist nur ein Spiegelbild, eine Reflexion der Person, die du von Herzen liebst, aber nicht mehr da ist. Solange du mich brauchst, werde ich kommen, doch dein Herz sollte anfangen zu heilen."

„Was ist, wenn es nicht heilen kann?"

„Das ist das erstaunliche an menschlichen Herzen. Sie können so schnell brechen und sind doch stark genug, in dieser Welt zu überleben. Ich bin mir sicher, dass dein Herz heilen wird."

Sie strich ihrem Bruder zärtlich über seine Wange und verdrängte damit, die Tränen, die seine Haut befeuchteten. Trotz ihrer Worte war sich Eric sicher, dass sein Herz den Verlust nie überwinden werden könne.

Cherry Blossoms Falling from a TreeWhere stories live. Discover now